Viele Menschen haben so ihre Vorlieben in Bezug Intimfrisur des Partners oder der Partnerin – und deshalb sind sie keine hoffnungslosen Arschlöcher. Mein Freund hat Vorlieben (je weniger Haare, desto besser); und ich habe auch welche (ein wenig trimmen, so dass es sich bei mir nicht am Ende zwischen den Zähnen kräuselt); Und ich finde das auch völlig okay, klar zu kommunizieren, was einem gefällt. Solange es den Partner oder die Partner nicht einschränkt oder verletzt, versteht sich.
Ja, die Intimfrisur sollte durch persönliche Vorlieben getrimmt werden, aber oft wird sie von äußeren Einflüssen bestimmt: In der Vogue las ich, dass „der volle Busch nun der neue Brasilianer ist", und dass Frauen es nun besser finden, ihre Schamhaare etwas "schön zu machen", als sie ganz abzuholzen. Die Geschichte zitierte auch eine Szene des Films How To Be Single, in dem Robin (Rebel Wilson) die ungepflegten Schamhaare von Alice (Dakota Johnson) sieht; Robin macht Alice klar, dass das HORROR sei, beziehungsweise das die Langzeitbeziehungsschamhaare seien. Robins Meinung nach haben die die gleiche Wirkung wie ein Keuschheitsgürtel: „Es ist so, als hättest du deine Haarbürste fallen lassen und deine Vagina hat sie gefangen", sagt Robin in dem Hollywoodfilm.
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Mein Intimbereich würde Robin übrigens gerade auch als Langzeitbeziehungsschamhaar titulieren – bei mir ist das aber eher der Faulheit geschuldet. Waxing ist teuer, zeitaufwendig, schmerzhaft; Rasieren führt zu Rasurbrand. Und tatsächlich bin ich in einer Langzeitbeziehung. Das bedeutet nicht, dass mein Freund es nicht mehr sexy findet, wenn weniger Haare untenrum trage. Es bedeutet nur, dass ich das ignorieren kann, ohne Angst haben zu müssen, dass ich ihn für immer abturne.
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Für mich persönlich ist das Langzeitbeziehungsschamhaar gerade perfekt – aber wer weiß schon, wann mir der Rasierer wieder einen Besuch abstattet?
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Wenn ich Single wäre, im frühen Stadium des Datings oder ich ab und an One-Night-Stands hätte, dann würde ich mich sicherlich öfter waxen, rasieren oder trimmen. Viel öfter. Ob nun Pornos dran schuld sind, „pädophile" Schönheitsstandards oder die patriarchalische Abneigung gegen die natürlichen Körperfunktionen der Frauen – ich glaube, dass all das eine Rolle spielt. Tatsache ist, dass viele Menschen, besonders Hetero-Männer, wenig bis gar keine Schamhaare attraktiv und einen unberührten Busch abschreckend finden. Und auch wenn die Behaarung eines Menschen niemals als ekelhaft bezeichnet werden darf, kann und darf man auch niemandem vorschreiben, was er oder sie als sexy empfindet.
Ist es überhaupt akzeptabel, eine Meinung über die Schamhaare zu äußern? „Ich glaube, ich wäre beleidigt, wenn ein Kerl irgendeine Vorliebe ausdrückte", meint mein Freundin M. „Das geht den doch nichts an." Sie hat recht. Es geht einen One-Night-Stand nichts an, aber in einer Partnerschaft sieht das anders aus. Wenn wir einander vertrauen, dann muss die Ansprache von Vorlieben drin sein. Das gehört zur Kommunikation in der Beziehung. Nach dem Motto: „Hey Babe, natürlich ist es deine Sache, aber ich fände es schön, dich mal mit mehr oder weniger Haar zu sehen". Der Ton macht eben die Musik. In einer Cosmo-Geschichte schrieb einmal ein anonymer Typ: „Es ist komisch, wenn du deine Nase quasi in einem Jungle reibst." Wenn jemand so mit oder über dich spricht, dann hat der- oder diejenige schlimmere Probleme als gesellschaftlich entwickelte Haarpräferenzen.
Und eins will ich auch noch sagen: Körperbehaarung ist nicht automatisch feministisch, und keine Körperbehaarung ist nicht automatisch unfeministisch. Was feministisch daran ist, ist dass man die Wahl hat. Du hast die Wahl, ob du es glatt oder behaart haben möchtest. Und es ist nichts Falsches daran, die Wünsche deines Partners oder deiner Partnerin in deine Entscheidungen einfließen zu lassen, solange du es tust, weil du es willst. Und weil beide das Endresultat sexy finden. Und für mich persönlich ist das Langzeitbeziehungsschamhaar gerade perfekt – aber wer weiß schon, wann mir der Rasierer wieder einen Besuch abstattet?
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