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Hör endlich auf, erste Dates wie Bewerbungsgespräche zu behandeln

Photographed by Refinery29.
Manchmal können sich erste Dates anfühlen, als seist du gerade beim Bewerbungsgespräch: Du bist aufgeregt und möchtest dich natürlich von deiner besten Seite zeigen. Vor lauter Nervosität kann es passieren, dass du auf einmal deinen gesamten bisherigen Lebenslauf runterratterst. Und kaum dass du dich versiehst, sitzt du da nicht mehr als du selbst, sondern als eine Art menschgewordener CV.
Klar möchtest du dich als jemand präsentieren, die es kennenzulernen lohnt, trotzdem willst du daraus ja kein Job-Interview machen. Hier die richtige Balance zwischen langweilig und überambitioniert zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Die Lösung liegt jedoch auf der Hand: Hör einfach auf, dich bestmöglich verkaufen zu wollen.
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Kate Steward arbeitet als Dating Coach. Sie sagt, dass das Ziel nicht sein sollte, der oder dem anderen beim ersten Date die beste Version deiner selbst zu präsentieren, damit dein Gegenüber auch ja an einem zweiten Treffen interessiert ist. Vielmehr dient ein erstes Date, so simpel es sich anhören mag, dem Kennenlernen. Es geht darum, festzustellen, ob die andere Person ähnliche Interessen, Träume und Werte hat wie du selbst und zu sehen, ob das Gespräch Spaß macht und flowt. „Wenn du ein*e Nobelpreisträger*in bist, solltest du nicht versuchen, dein Date mit den Worten ‚Ich habe den Literaturnobelpreis für meine Arbeit bekommen‘ zu beeindrucken, sondern lieber sagen: ‚Ich bin Autor*in und interessiere mich für XY und das ist gerade in meinem Leben los.‘“ Es ist für dein Date sicherlich beeindruckend, eine Verabredung mit einer oder einem Nobelpreisträger*in zu haben und doch sagt es eben nichts darüber aus, ob ihr menschlich kompatibel seid. Indem ihr jedoch wertungsfrei über eure Berufe, Interessen und Lebensumstände sprecht, gebt ihr einander wertvolle Informationen über euch selbst. Sollte sich mehr aus eurem Date entwickeln, sollte dein*e Partner*in schließlich an dir als Person und nicht an deinen Erfolgen interessiert sein. Steward sagt: „Klar sollst du dir Mühe geben und beispielsweise nicht beim ersten Date über den oder die Ex herziehen. Aber dein Hauptaugenmerk sollte darauf liegen, der anderen Person zu vermitteln, was dir wichtig ist und in deinem Leben vor sich geht.“
Vergiss trotzdem nicht, dass ein gutes Gespräch wie ein Tennisspiel funktioniert. Heißt: Monologe sind eher unangebracht. Auf dein Gegenüber einzugehen ist um einiges wichtiger, als unter allen Umständen Informationen über dich unterzubringen. Wenn du nervös bist und unter Druck präsentieren möchtest, was für ein Mensch du bist, kann es passieren, dass du mehr redest, als zuzuhören. Der oder dem anderen vermittelst du so das Gefühl, du seist nicht an ihr oder ihm interessiert. Wenn du, aus lauter Angst vor Bewertung, zu wenig von dir preisgibst und mehr zuhörst als redest, wirkt das eventuell langweilig. Und das bist du sicher nicht. Weder zu viel noch zu wenig zu reden ist also eine gute Idee fürs erste Date. Ausgewogenheit steht hier an erster Stelle. „Ob du mit der richtigen Person auf einem Date bist, merkst du daran, dass die Unterhaltung zwischen euch beiden natürlich hin- und hergeht“, so Steward. Indem ihr die Konversation fließen lasst, findet ihr mehr übereinander heraus, als wenn du auf Biegen und Brechen erzählen möchtest, dass du in der Geschichte deiner Kanzlei zur jüngsten Führungskraft aufgestiegen bist.
All das bedeutet aber natürlich nicht, dass du nicht stolz auf deinen bisherigen Werdegang sein oder gar dein Licht unter den Scheffel stellen solltest. Wenn deine Erfolge zur Sprache kommen und der oder die andere dir dazu Komplimente macht, solltest du sie annehmen und dich einfach nur ehrlich dafür bedanken, bevor du irgendwas herunterspielst. Und ansonsten gilt: Wenn ihr euch gut versteht, werdet ihr bei euren nächsten Dates noch genügend Zeit haben, euch zu erzählen, wie es war, den Nobelpreis zu gewinnen, das Jurastudium in Windeseile abzuschließen oder die besten Pfannkuchen zu machen.
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