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5 Dinge, die ich meiner ehemaligen besten Freundin gerne sagen will

Illustration: Anna Sudit.
Alles hat ein Ende. Und obwohl unsere Freundschaft vorbei ist, gibt es trotzdem noch ein paar Dinge, die ich dir gerne sagen würde.
Ich hatte im Laufe der Zeit viele Bekannte – ich sage bewusst nicht „Freund*innen”, weil ich glaube, dass man wahre Freund*innen nur selten findet. Aber ich hatte das Glück, auch ein paar davon gehabt zu haben, sogar einige beste Freundinnen.
Meine beste Grundschulfreundin ist heute vielleicht nicht mehr die Person, die ich anrufe, wenn ich „New Kids On The Block“-Fun-Facts austauschen will (wenn ich so darüber nachdenke, sollte ich das aber vermutlich). Wir haben vor Jahren den Kontakt verloren und das ist eigentlich total in Ordnung – obwohl ich auf einem NKOTB-Reunion-Konzert letztes Jahr doch ziemlich nostalgisch wurde.
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Freund*innen zu finden und zu verlieren gehört zum Leben dazu. Manche verliert man nach einem Umzug aus den Augen, andere sprechen nicht mehr mit uns, wenn sie herausfinden, wo wir bei der letzten Wahl unser Kreuzchen gemacht haben. Und manche Freundschaften beendet man bewusst – weil du deine Freundin nicht mehr wirklich magst oder weil ihr auseinandergedriftet seid und kaum noch Gemeinsamkeiten habt. Oder vielleicht hattest du einfach keine Zeit mehr für sie.
Egal was der Grund ist, manchmal kommt man in einer Freundschaft einfach an den Punkt, an dem eine*r von beiden Schluss machen möchte. Vor einiger Zeit habe ich mich so von einer ehemaligen besten Freundin getrennt. Es fühlte sich für mich nicht mehr richtig an und deshalb beendete ich die Freundschaft.
Jetzt habe ich mich entschieden, dieser Freundin einen Brief zu schreiben. Ich weiß nicht, wo sie ist oder was sie macht und sie wird das vermutlich nie lesen – aber wenn doch, gibt es da ein paar Dinge, die ich loswerden möchte.
Illustration: Anna Sudit.
1. Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe.
Als ich unsere Freundschaft beendete, war das nicht deswegen, weil du für mich als Mensch nicht mehr wertvoll warst. Aber ich sah keinen Wert mehr darin, unsere Freundschaft weiterzuführen. In einer Freundschaft sollte man es genießen, miteinander Zeit zu verbringen, die andere Person sollte eine Quelle der Stärke und Unterstützung sein. Ab einem bestimmten Punkt warst du das nicht mehr und ich wollte nicht so tun als ob. Aber ich weiß, dass ich dich vermutlich verletzt habe und das tut mir leid. Ich wollte zwar unsere Freundschaft nicht fortführen, aber ich wollte dich auch nicht verletzen. Dafür möchte ich mich entschuldigen.
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2. Ich schätze die Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben.
Wenn ich mich an ein paar der irren Dinge erinnere, die wir zusammen gemacht haben, muss ich lachen und denke mit viel Liebe an dich. Ich hege dir oder unserer gemeinsamen Zeit gegenüber keine negativen Gefühle. Ganz im Gegenteil; ich weiß, dass es eine Zeit gab, zu der du einer der wichtigsten Menschen für mich warst und das kann uns niemand nehmen. Ich bin dankbar für die Zeit, die wir miteinander verbracht haben.
3. Ich hoffe, du hast eine wundervolle neue beste Freundin.
Ich will zwar nicht mehr deine BFF sein, aber das bedeutet nicht, dass du keine verdienst. Das tust du auf jeden Fall! Ich hoffe, du hast eine Person gefunden, die dir zuhört, über deine Witze lacht und dir sagt, wenn die 20-Zentimeter-Absätze, die du so gern magst, doch ein bisschen zu hoch für dein Kleid sind. Jede*r verdient die bedingungslose Liebe einer besten Freundin. Ich hoffe, jemand hat meinen Platz eingenommen und dieser jemand kann sich glücklich schätzen.
Illustration: Anna Sudit.
4. Ich bereue es nicht.
Ich bereue es nicht, mich von dir getrennt zu haben. Es tut mir sehr leid, dass du meinetwegen unglücklich warst. Und es stimmt, dass ich mich in der Situation nicht perfekt verhalten habe. Aber ich bedauere nicht, unsere Freundschaft beendet zu haben. Das Leben und die Menschen verändert sich. Die Freundschaftskettchen, die wir als Kinder alle hatten, haben uns in die Irre geführt – man bleibt nur selten wirklich für immer befreundet.
Beziehungen verändern sich, weil Menschen sich weiterentwickeln, erwachsen werden. Wir haben uns beide weiterentwickelt, aber nicht in die gleiche Richtung. Deswegen tut es mir nicht leid, dass wir uns getrennt haben. Ich würde es wieder tun.
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5. Du hast dazu beigetragen, dass ich zu der Frau wurde, die ich jetzt bin.
Dank unserer gemeinsamen Zeit habe ich viel Wichtiges über mich selbst gelernt. Zum Beispiel, dass ich mit falschen Wimpern richtig gut aussehen kann. Und dass ich längst nicht so gut Karaoke singe, wie ich dachte. Aber vor allem hast du mir beigebracht, selbstbewusster zu sein und mir nicht von anderen das Gefühl geben zu lassen, unzulänglich zu sein. Ich bin durch dich zu einem zufriedeneren Menschen geworden und ich hoffe, es geht dir genauso.
Falls du das liest: Du solltest wissen, dass ich es zwar nicht bereue den Kontakt abgebrochen zu haben, du mir aber noch immer viel bedeutest und ich dir nur das Beste wünsche.
PS. Jedes Mal, wenn ich falsche Wimpern trage, denke ich an dich.
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