Wie bei jeder Form von Kommunikation, liegt es in der Natur der Sache, dass auch beim Sexting (sprich dem Verschicken von heißen oder schmutzigen Sex-Nachrichten) Missverständnisse auftreten können. Die Medien berichteten in den vergangenen Monaten regelmäßig über Risiken, die ein kritisch debattierter, sexueller Akt wie eben dieser mit sich bringen kann. Die aktuelle Forschung zum diesem Thema offenbart aber noch weitere interessante Details: Zum Beispiel darüber, welchen Einfluss das Sexting-Verhalten etwa auf feste Beziehungen haben kann.
Es hat sich herausgestellt, dass nicht nur Singles, sondern auch Menschen, die sich in monogamen Beziehungen befinden, sexten – vielleicht sogar noch intensiver als Singles. Während es bei Singles, die auf der Suche nach einem Abenteuer sind, als völlig legitim gilt, kann das Verschicken von sexy Nachrichten oder Fotos aber auch ein Zeichen für eine gut funktionierende Beziehung sein. Forscher behaupteten das schon in einer 2011 veröffentlichten Studie im Human Behavior Magazin.
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459 heterosexuelle und unverheiratete Studenten beantworteten darin einen Fragebogen zu Themen wie Sexting-Gewohnheiten, Dating-Angst oder Bindungsverhalten. Auch die Frage, wieviel Engagement und Verbindlichkeit man benötige, um gerne mit einem Partner*in zu sexten, war eine wichtiger Punkt. Die Forscher fanden im Rahmen der Befragung tatsächlich heraus, dass Sexting unter Menschen, die sich in einer stabilen romantischen Beziehung befinden, sogar häufiger vorkommt als bei Singles.
Sexten Singles mehr als Paare?
Nachdem die Forscher*innen tiefer in die Materie eingedrungen waren, seien sie über die Ergebnisse der Studie durchaus überrascht gewesen, erklärt Rob Weisskirch in einem Artikel für The Conversation. Die ursprüngliche Hypothese der Forscher*innen lautete nämlich, dass Menschen, die sich in einer nicht festen Beziehungen befinden (weil sie sich laut Bindungstheorie beispielsweise weniger gut auf Beziehungen einlassen können oder Angst vor einer Partnerschaft haben) oder aber diejenigen, die Angst vor dem Singledasein haben, tendenziell auch mehr sexten. Obwohl die Forscher einen Zusammenhang zwischen der Angst, was der Partner*in über einen denken könnte, und dem konkreten Sexting-Verhalten feststellen konnten, erkannten sie ebenfalls, dass Menschen in festen Beziehungen tatsächlich mehr und intensiver Sexting betrieben.
„Das sagt uns erstens, dass offenbar viele Leute daran interessiert sind, das sexuelle Verlangen ihres Partners*in durch Sexting zu befriedigen. Und zweitens, dass das Vorhandensein von gewissen Annehmlichkeiten gepaart mit einer höheren Intimität in einer festen Beziehung, zu häufigerem Sexting führen.“ schreibt Wisskirch.
Wiederum andere Forschungen haben ergeben, dass Sexting, abgesehen davon, dass es als ein möglicher Indikator für den Einsatz beider Seiten in einer Beziehung dienen kann, generell ein häufiges Verhalten von Erwachsenen ist und in bestimmten Beziehungen sogar von Vorteil sein kann. Eine Studie, die die American Psychological Association Convention letztes Jahr vorstellte, wurden insgesamt 870 Amerikaner im Alter von 18 bis 82 Jahren befragt. Rund 80% der Teilnehmer*innen gaben an, im vergangenen Jahr Sexting betrieben zu haben. Mit Ausnahme derer, die sich in einer „sehr festen Beziehung“ befanden, wurde Sexting mit einer höheren Zufriedenheit in Beziehungen assoziiert.
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Sexting in festen Beziehungen gibt es öfter als in offenen Partnerschaften
„Diese Untersuchung zeigt abermals, dass Sexting ein weit verbreitetes Verhalten ist, an dem sich Erwachsene aus ganz verschiedenen Gründen beteiligen. Auch wenn der Zusammenhang zwischen Sexting und Zufriedenheit in einer Beziehung noch weiter erforscht werden muss, weisen diese Ergebnisse daraufhin, dass es ihn definitiv gibt“, heißt es in der Studie.
Schlussendlich (wir wünschten uns, es wäre schon längst selbstverständlich) erfordert jede Form von Sexting die Zustimmung aller Beteiligten, so wie alles andere auch. Denn in einer Studie von 2015, die ebenfalls bei Computers in Human Behaviour veröffentlicht wurde, stellten Forscher fest, dass etwa ein Fünftel aller 480 befragten Studenten der Indiana University bereits einmal sexuelle Nötigung erlebt hatten. Wenn es nicht im gegenseitigen Einvernehmen oder unter Zwang geschieht, dann kann Sexting auch zu einem Akt der Gewalt in der Partnerschaft werden, den wir sehr ernst nehmen sollten.
All diese Informationen zeigen, dass Sexting sich nicht wesentlich von regulärem Sex unterscheidet. Viele Menschen tun es, offensichtlich nicht nur Singles, besonders gern dann, wenn sie sich in festen und vertrauten Beziehungen befinden.
Solange du in der richtigen Stimmung bist und von deinem Partner*in grünes Licht erhalten hast, kannst du so viele Sex-Nachrichten schreiben wie du willst. Du brauchst nun nur noch die richtige Inspiration, damit du weißt, was du schreiben sollst? Kein Problem, wir haben da ein paar gute Ideen auf Lager:
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