Vielleicht seid ihr schon lange zusammen und steckt in einer Routine fest. Vielleicht bist du seit einer Weile single und hattest lange keine Action mehr. Vielleicht planst du aber auch gerade dein erstes Mal und bist deswegen etwas nervös. In jedem Fall kann es eine gute Idee sein, langsam zu starten und sich erst Mal mit ein paar einfachen, aber effektiven Sexstellungen vertraut zu machen. Sex soll schließlich Spaß machen und nicht stressig oder einschüchternd sein!
Penda N'diaye ist die Gründerin von PRO HOE, einem Label und Blog, der sexuelle Stigmata beseitigen und Sexmythen widerlegen will – und zwar vor allem in Communitys of Color. Sie sagt, das Wichtigste sei, sich bewusst zu machen, dass Sex nur besser wird, wenn du herausfindest, welche Stellungen am besten zu dir, deinem Körper und deinen Wünschen passen. Genau deswegen habe ich mich auch mit ein paar Expertinnen unterhalten und sie nach den besten Stellungen für Anfänger*innen und sexuell Unerfahrene gefragt.
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Bevor du dir die verschiedenen Stellungen und Tipps durchliest noch kurz ein Hinweis: Natürlich sind das alles nur Vorschläge! Du kannst sie gern so anpassen, wie du willst, damit es sich für dich und deine*n Partner*in gut anfühlt. Trau dich, zu experimentieren und hab einfach Spaß!
Missionarsstellung
„Eine Person liegt auf ihrem Rücken, die andere liegt auf ihr und penetriert sie. Durch kleine, rhythmische Schaukelbewegungen der Hüfte kannst die untere Person die Stoßbewegungen des Partners oder der Partnerin unterstützen. Gleichzeitig kannst du so erkunden, welche Bereiche in deinem Körper sich am meisten Aufmerksamkeit wünschen“, so N’diaye.
Löffelchen
„Bei der Löffelchen-Stellung seid ihr euch besonders nahe“, erklärt N’diaye. „Ihr liegt beide auf der Seite. Die Person mit dem Penis oder Strap-on penetriert dich von hinten, während du dein Bein leicht anhebst. Es fühlt sich wie zwei Puzzleteile an, die perfekt ineinander passen. Diese sehr intime Stellung eignet sich auch super für eine G-Punkt- oder Prostatastimulierung.“
Gleichzeitige Masturbation
Rachael Rose, die Gründerin der Sexualaufklärungsplatform Hedonish, empfiehlt, gleichzeitig zu masturbieren. „Es ist eine der meist unterschätztesten Wege, miteinander zu spielen. Du kannst deiner Partnerin oder deinem Partner dabei zuschauen, wie sie oder er sich befriedigt und dadurch herausfinden, was sie oder er mag. Das ist besonders praktisch, wenn ihr euch gerade erst kennengelernt habt und noch nicht wissen könnt, worauf der oder die andere steht“, sagt Rose und ergänzt: „Es kann sehr intim sein, nebeneinander zu liegen und sich dabei zu küssen und in die Augen schauen. Ihr könnt euch aber auch anders positionieren, wenn ihr einen anderen Blickwinkel bevorzugt und zum Beispiel jeweils mit dem Kopf auf Genitalhöhe zu gehen.“ Das Schöne ist, diese Variante funktioniert einfach immer – Körpergröße, Figur, Geschlechtsteile und Co. sind komplett egal. Außerdem könnt ihr auch Sextoys verwenden, wenn ihr das wollt, und es euch in der Position gemütlich machen, die ihr am liebsten mögt.
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Reibung
Dr. Debby Herbenick, Professorin at the Indiana University School of Public Health und Autorin des Buchs The Coregasm Workout sagt: „Beim aneinander reiben spielt das Geschlecht keine Rolle, allerdings wird der Begriff ‚Scissoring‘ eher bei zwei Frauen verwendet. Sowohl Personen mit Penis als auch Personen mit Vagina finden es häufig erregend, (oder sogar orgasmisch) die Geschlechtsteile aneinander zu reiben. Das Ganze funktioniert aber auch bei nicht gleichgeschlechtlichen Pärchen: Statt den Penis einzuführen, reiben Penis und Vagina äußerlich aneinander.“
Vibratoren
„Vibratoren können die Lustempfindungen um und in der Scheide, um und im Anus (solange es ein dafür geeignetes Toy ist) und an Penis und Hodensack steigern. Manche verwenden sie auch an den Nippeln“, erklärt Dr. Herbenick. „Einige verwenden ausschließlich Vibratoren, andere nutzen sie zum Vorspiel oder kombinieren sie mit Fingerstimulierung.“
Bekannte Stellungen abändern
Wenn du eine neue Stellung ausprobierst, sie aber nicht auf Anhieb magst, versuche, sie leicht abzuändern. Laut der Sexualtherapeutin, Autorin und Podcast-Moderatorin Dr. Emily Morse kannst du zum Beispiel den Winkel durch Kissen verändern oder Toys verwenden. „Ich finde, wir denken viel zu oft, wir müssten eine Stellung genau so machen, wie sie im Buch steht. Aber das ist Quatsch. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, nicht so hart zu sich selbst zu sein – niemand kommt als großartige*r Liebhaber*in auf die Welt. Ob du erst seit kurzem Sex hast oder schon länger, jedes einzige Mal stellt eine tolle Lerngelegenheit dar. So lange du dich auf den Moment konzentrierst und auf dich und deinen Körper hörst, kann eigentlich nichts schiefgehen. Es wird dir dabei helfen, eine tiefere Verbindung mit deiner Partnerin oder deinem Partner aufzubauen.“
Vergiss vorgeschriebene Stellungen & geh auf Entdeckungsreise
„Die eine, perfekte Sexposition gibt es nicht. Schließlich hängt es davon ab, was du magst, wie dein Körper aufgebaut ist und wie eure Körper zueinander passen“, sagt Dr. Herbenick. „Deswegen ermutige ich Menschen, die mich nach Tipps fragen immer, einfach verschiedene Stellungen und Varianten auszuprobieren.“
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