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Der große Weihnachts-Survival-Guide für Singles

Foto: Shana Novak
Bei Tatsächlich Liebe heißt es, die Weihnachtszeit sei für Leute gemacht, die jemanden in ihrem Leben haben, den sie lieben. Aus der jahrelangen Erfahrung heraus, zu Weihnachten single zu sein, kann ich sagen: Das ist die verdammte Wahrheit. Elf Monate im Jahr bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben und meinem Singledasein, doch das geht unweigerlich den Bach runter, sobald ich die erste Weihnachtsbeleuchtung sehe oder das Glöckchengeklingel der Weihnachtslieder höre. Ich sage nicht, dass das Sinn macht, aber es passiert trotzdem. So ist das ja oft, wenn man plötzlich das Gefühl bekommt, etwas würde nicht mit einem stimmen. Manche Leute trainieren sich dann die Seele aus dem Leib, andere reden mit einem Therapeuten, ich schreibe drüber, und zwar hier und jetzt. Um eine Sache klarzustellen: Ich liebe die Adventszeit und feiere jeden Feiertag, der sich mir bietet, voller Enthusiasmus. Sei es Weihnachten, Chanukka, Thanksgiving oder Silvester. Ich liebe die Atmosphäre, die Deko, die festliche Stimmung und das ganze Drumherum.
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Und trotzdem: Falls du, wie ich, single bist, wirst du die folgenden zehn Szenarien zu den Festtagen wahrscheinlich kennen. Vielleicht hilft es dir, zu wissen, dass du, obwohl du dieses Jahr keine*n Partner*in hast, zu Weihnachten nicht alleine bist. So wie du sitzen auch Millionen andere Singles auf der alten Couch im Wohnzimmer ihrer Eltern und werden von ihrem angetrunkenen Onkel gefragt, wieso es denn nicht klappt mit den Jungs (oder Mädels).

1. Sich die Adventsstimmung hart erarbeiten müssen

Wenn du als Single voll in die Vorweihnachtsstimmung eintauchen möchtest, musst du dir schon echt große Mühe geben. Die Betonung liegt auf große Mühe. Denn wer schleppt dir eigentlich den Weihnachtsbaum in den fünften Stock, wenn du keinen Partner hast? Lass dir deshalb lieber einen liefern. Und mit wem schlenderst du Hand in Hand durch die festlich dekorierten Straßen? Schnapp dir ein paar Freund*innen und pack dir in jede Manteltasche einen Handwärmer. Und dann fragst du dich noch, wer eigentlich das ganze weihnachtliche Gebäck isst, dass du so machst? Falls dir der Gedanke, einen ganzen Kuchen alleine zu Hause stehen zu haben, zu verführerisch ist (ich brauche in der Regel zwei Tage, um ihn komplett zu vernichten), bring ihn mit ins Büro. Deine Kolleg*innen werden sich sicher freuen!

2. Alleine dekorieren

Meine Stimmung, als ich meinen ersten eigenen Weihnachtsbaum in meiner Singlewohnung dekorierte, ist nicht anders zu beschreiben als finster. Er war einen Meter hoch, weiß und schmeckte meiner Katze vorzüglich. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als einen Partner, der mit mir den Baum schmücken würde, während wir champagnerschlürfend Weihnachtslieder lauschen. Tja blöd, keiner da. Nachdem ich mir selber die trüben Gedanken zugestanden hatte, wurde es dann besser. Ich saß ein bisschen einsam im Wohnzimmer und sah mir mein hübsches Bäumchen an und erinnerte mich selbst daran, wieso ich überhaupt dekoriert habe. Weil es mich nämlich glücklich macht. Ich finde es schön, meine Wohnung weihnachtlich geschmückt zu sehen. Weil ich Weihnachten liebe. In diesem Moment schwor ich, jedes einzelne Jahr zu dekorieren, egal ob fünf Leute in meiner Wohnung leben oder nur ich allein.
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Foto: Shana Novak

3. In Social-Media-Landminen tappen

Grundgütiger. Über die Feiertage scheinen sich die Verlobungen, Hochzeiten, Schwangerschaften und Geburten auf Instagram zu verzehnfachen. Manche mögen jetzt sagen, wenn ich mich damit nicht gut fühle, soll die App über Weihnachten einfach nicht öffnen. Aber ist das fair? Warum soll ich mich selbst meiner täglichen Dosis unnötiger Ablenkung berauben, nur damit ich mich nicht traurig/wütend/einsam/vom Glück verlassen fühle? Das ist doch scheiße!
Ich werde weiterhin dumme Buzzfeed-Artikel auf Facebook teilen, Bilder meiner Katze bei Instagram hochladen und auf Twitter meine Meinung zur neuesten Netflix-Serie kundtun. Wieso behaltet ihr im Gegenzug nicht einfach die Meilensteine eurer Lebensgeschichte für euch? Reicht es euch nicht, dass sie euch passieren? Oder könnt ihr sie erst dann genießen, wenn ihr sie auf jeder euch zur Verfügung stehenden Plattform breitgetreten habt?

4. Sich ein bisschen zu sehr nach glücklichen Kinderaugen sehnen

Wenn es nach mir ginge, würde ich gerne die gesamte Palette der weihnachtlichen Aktivitäten mitmachen: Geschenke basteln, Lebkuchen backen, Deko ausschneiden, alte Weihnachtscartoons schauen… Aber das geht leider nicht, denn ich habe keine Kinder. Und den ganzen Kram allein zu machen, ist seltsam und traurig. Ich habe jetzt schon ein schlechtes Gewissen meinen zukünftigen Kindern gegenüber, weil ich sie hundertpro dazu verdonnern werde, Berge von Weihnachtssternen auszuschneiden, sobald sie alt genug sind, eine Schere zu halten. Die Armen. Falls du mir fürs nächste Adventswochenende ein paar Kinder vermieten möchtest, schreibe mir bitte eine kurze Email.

5. Keine Partner*innen-Geschenke bekommen

Die wunderschöne Halskette, der elegante Seidenpyjama und weitere romantische Geschenke, die sich Marketingabteilungen jedes Jahr für die Frauen dieser Welt überlegt, damit ihre Partner*innen sie ihnen kaufen, wirst du dieses Jahr nicht unterm Baum finden. Außer du kaufst sie dir selbst und schreitest dann mit lächerlich teuren, superdünnen Strumpfhosen, die so einen Fünfziger-Jahre-Streifen auf der Hinterseite haben, allein durch deine Wohnung. Und wieso das Ganze? Aus Spaß an der Freude.
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Was ich damit sagen möchte: Lerne lieber früher als später, dir romantische Geschenke von der Backe zu schmieren und beschenke dich stattdessen selber. Mit immateriellen und materiellen Dingen, die dir guttun. Was das ist und wie das geht, solltest du ebenfalls schnell rausfinden, denn in drei Monaten ist auch schon wieder Valentinstag.

6. Keine Partner*innen-Geschenke machen

Oh, ich liebe Manschettenknöpfe! Und Krawatten! Und Bartöl erst! Leider gibt es in meinem Leben aber niemanden, dem ich diese Dinge schenken könnte. Und sie schon mal auf Vorrat für meinen zukünftigen Ehemann zu kaufen, fühlt sich an wie der Anfang eines Psychothrillers.

7. Entspannte Flugreisen

Hier haben wir mal einen waschechten Vorteil des Singledaseins. Über die Feiertage nach Hause zu reisen ist als Single nämlich wesentlich entspannter als als Pärchen oder gar Familie. Stell dir folgendes Szenario vor: Du stehst mit deinem handlichen Trolley und deinem kleinen Handgepäck in Terminal A, während du gemütlich einen leckeren Milchkaffee trinkst. Um dich herum tobt das Chaos: Vollkommen ausgelaugte Eltern mit drei brüllenden Kleinkindern, von denen mindestens eines jetzt sofort aufs Klo muss, versuchen, mit tausend Taschen Wechselklamotten, Babynahrung, Papas Arbeitslaptop und Kindersitz verzweifelt, zu ihrem Gate zu gelangen, während du, hoppla, mit dem ganzen Scheiß so gar nichts zu tun hast. Gleich im Flugzeug trinkst du dann ein schönes Glas Rotwein und setzt deine Noise Cancelling-Kopfhörer auf, während spätestens beim Druckabfall während des Starts fünf Reihen weiter hinten die Hölle ausbricht, weil die Kinder jetzt vollkommen am Rad drehen. Danke, nein.
Foto: Shana Novak

8. Gesprächsthema sein

Die Leute sind gelangweilt, denn ihre eigenen Leben sind öde. Jetzt kommen sie zusammen und brauchen ein Gesprächsthema. Politik und Religion sorgen nur für Ärger unterm Weihnachtsbaum und auch das Wetter ist schnell besprochen. Bleibst ihnen nur du. Also zieh dich schon mal warm an. Dein Leben wird über die Feiertage gnadenlos analysiert werden. Aus lauter Frust wirst du dir wieder Tinder runterladen und verzweifelt herumswipen, während du alleine im Bett in deinem alten Kinderzimmer liegst. Wenn ich dir einen Ratschlag geben darf: Erzähl deiner Mutter nichts davon. Sie macht sich schon genug Sorgen.
Auch deine verheirateten Pärchenfreunde sind ganz wild drauf, zum Jahresende deine aufregendsten Singlegeschichten der letzten zwölf Monate zu hören. Sie wollen aber nicht wissen, wie mies deine letzten fünf Blind Dates waren oder dass du bereits 50 Männer bei OKCupid angeschrieben hast, die sich allesamt immer noch nicht zurückgemeldet haben. Sie wollen, dass du ihnen erzählst, wie du mit einem richtig heißen Typen, den du zufällig in einer Bar aufgegabelt hast, den besten Sex deines Lebens hattest. Anders ausgedrückt: Sie wollen, dass du lügst. Ob du Lust hast, das zu machen, bleibt dir selbst überlassen.
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9. Ungefragt Dating-Ratschläge bekommen

Wenn du als der Single der Familie oder deiner Freundesgruppe giltst, glauben die Menschen automatisch, mit dir stimmt was nicht. Egal, ob du vielleicht einfach keine Lust hast, mit jedem dahergelaufenen Hans Wurst eine Beziehung einzugehen, das Timing bisher nicht gestimmt hat oder was auch immer, in ihren Augen bist du ein trauriger Fall. Zeit, dass sich das endlich ändert!
Ob du andere nach Ratschlägen gefragt hast oder nicht, ist vollkommen zweitrangig. Du kriegst sie sowieso. Ungeachtet der Tatsache, dass die Leute, die mit diesen Tipps um sich werfen, sie selber nicht befolgt haben, um sich ihre*n – sorry, aber es ist so – herzlich unspektakuläre*n Partner*in zu angeln. Du solltest dir vollkommen darüber im Klaren sein, dass du absolut nichts falsch gemacht hast, du bist nur einfach The Last Single Standing. Hätte deine Cousine Janine nicht irgendwann aus purer Verzweiflung angefangen, ihren uralten Chef „ein bisschen besser kennenzulernen“, sie würde heute genauso dastehen wie du.
Leider habe ich für diesen Fall keinen Tipp für dich. Du musst das einfach über dich ergehen lassen. Versuche, dich selbst daran zu erinnern, dass die anderen doch nur wollen, dass du glücklich bist. Versuche, die anderen daran zu erinnern, dass du bereits glücklich bist.

10. Sich mit 30 wieder wie ein Kind fühlen

Du bist bei deinen Eltern und ihr fahrt zusammen zu Verwandten. Wer sitzt da wohl hinten im Auto? Genau, du. Du bist mit deinen Eltern unterwegs und ihr trefft zufällig ihre neuen Bekannten. Wer wird vorgestellt, als sei er oder sie noch zu verkaufen? Auch du. Könnte ja schließlich sein, dass jemand von denen noch jemanden kennt, der auch so alt und noch auf der Suche ist. Man weiß ja nie, nicht wahr? Der Spaß hört allerdings dann auf, wenn sie dich an den Kindertisch setzen wollen. Lass dir das nicht gefallen. Setz dich bewusst neben deine trinkfeste Lieblingstante zu den Erwachsenen und genieße ein fröhliches Weihnachtsfest.
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