6 Gründe, warum Frauen ins Solarium gehen, obwohl sie die Risiken kennen
Zuletzt aktualisiert am 24. Oktober 2018, 10:25
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Die Zeiten, in denen Selbstbräuner neben einem unangenehmen Geruch nur orangefarbene Gesichter und fleckige Hände zu bieten hatte, sind zum Glück vorbei. Moderne Selbstbräunungsprodukte bringen schnell eine natürliche Bräune auf die Haut, die mehrere Tage hält. Darüber hinaus sind sie gesundheitlich vollkommen unbedenklich. Wieso also setzen immer noch so viele Leute auf die Sonnenbank? In Deutschland gehen circa 12,8 Millionen Menschen mehr oder weniger häufig unter die Sonnenbank.
Das sind eindeutig zu viele. Denn es ist erwiesen, dass Solariumbesuche das Hautkrebsrisiko steigern. So sind laut der deutschen Krebsgesellschaft europaweit 5 Prozent der Hautkrebserkrankungen auf die Sonnenbank zurückzuführen. Wer vor seinem 35. Lebensjahr künstlich bräunt, erhöht sein Risiko an Hautkrebs zu erkranken um 87 Prozent. Jeder weitere Solariumbesuch steigert das Risiko um weitere 1,8 Prozent.
Das Hautkrebsrisiko wird durch Solariumbesuche gesteigert
Die Dermatologin Dr. Kluk erzählt: „Es kommen immer mehr Patienten und Patientinnen in dermatologische Kliniken, die von Hautkrebs oder einer Vorstufe davon betroffen sind, der auf Solariumbesuche zurückzuführen ist.“ Wenn es nach ihr ginge, würden Sonnenbänke verboten. Sie rät außerdem zu regelmäßigen Kontrollen. „Je mehr Muttermale man hat, desto genauer sollte man sie beobachten. Wenn sich Leberflecken in Größe, Farbe oder Form verändern, insbesondere wenn sie dunkler werden oder die Ränder ausfransen, sollte man schnellstmöglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Wenn die Muttermale außerdem über eine längere Zeit lang jucken oder sogar anfangen zu bluten, sollte es ganz besonders schnell gehen.“
Sonnenbank gegen Vitamin-D-Mangel, Akne und Schuppenflechte?
Makellose Bräune ist allerdings nur einer der Gründe, der Menschen ins Solarium führt. Weitere sind Hautkrankheiten wie Akne oder Schuppenflechte sowie Vitamin-D-Mangel. Wer darunter leidet und sich informiert, wird oftmals auf die Empfehlung stoßen, regelmäßig unter die Sonnenbank zu gehen. Doch Dr. Kluk sagt, dass von Solarien keinerlei gesundheitliche Vorteile ausgehen. „Vitamin D kann man sich auch über die Nahrung holen. Somit ist Vitamin-D-Mangel kein Argument für künstliche Bräune.“
Das gleiche gilt für Akne. „Meistens genießen wir die Sonne, wenn wir im Urlaub sind. Fernab von Arbeit und Alltagsstress verbessern sich in der Regel auch unsere Hautprobleme. Das hat aber nicht unbedingt mit der UV-Strahlung zu tun, sondern eben auch mit dem reduzierten Stresslevel. Es gibt wesentlich sichere und effektivere Maßnahmen, um Hautkrankheiten zu behandeln, als sich direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen. Und es ist immer eine schlechte Idee, ins Solarium zu gehen. Die Vorteile, die das kurzfristig auf die Haut hat, sind verschwindend gering im Vergleich zu den Schäden, die die UV-Strahlen anrichten.
Und Schuppenflechte? Dr. Kluk glaubt, dass viele Menschen regelmäßige Sonnenbankbesuche mit Lichttherapie verwechseln. Dieses gefährliche Halbwissen kann sehr gefährlich sein. „Bei der Lichttherapie werden bestimmte Wellenlängen eingesetzt. Studien haben bewiesen, dass diese entzündungshemmend auf die Haut wirken. Diese Behandlung wird von Dermatolog*innen verschrieben, wenn Patienten mit Schuppenflechte oder Ekzemen nicht auf andere Therapien ansprechen. Der Unterschied zu Sonnenbankbesuchen ist, dass die UV-Dosis sehr vorsichtig berechnet wird, um das Risiko für Hautkrebs so gering wie möglich zu halten.“ Vereinfacht ausgedrückt ist es eine sehr schlechte Idee, Schuppenflechte mit Solariumbesuchen heilen zu wollen. Wenn du unter Hautkrankheiten leidest, solltest du eine*n Dermatolog*in aufsuchen und mit ihm oder ihr über Behandlungsmöglichkeiten sprechen.
Wir haben sechs Frauen gebeten, uns ihre Erfahrungen mit Solarien und künstlicher Bräune zu erzählen.
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