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So verändert Stillen dein Sexleben

Foto: Ashley Armitage
Stillen geht mit einigen großen körperlichen Veränderungen einher. Weil deine Brüste Milch für dein Baby produzieren, schwellen sie an und können sich unangenehm anfühlen. Zudem kann sich das Aussehen deiner Brustwarzen verändern und sie können wund oder rissig werden. Außerdem stellt eine Schwangerschaft den Hormonspiegel so richtig auf den Kopf und die Auswirkungen, die ein Neugeborenes auf dein Schlafverhalten hat, sind ein Kapitel für sich. Wenn du also genau darüber nachdenkst, ist es keine wirkliche Überraschung, dass sich Stillen auch auf dein Liebesleben auswirkt.
In der Regel raten Ärzt:innen dazu, mit jeder Art von vaginalem Sex bis zur Kontrolluntersuchung nach der Geburt zu warten. Wenn du deine Klitoris aber bereits vor einer solchen Untersuchung stimulieren willst – entweder durch Selbstbefriedigung oder deine:n Partner:in – gibt es keinen Grund, das nicht zu tun (es sei denn, dir wurde etwas anderes empfohlen). Und natürlich sind Küssen, Kuscheln und Petting auch eine Option. Wenn du in den Wochen nach der Geburt aber keine Lust auf Sex hast, ist das völlig normal. Sofern du von deinen Ärzt:innen aber grünes Licht bekommen hast, können wir mal einen Blick darauf werfen, wie Stillen dein Sexualleben beeinflusst.
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Vaginale Trockenheit

Während du stillst, stellt dein Körper höhere Mengen des Hormons Prolaktin als sonst her, um so die Milchproduktion anzuregen. Währenddessen sinken Östrogenwerte. Diese Veränderungen führen zu vaginaler Trockenheit. Wenn du also während der Stillzeit irgendeine Art von penetrativem Sex hast, ist es besonders wichtig, Gleitmittel zu verwenden, da dein Körper nicht so viel körpereigene Lubrikation produziert, wie er es normalerweise täte.

Milchaustritt

Während der Stillzeit kann es zu einem Milchaustritt kommen, auch wenn du nicht gerade am Stillen bist. Das kann in ganz anderen Situationen passieren – wenn du ein Foto deines Babys auf deinem Handy siehst, dich unter der Dusche einseifst, etc. Auch beim Sex kann eine Leckage auftreten. Das ist kein Grund zur Sorge, denn das Hormon Oxytozin spielt sowohl bei der Produktion von Muttermilch als auch beim Orgasmus eine wesentliche Rolle. Für manche ist das ein Abtörner. Andere finden es wiederum erregend. Wieder anderen ist es egal, ob nun etwas Milch aus deiner Brust tropft oder nicht. Wenn es dich stört, kannst du beim Sex einfach einen BH (mit Brustpolstern) tragen.

Empfindliche Brüste

Auch wenn du beim Sex kein Auslaufen bemerkst oder es dich ganz einfach nicht stört, wenn es dazu kommt, fühlen sich deine Brüste während der Stillzeit wahrscheinlich anders an als normalerweise. Es kann unangenehm oder schmerzhaft sein, wenn deine Brüste oder Brustwarzen berührt werden . Das ist vor allem dann der Fall, wenn du Milch auspumpst oder mit Mastitis zu kämpfen hast, einer schmerzhafte Entzündung des Brustgewebes, die durch das Stillen entsteht. Wenn du trotzdem Lust auf Sex hast, aber nicht willst, dass deine bessere Hälfte deine Brüste berührt, kannst du sie bitten, sich auf andere Körperteile zu konzentrieren. Andererseits kann es auch schön sein, wenn deine Brüste zur Abwechslung mal wieder von deinem Partner bzw. deiner Partnerin und nicht nur deinem Baby berührt werden.
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Sich abgegrapscht“ fühlen

Du musst nicht unbedingt stillen oder gerade entbunden haben, um dich „abgegrapscht“ zu fühlen. Während der Stillzeit kann es aber noch häufiger zu diesem unbehaglichen Gefühl kommen, das unter Frauen, die Neugeborene und kleine Kinder großziehen, auftreten kann: Wenn du den ganzen Tag von einem Baby berührt wirst, kann es sein, dass du keine „zusätzlichen“ Berührungen von deinem Partner oder deiner Partnerin willst, sobald ihr Zeit füreinander habt.
„Nach der Geburt hältst du dein Baby pausenlos in deinen Armen und tauschst nonstop Berührungen mit dem Neugeborenen aus. Deshalb kann es dazu kommen, dass du dich fühlst, als hättest du nichts mehr zu geben, wenn dich dann eine andere Person anfassen möchte“, erklärt die Geburtsbegleiterin Alyia Cutler.

Verminderter Sexualtrieb

Die körperlichen, hormonellen und emotionalen Veränderungen, die mit dem Stillen einhergehen, können die Libido verringern. Wenn du während der Stillzeit Sex haben willst, nur zu! Wenn du aber das Interesse daran verloren hast, ist das auch kein Anlass zur Besorgnis. Dein Sexualtrieb wird sich wieder erhöhen, sobald sich dein Körper von der Geburt erholt hat, du dich an das Stillen gewöhnt hast, seltener stillen musst oder ganz damit aufhörst.
Denk daran, dass Sex nicht die einzige Möglichkeit ist, intim mit deiner besseren Hälfte zu sein. „Vergiss nicht die magische Wirkung, die Augenkontakt oder Händchenhalten haben können. Intimität beschränkt sich nicht bloß auf körperliche Berührungen oder Sex. Es gibt da noch gemeinsame Spaziergänge, tiefgründige Gespräche, Kuscheleinheiten und Massagen“, so Cutler. Was auch immer Intimität für dich bedeutet, mit deinem Partner oder deiner Partnerin zusammen kannst du sicherstellen, dass du das bekommst, was du brauchst, während du stillst. Immerhin ist die Stillzeit alles andere als ein Kinderspiel.

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