Ob nun anhand von Pornos, nicht jugendfreien Filmen oder der eigenen Erfahrung: Wir alle wissen, wie Stöhnen beim Sex klingt. Aber warum genau ist dieses Geräusch eigentlich so heiß? Wir haben zwei Expertinnen um eine Erklärung gebeten.
Der LELO-Sexpertin und Professorin für menschliche Sexualität Dr. Zhana Vrangalova zufolge teilt das Stöhnen beim Sex unseren Partner:innen mit, dass wir Spaß daran haben. Das klappt, weil „er:sie sich freut, wenn es dem:der Partner:in gefällt, und weil es ihm:ihr bestätigt, dass hier gerade alles richtig gemacht wird.“
Das Stöhnen hat auch einen ganz pragmatischen Nutzen: Es hilft uns dabei, unsere Partner:innen darauf aufmerksam zu machen, wovon wir gern mehr hätten… oder weniger. Ein „Ooohhh!“ kann darauf hinweisen, dass wir „eine bestimmte Stellung, Position, Geschwindigkeit oder Tiefe“ mögen, meint Dr. Vrangalova. „Das Stöhnen ist also eine Form der positiven Bestärkung, mit der wir unseren Partner:innen beibringen können, was uns gefällt.“
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Das Stöhnen ist dadurch aber nicht automatisch ein Beweis dafür, dass der Sex gerade gut ist. Eine Studie zum Stöhnen (oder, wie es die Forschenden nannten, „copulatory vocalizations“ – sprich: zu „Paarungslauten“) ergab, dass einige heterosexuelle Frauen schon mal ein Stöhnen vorgetäuscht hätten, um dem Ego ihrer Partner:innen zu schmeicheln, deren Orgasmus herbeizuführen – oder schlicht aus Langeweile. Eine andere Studie fand wiederum heraus, dass beim Sex stöhnende Menschen aller Gender besseren Sex haben. Wenn es dir also gerade gefällt, halt dich nicht zurück und lass es raus.
Aber was genau macht denn ein Stöhnen sexy? Die Freuden- und Emotionsberaterin Gabi Gee empfiehlt, einfach das zu tun, was sich natürlich anfühlt. „Wenn dich dein:e Partner:in irgendwo stimuliert und du merkst, wie sich dir der Hals zuschnürt, sei nicht schüchtern und lass es raus“, sagt sie. „Zwingst du dich zum Stöhnen, führt das deine:n Partner:in womöglich in die Irre – selbst, wenn ihr euch noch nicht gut kennt. Wenn du ihn:sie aber wissen lassen willst, dass es gerade sehr gut läuft, können selbst leise Geräusche wie ein schweres Atmen die Stimmung aufheizen.“
Die Sexarbeiterin und Liebeshexe Jinx Lierre meint dazu: „Das Entscheidende für ein echt gutes Stöhnen ist, dir überhaupt keine Gedanken darüber zu machen, wie du klingst – das könnte dich sonst total aus der Stimmung holen. Ich liebe es, wenn ein Stöhnen mit Wimmern, Grunzen, Fluchen, Flehen oder einem guten ‚Oh Gott!‘ kombiniert wird… Mach einfach, was sich gerade richtig anfühlt!“
Sie ergänzt, dass es sich lohnen kann, einfach mal zu üben, wenn dir dein Stöhnen ein bisschen peinlich ist. „Versuch, beim Ausatmen zu stöhnen (bitte sowieso nie das Atmen vergessen!), beginnend mit einem klassischen ‚Oh!‘, und deine Stimme dann höher oder tiefer gehen zu lassen, als Reaktion auf die jeweilige Stimulation. Du willst stöhnen wie ein Profi? Dann nimm dich doch mal beim Masturbieren auf und hör dir die Teile an, die sich am sinnlichsten anfühlten.“
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