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Syphilis oder Kondom? Darum ist Berlin die Hauptstadt der Infektionen

Hand aufs Herz: Denkt ihr beim erotischen Szenario immer an ein Kondom? Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Nein! Im Eifer des Gefechts überwiegt eben doch oft einfach die Leidenschaft und nicht die Vernunft. Angesichts der jüngsten Ergebnisse des Robert-Koch-Instituts sollten wir alle uns deshalb aber wirklich schämen. Denn: Berlin ist die Syphilis Hauptstadt! Nirgendwo sonst gibt es mehr Infektionen. Allein im letzten Jahr gab es 39 Neu-Ansteckungen pro 100.000 Einwohner (von denen Berlin übrigens 3,5 Millionen hat). 2014 war die Hauptstadt mit 31 Infektionen pro 100.000 Einwohner schon einmal Spitzenreiter. Doch auch in anderen deutschen Großstädten scheint die Geschlechtskrankheit auf dem Vormarsch zu sein: In Hamburg (21 Fälle pro 100 000 Einwohner), Köln (36), München (30), Frankfurt (30), Düsseldorf (27), Leipzig (24) und Stuttgart (20) lag die Zahl der Neuinfektionen deutlich über dem Bundesschnitt von 8,5 Fällen. Eine besorgniserregende Zahl in Anbetracht der gefährlichen Krankheit. Syphilis wird durch das Bakterium Treponema pallidum hervorgerufen. Zu den ersten Symptomen zählen Geschwüre im Genitalbereich oder im Mund, die eine stark ansteckende Flüssigkeit absondern. Beim Geschlechtsverkehr kommt es so quasi automatisch zur Ansteckung. Unbehandelt führt Syphilis zu Hautausschlägen und später sogar zu Organschäden. Wer jedoch rechtzeitig zum Arzt geht, dem kann mit Hilfe von Penizillin geholfen werden. Aber mal ehrlich, wieso muss es überhaupt so weit kommen? Sind wir etwa immer noch so schlecht aufgeklärt und wissen nicht, dass wir beim Sex mit Fremden ein Gummi benutzen müssen? Ist das etwa immer noch ein peinliches Tabu-Thema beim One-Night-Stand oder einer Affäre? Oder ist uns unsere Gesundheit einfach scheiß egal? Traurigerweise ist nicht nur Syphilis ein Problem. Auch Aids ist nach wie vor ein Thema. Allein 2014 gab es laut dem Robert-Koch-Institut 3200 Neu-Infektionen! 3200! Wieso? Wie kann das sein, wenn wir doch alle in der Schule oder von unseren Eltern über den tödlichen Virus und die Übertragung aufgeklärt wurden? Das Image vom Kondom ist einfach scheiße! Das weiß ich quasi aus erster Hand: Meinem Mann. In seiner wilden Phase hat er es ganz schön krachen lassen. Auf die Frage, ob er dabei immer ein Gummi benutzt habe, erklärte er mir, dass einige Frauen in diesem Punkt oft angewidert und beleidigt reagiert hätten. „Denkst du ich bin schmutzig?!“ hätten sie ihn gefragt. Damit war das Thema dann gegessen. Geht’s noch?! Es heißt nicht umsonst „Safety First“! Wenn jeder „sauber“ wäre, dann wären Aids und Co. längst ausgestorben. Beleidigt sein, weil sein Gegenüber an die Gesundheit denkt, ist mehr als unreif. Im Fall von meinem Mann hätte die Tussi (oder die Tussen) sogar selbst darauf bestehen müssen, ein Kondom zu benutzen. Viele Krankheiten bleiben schließlich lange unentdeckt. Kaum einer macht wohl jährlich einen Aids-Test. Wie soll man also wissen, ob man „sauber“ ist bevor man sein Date mit nach Hause nimmt? Ganz einfach: Ein Gummi benutzen.
Hinzu kommt aber leider auch, dass diejenigen, die sich mit Geschlechtskrankheiten angesteckt haben, sich oft schämen und gar nicht trauen, es seinem Sex-Partner zu sagen. Prominentestes Beispiel: Nadja Benaissa (34) von den „No Angels“, die deswegen sogar schon vor Gericht stand. Auch eine meiner Freundinnen hatte sich bei einem One-Night-Stand mit Chlamydien angesteckt. Ein Bakterium, welches bei Nicht-Behandlung zur Unfruchtbarkeit führt! Während sie sich behandeln ließ wollte sie dem Typen jedoch nichts davon sagen. Aus Scham. Ich argumentierte jedoch, wenn er gar nichts von seiner Krankheit weiß, schadet er nicht nur sich, sondern auch allen nachfolgenden Frauen, die mit ihm ungeschützten Sex haben. Letztendlich hat sie ihm Bescheid gegeben. Es gibt zwar keine Meldepflicht, aber allein in Deutschland sind 300.000 Frauen wegen Chlamydien unfruchtbar! Wer also erwachsen genug ist, um Sex zu haben, sollte verdammt nochmal auch endlich erwachsen genug sein, um Verantwortung zu übernehmen. Für sich und seine Sexual-Partner...

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