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Warum du und ich niemals Freunde werden

Foto: Caroline Tompkins
Es ist drei Monate her, dass du auf meiner Couch gesessen hast und mir gesagt hast – für mich weniger überraschend, weil das immer passiert nach einer sogenannten „Pause“ – dass du zu dem Ergebnis gekommen bist: „Es reicht einfach nicht. Da sind keine romantischen Gefühle.“ Bis zu diesem Moment habe ich eine Woche lang gelitten, geweint und gehofft.
Als du bei mir warst, um mir zu sagen, dass du Abstand brauchst, eine Pause, habe ich dir dies zugesprochen, weil ich da noch hoffte. Hoffte, dir würde klar werden, wie schön alles war und wie gut wir uns ergänzten. Dass die letzten Monate turbulent waren und wir nie einen richtigen Alltag hatten. „Wir haben den Grundriss, jetzt müssen wir sehen, ob wir uns einrichten wollen.“
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Du hörst zu. Bist bedacht. Aufmerksam. Witzig. Das war wohl auch der Grund, warum ich mich in dich verliebt habe.

Ich habe dir aber auch gesagt, dass wir keine Freunde werden, wenn du dich gegen uns entscheidest. Darauf bin ich heute noch stolz und frage mich, wo ich die Kraft her genommen habe; in diesem Moment, als ich mit Tränen in den Augen vor dir saß und alles wollte, nur nicht: dich verlieren.
Dein Blick war erschrocken. Ich sah dir an, dass du überrascht warst. Immerhin warst du mit vielen der Frauen, mit denen du „nur mal so geschlafen hast“, inzwischen befreundet und sogar am besten befreundet. Warum auch nicht? Du bist ein ehrlicher, kommunikativer und lustiger Typ.
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Man kann mit dir albern sein, aber auch ganz ernst über Themen philosophieren. Du hörst zu. Bist bedacht. Aufmerksam. Witzig. Das war wohl auch der Grund, warum ich mich in dich verliebt habe. Schleichend. Nicht gewollt und doch passiert.
Natürlich wäre eine Freundschaft eine Option. Für den masochistischen Teil in mir. Der Teil in mir, der dich nicht gehen lassen will und hofft, dass dir eines Tages schon klar wird, was du an mir hast und mich dann ganz für dich willst, als deine Partnerin in allen Lebenslagen.
Ich dachte darüber nach und entschied mich für den klügeren Weg. Immerhin habe ich aus Fehlern gelernt. Ich will nicht sagen, dass ich es in meinem Kopf nicht versucht habe mir vorzustellen, aber es tut zu sehr weh – noch immer.

Wie würde so eine Freundschaft denn aussehen? Wir erzählen uns von unseren letzten Dates? Von One Night Stands?

Wie würde so eine Freundschaft denn aussehen? Wir erzählen uns von unseren letzten Dates? Von One Night Stands? Von Dates, die mehr wurden, die uns verlassen haben oder die wir verlassen mussten, weil uns die romantischen Gefühle fehlen? Sitzen bei einem Drink oder Kaffee zusammen, geben uns gegenseitig Ratschläge, wie man als Single in Berlin überlebt und welche emotionalen Gefahren an jeder Ecke lauern?
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Ich würde dir gut zusprechen und dir Tipps geben, was genau dein aktuelles Date mit ihren Nachrichten erreichen will. Wie Frauen ticken und mir gemeinsam mit dir eine Strategie überlegen, wie du ihr sagst, dass deine Gefühle nun mal leider nicht für mehr reichen.
Wir blenden unsere gemeinsame Zeit aus; die vielen Stunden, die wir in meinem Bett verbrachten, die schlüpfrigen Nachrichten und Bilder, die wir uns an den Tagen zusandten, an denen wir nicht beieinander sein konnten. Wie oft wir uns Bilder schickten von süßen, treudoofen Katzen, weil du ja mein Kater warst und ich dein wildes Kätzchen. Ich soll vergessen, wie wir abends, wenn du bei mir warst, Arm in Arm bei einer Gruselgeschichte eingeschlafen sind?
Ich weiß, dass mein Herz immer wieder neu brechen und ich dich anlügen würde, dass es mir gut geht und ich froh bin, einen Freund wie dich zu haben. Wir wollten immer ehrlich sein, oder? Das ist der Grund, warum wir niemals Freunde werden.
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