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Darum werden wir jetzt wieder in unseren 20ern sesshaft

Photo: Mary Galloway
"Alleinstehende Frauen führen einsame, deprimierende und unvollständige Leben. Ihre Unzufriedenheit wächst exponentiell mit jedem Geburtstag, der vorübergeht, weil eine Frau jenseits eines bestimmten Alters 'verbraucht' ist. Alle Frauen wollen verzweifelt heiraten oder erneut heiraten, weil die Ehe ihre einzige echte Chance auf Sicherheit und Zufriedenheit ist." Dies ist ein Zitat aus einem wissenschaftlichen Papier zum Thema Sesshaftwerdung von Anderson & Stewart aus dem Jahr 1994, welches die Mythen über das Singledasein entschlüsseln wollte. Es ist einfach, dieses als sexistischen Mist abzutun, doch ich ertappe mich dabei, wie ich bei den Worten "die Ehe ist ihre einzige echte Chance auf Sicherheit und Zufriedenheit" hängenbleibe. Ob wir nun unser Bedürfnis nach "Sicherheit" so offen ansprechen oder nicht, das Thema wird durch die Worte betont, die wir verwenden, um über Beziehungen zu sprechen: "Ich habe diese Jahre verschwendet." "Ich bin alleinstehend." "Darf ich dir meine andere Hälfte vorstellen?" "Er hat mich geghostet." "Wir haben uns getrennt." Ein weiterer dieser teuflischen Begriffe ist "zufriedengeben". Die Frage ist, was diese "Sicherheit" um alles in der Welt für jemanden bedeuten kann, der erst in den Mittzwanzigern ist. Ist diese finanzieller oder emotionaler Natur? Oder bezieht sie sich auf sozialen Druck? Lori Gottlieb ist eine US-amerikanische Autorin. Ihr 2010 erschienenes Buch "Mr Good Enough" verärgerte bei seiner Veröffentlichung Feministinnen überall mit der trivialen Beobachtung, dass "alle Frauen, die ich kenne – egal wie erfolgreich und ambitioniert, wie finanziell und emotional abgesichert – Panik empfinden, die sich gelegentlich mit Verzweiflung vermischt, wenn sie 30 werden und nicht verheiratet sind”. Das klingt wie einem Auszug aus einem Roman von Jane Austen, oder? Das klingt wie ein Auszug aus einem wissenschaftlichen Papier aus dem Jahr 1994, oder?
Die Journalistin Melissa Lafsky veröffentlichte auf The Huffington Post eine Denkschrift als Reaktion auf Gottliebs aufrührerisches Buch: “Zur Hölle mit dir, Lori Gottlieb. Zur Hölle mit dir für das Ausbeuten meiner tiefsten Ängste für einen Beitrag, von dem du wusstest, dass es einen entzündlichen Gong erklingen lassen würde. Zur Hölle mit dir dafür, dass du Kasse machst, nachdem du mir dein eigenes Bedauern und deine Enttäuschung eingeimpft hast.” Sollte dies wie eine bittere Antwort wirken: Der leidenschaftliche Antwortartikel einer weiteren Journalistin, Moe Tkacik, auf Jezebel trug die Überschrift “Was raucht Lori Gottlieb?”. Es ist einfach, sich von einem falschen Gefühl des Fortschritts einlullen zu lassen. Doch ich merke, wie massiv diese Argumente sich in unsere heutigen Medien einschleichen, in unsere romantischen Komödien, unsere Zeitschriften, unsere Memes. Wir alle kennen die Ammenmärchen der Frau, die sich mit einem Typen “zufriedengab”, weil ihr Minutenzeiger gerade über 30 schlug. “Sie heiratete ihn gerade noch rechtzeitig und sie zogen in einen Schuh in Südlondon ein und hatten viele Kinder. Krise abgewendet.” Und doch stolperte diese Sprache, mit laufendem Tropf und einem im Wind flatternden Krankenhaushemdchen, in das Jahr 2016 und weigert sich, zu sterben. Die traurige Realität ist, dass, trotz der Beliebtheit des Feminismus, der Verbreitung von Gesprächen rund um die Autonomie der Frau bei allen hippen Diskussionsforen in East London, der Tumblrs, der Instagram-Konten und der genialen Magazinen auf dem Altar “der vierten Welle”, ich noch immer jede Menge aufstrebende Frauen in den Zwanzigern mit halbwegs akzeptablen Gehaltschecks kenne, die sich in wunderbaren Beziehungen befinden. Dann sind da die einen oder anderen, Freundinnen von Freundinnen, die sich, überlege ich, wenn auch nur tief in mir, “zufriedengeben”. Warum frage ich diese Leute nicht einfach direkt, ob sie glauben, sie wären eine Kompromiss eingegangen? Weil es natürlich echt unangenehm ist. Ich bin 25 und werde bald 26 (Was soll ich nun also tun?), aber in mir trage ich ängstliche Fragen über die Partner mancher meiner Freundinnen (nur einige wenige – und nur sporadisch). Fragen wie: “Wirklich, der?” und “Bist du glücklich? Hast du Spaß? Bringt er dich zum Lachen?” Ich hinterfrage, gelegentlich auch laut, ihre wahren Gefühle für diese Individuen, mit denen sie freiwillig an einem Samstagabend zuhause bleiben, weil ich mich an diesem Punkt befand, den Kopf auf dem Brustkorb des anderen, mich fragend, ob es das ist, was ich will. Natürlich ist es möglich, dass ich einfach nur neidisch bin – und diese Männer / Jungs in ihren teuren Jeans und mit ihren “coolen” Medienjobs hinter verschlossenen Türen in Wahrheit absolut ausgelassen sind. Vielleicht sind sie so intellektuell, dass ein Kinobesuch mit ihren Freunden einfach zu öde wäre. Vielleicht sind sie einfach nur wirklich, wirklich gut im Bett. Vielleicht liegt es daran, dass sie in der Dusche ihr Haar kämmen und in der Lage sind, ein gutes Curry komplett selbst zu kochen. Doch ich bezweifle das. Doch ich höre, wie sie sich über das scheußliche Liebesspiel beschweren und den Mangel an “auf geht’s”. Doch dann sehe ich sie am nächsten Tag von hinten, nebeneinander an der Bushaltestelle stehend, die Hände eng verschlungen, untätig in die Ferne starrend.
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MIT INTEGRITÄT ZU LEBEN [BEDEUTET], SICH NICHT MIT WENIGER ZUFRIEDEN ZU GEBEN ALS DU WEISST, DASS DU VERDIENST

Barbara DeAngelis
Ich mache meinen Freundinnen keinen Vorwurf, wenn sie sich vorläufig “zufriedengeben”, weil ich inmitten dieser techno-industriellen Existenz, die wir durchrasen, das Bedürfnis nachvollziehen kann, etwas Dauerhaftes zu haben. Ich habe mich auch schon zufriedengegeben und im Augenblick möchte ich das einfach nicht. Ich habe inne gehalten, in unregelmäßigen Abständen, mir den Typen angesehen, der mir in einer Bar gegenübersaß, – ihn mir wirklich von oben bis unten angesehen – wie eine Hausbesitzerin, die auf einen leeren Dachboden blickt, und dachte mir: ‘Was könnte ich mit dir anfangen? Vielleicht packe ich meine Dinge in dich und lebe eine Weile in dir. Das könnte gemütlich sein. Ich könnte mich behaglich fühlen.’ Ich habe darüber nachgedacht, angestrengt, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich zu sehr Narzisstin bin, um meine Zeit mit jemandem zu verbringen, den ich nicht für wunderbar intelligent und extrem sexy halte. Ich selbst wurde natürlich auch schon begutachtet und bemessen und als mangelhaft befunden. Doch ich glaube noch immer, dass eine Beziehung “besonders” sein sollte. Ist das kindisch? Wie die Akademikerin Barbara DeAngelis schrieb: “Mit Integrität zu leben [bedeutet], sich nicht mit weniger zufrieden zu geben als du weißt, dass du verdienst.”
Ich konnte mir nur nie vorstellen, dass sich “zufriedengeben” das Hobby von Menschen in den Zwanzigern sein könnte. Obwohl, ich nehme an, dass die Zeiten hart sind. Die Mieten sind teuer, Jobs sind schwer zu finden, soziale Medien kreieren Unmengen von Ängsten, die die meisten von uns treffen, Dating-Apps machen uns alle romantisch entbehrlich und, nun, London ist unbarmherzig. Unter die Leute zu gehen kann unbarmherzig sein, Spaß zu haben kann unbarmherzig sein und ich kann verstehen, warum meine Freundinnen diese Leute treffen – auf Apps, durch Freunde, bei der Arbeit – und sich schnell mit etwas zufriedengeben, das sie für eine Existenz im Kompromiss halten. Denn, ich nehme an, in all der Verwirrung ist es ein beständiger (wenn auch irgendwie vorübergehender) Verbündeter. Wenn ich an das Sichzufriedengeben denke, erinnere ich mich an die unmissverständliche Satire im Film “The Lobster”, der ohne Umschweifen, eine falsche Wimper nach der anderen Romantik und miteinander Ausgehen bloßstellt. Unter der Regie von Yorgos Lanthimos dreht sich die Geschichte um Menschen, die kürzlich Single geworden sind und die in einem ländlichen “Hotel” zusammenkommen, um einen neuen Partner kennenzulernen. Sie habe 45 Tage Zeit dafür. Ansonsten werden sie in ein Tier verwandelt (David, unser Protagonist, wählt einen Hummer, weil diese bis zu 100 Jahre alt werden). Mutige Verlierer, denen es nicht gelingt, im Spa einen Partner zu finden, “fliehen manchmal in die nahen Wälder und werden als ‘Loner’ bezeichnet”. Wie geht das alles aus? Nun, eine Frau stürzt sich vom Hoteldach, um nicht noch einer fehlgeschlagener Verabredung entgegensehen zu müssen. Die Gäste – also wir – suchen verzweifelt nach Dingen, die sie mit anderen gemeinsam haben könnten. Ein Mann bricht sich die Nase, um die Aufmerksamkeit eines Mädchens zu gewinnen, welches an Nasenbluten leidet. Ein anderer gibt vor, herzlos zu sein, als er eine potentielle Freundin in einem Whirlpool ertrinken lässt, weil er weiß, dass sie eine Psychopathin ist, die versucht, ihren eigenen Tod vorzutäuschen. Ich muss nicht erwähnen, dass, als sie aus der Blase auftaucht, er ihr Herz erobert hat und die beiden sich verloben.
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Was die Menschen in Lanthimos griechischer Tragödie tun, ist “Kompromisse zu schließen”, Aspekte ihrer Persönlichkeit anzupassen, um einen potentiellen Partner anzuziehen. Der Kompromiss, das Verlangen, sich “zufriedenzugeben” – ein Verlangen, welches im Film stärker brennt als jedes sexuelle Verlangen – ist aus Angst geboren. Einer Angst vor dem Alleinsein. Davor, “alleinstehend” zu sein, “ungebunden” und “verfügbar”. “The Lobster” ist eine zweistündige Operation am offenen Herzen, die sich tief in unsere unsinnigen Verabredungsrituale einschneidet: die Aufgeblasenheit unserer Paarungsposen, die Vergötterung, die die westliche Gesellschaft dem “verheirateten Paar” entgegenbringt (der Begriff “Steuervergünstigung” schwebt in der Luft) und unglaublich trostlosen Anstrengungen, die wir unternehmen, um dorthin zu gelangen. Doch spiegelt der Film das reale Leben wider?

ICH WUSSTE, DASS ICH MICH ZUFRIEDENGAB, MEINE FREUNDE WUSSTEN, DASS ICH MICH ZUFRIEDENGAB UND DAS SCHLIMMSTE WAR, DASS ER WUSSTE, DASS ICH MICH ZUFRIEDENGAB.

Um dies zu ergründen, legte ich meine britische Zurückhaltung ordentlich zu einer Seite (nur für einen Moment) und versteckte mich hinter einer fröhlich formulierten E-Mail, in der ich meine Freundinnen sehr, sehr beiläufig fragte, ob sie sich jemals “zufriedengeben” würden und ob, wenn dem so sei, sie mir bitte erklären würden, warum. Das hatten sie zu sagen ... Nicole*, 27, die drei Jahre lang mit ihrem Freund zusammengelebt hatte, bestätigte mir, dass sie sich zufriedengegeben hatte, weil sie Angst hatte. “Ich glaube, dass ich eine ziemlich starke, unabhängige Frau bin. Doch ich denke, ich blieb bei ihm, weil der Gedanke daran, niemanden zu haben, an den ich mich nachts kuscheln konnte, mich zu sehr ängstigte. Ich wusste, dass ich mich zufriedengab, meine Freunde wussten, dass ich mich zufriedengab und das Schlimmste war, dass er wusste, dass ich mich zufriedengab. Ich blieb einfach dabei und überzeugte mich selbst, dass ich ihn liebte. Aber man kann sich selbst nie sehr lange belügen.” Die Beziehung endete, als die beiden einander betrogen. Und ja, wir wussten alle, dass sie sich zufriedengegeben hatte, und nein, niemand sprach es an. Meine andere Freundin Christine* lebt noch immer mit ihrem Freund zusammen. Sie ist 25 und er ist 32. Tatsächlich haben sie vor Kurzem eine Jahresvertrag für eine Wohnung unterzeichnet, obwohl sie sich in diesem Jahr schon mehrfach getrennt haben, um dann wieder zusammenzukommen. “Die Idee, nicht mit ihm zusammen zu sein, ist eine, an die ich mich absolut gewöhnen kann. Doch allein zu sein ist etwas, von dem ich nicht weiß, ob ich das kann. Ich rege mich manchmal schrecklich auf, wenn ich denke, dass er sich auch nur zufriedengibt. Ich schließe mich im Bad ein und weine, weil ich so wütend bin. Dann sehe ich, wie meine alleinstehenden Freundinnen so viel Miete zahlen, trotzdem ausgehen und sich jedes Wochenende komplett betrinken und dann denke ich, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Es ist jeden Tag anders. Ich mache mir Sorgen darüber, wenn ich muss, und weiß, dass dies nicht gesund ist.”
Schließlich meldet sich meine Freundin Frankie *, 28 Jahre alt und meines Wissens nach Single, seit ich sie kenne. “Nicht ganz wahr”, erklärt sie. “Ich habe *Mark im letzten Sommer über eine App kennengelernt und ich spiele am Wochenende und in der Woche nachts seine Freundin. Er denkt, dass das eine richtige Beziehung ist, obwohl er meinen Mitbewohner nur mal ‘zufällig’ getroffen hat und keine meiner anderen Freunde kennt. Wir haben keine gemeinsamen Interessen, doch es ist bequem, dass er mich gut behandelt, und der Sex ist unglaublich. Ich habe mir außerdem weisgemacht, dass der Typ, der alle meine Ansprüche erfüllt, mich nicht mögen wird.” Ich sprach mit Oliver Burkeman, dem Autor von “The Antidote: Happiness for People Who Can't Stand Positive Thinking” (“Das Gegenmittel: Glück für Menschen, die positives Denken nicht ausstehen können”), über des Phänomen des Sichzufriedengebens und warum wir es tun. Seine Antwort traf den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf. “Mein Problem mit der Idee des ‘Sichzufriedengebens’ ist, dass ich in der Tat glaube, dass wir uns alle ‘zufriedengeben’, in der Romantik und in allen anderen Lebensbereichen, ständig, ob wir es nun bemerken oder nicht. Jede Wahl, die wir treffen, umfasst auch immer die Ablehnung einer unendlichen Anzahl von Alternativen und das Schließen eines Kompromisses – die Entscheidung für bestimmte Nutzen im Tausch für den Verzicht auf andere.
In Wahrheit, wenn man darüber nachdenkt, ist auch die Entscheidung gegen das Sichzufriedengeben eine Art des Sichzufriedengebens: Wenn man seine Zwanziger und Dreißiger damit verbringt, Dates mit jeder Menge Leute zu haben anstatt sich für eine Person zu entscheiden, dann erhält man eine Nutzengruppe (Aufregung, Freiheit) und tauscht diese gegen eine andere Nutzengruppe (Sicherheit, eine tiefe Verbindung) ein. Das kann für manche natürlich durchaus die richtige Lösung sein – es ist eine absolute akzeptable Wahl. Doch es ist noch immer ein Kompromiss. Das bedeutet auf keinen Fall, dass man den erstbesten Menschen heiraten soll, der einem über den Weg läuft, oder sich mit jemandem zufriedengeben sollte, der nervt oder seinen Partner missbraucht, oder niedrige Standards ansetzen sollte. Es bedeutet einfach, anzuerkennen, dass man mit einem anderen Leben, einer anderen Person, einem anderen Job immer theoretisch glücklicher ist.” Ich glaube, dass der Kompromiss, den Oliver anspricht, von uns verlangt, unsere emotionalen Prioritäten zu verstehen – ob Aufregung sich im Augenblick gut anfühlt oder ob man in Wirklichkeit ein Verlangen nach Sicherheit hat. Und es geht darum, seinem Bauch treu zu bleiben. Schließe niemals Kompromisse mit deinem Bauch, ist eine Vorgabe, in der wir uns meiner Meinung nach alle einig sind. Diese und das Leben als Serie kleiner Kompromisse und heruntergeschraubten Ansprüche ist keine komplett schlechte Aussicht – daraus, jemand anderes an die erste Stelle zu setzen, entstehen großartige Dinge, die unsere eigenen Verhaltensmuster ändern und uns Dinge tun lassen, die wir normalerweise nicht tun würden. Obwohl ich Oliver’s Ansatz des ständigen Kompromisses akzeptiere, sieht es für mich so aus: Wir sollten das Puppenhaus eintreten. Ich denke, wir sollten einen Moment innehalten und uns die Sprache ansehen, der Verwendung derer wir uns alle schuldig gemacht haben. Ich denke, wir sollten zumindest den Versuch unternehmen, uns von der “Angst” vor dem leeren Bett zu verabschieden und uns stattdessen über den Platz zum Ausbreiten freuen. Es täte uns allen gut, den Druck anzuerkennen, einen Partner zu finden und uns mit diesem von Zeit zu Zeit einfach nur zu amüsieren. Ich sollte anderer Menschen Lebensstil nicht in der Hoffnung kritisieren, dass dieser nicht der meine sei. Ich freue mich auf zukünftige Beziehungen und auch auf deren Ende. Ich denke, wenn wir uns alle ein wenig lockerer machen und in Anbetracht des ganzen Wahnsinns einfach mal lachen würden, wären wir in der Lage, deutlicher zu sehen, was uns, persönlich, so nah wie möglich in einen Zustand der Zufriedenheit versetzt, wie wir, als Menschen, es ertragen können. Ich spreche hier natürlich als heterosexuelle Frau in den Mittzwanzigern. Man fragt mich noch nicht über das Ausbleiben eines anschwellenden Bauches aus oder wie es mit meinen Anzahlungen aussieht – das hat noch Zeit. Doch man fragt mich ständig danach, mit wem ich “ausgehe”, wen ich “treffe”, wem ich “smse”. Meine Antwort ist momentan: “Meine Freunde und meine Familie.” Die letzte Worte überlasse ich dem Comedian und Autor des Buches “Modern Love” (“Moderne Liebe”), Aziz Ansari, der uns dazu einlädt, uns ein Universum vorzustellen, in dem die Ehe keine große Sache ist: “Stell dir vor, die Ehe würde nicht existieren und du bist ein Typ, der um die Hand einer Frau anhält. Stell dir die Unterhaltung vor. Du bist der Typ und sagst: [Männerstimme]: Hi, wir hängen ja irgendwie ständig miteinander rum, verbringen eine Menge Zeit miteinander und so. [Frauenstimme]: Ja, ja. ich weiß. [Männerstimme]: Ich würde das gern weiter tun … bis du tot bist. Ich möchte mit dir rumhängen, bis einer von uns stirbt. Stecke dir diesen Ring an den Finger, damit die Leute wissen, dass wir eine Vereinbarung haben. [Frauenstimme]: Wer ist dieser Typ? [Männerstimme]: Das ist ein Priester. Ich möchte, dass du vor Gott schwörst, dass du diese Vereinbarung nicht brichst. [Frauenstimme]: Das ist echt merkwürdig. Warum machen wir das? [Männerstimme]: Aus Steuergründen.”
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