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Wie fühlt sich ein Orgasmus an?

Photographed by Lula Hyers.
Das Gefühl, verliebt zu sein oder sich auf der Party des Jahres zu befinden, kann niemand so richtig erklären. Doch wenn es soweit ist, merkst du es, soviel steht fest. Anders sieht es da in Sachen Orgasmus aus: War es einer, war es keiner? Orgasmen können explosiv sein, unaufdringlich, laut, sanft und eigentlich auch alles andere dazwischen. Die gute Nachricht ist: Wenn du nicht weißt, wie genau sich ein Orgasmus anfühlen „soll“, bist du damit nicht allein.
Vanessa Marin ist Sexualtherapeutin und hat sich darauf spezialisiert, Menschen das Thema Orgasmus näherzubringen. Ihrer Erfahrung nach trauen sich die meisten nicht, darüber zu sprechen, ob sie Orgasmen haben oder nicht und wie sich der Sex für sie anfühlt. „Es ist eine weitverbreitete Angst unter Frauen, dass sie keine Orgasmen bekommen können, wenn sie nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen können, ob sie welche haben.“ Doch tatsächlich sagt die Therapeutin, dass sich Orgasmen von Mensch zu Mensch extrem unterschiedlich anfühlen können und sogar ein und dieselbe Person „verschiedene Orgasmen unterschiedlich wahrnehmen kann“.
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Einige Frauen haben ein erfüllendes Sexleben, ohne jemals zum Orgasmus zu kommen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, das Ergebnis aber gar nicht so dramatisch, wie es sich zunächst anhören mag. Du musst keine imaginäre Ziellinie überqueren, um guten Sex zu haben. Wenn du allerdings nicht sicher bist, ob du eventuell Orgasmen hast oder nicht oder dein Orgasmuspotenzial weiter erkunden möchtest, haben wir die meistgestellten Fragen rund um den weiblichen Orgasmus zusammengestellt und Experten gebeten, uns diese zu beantworten.
Was genau ist ein Orgasmus?
Vielen mag der Orgasmus fast wie ein mystischer Zaubertrick daherkommen. Sexualtherapeutin Marin erklärt jedoch, dass es sich dabei schlichtweg um „den Höhepunkt der sexuellen Erfahrung“ handelt. Die Sexualtherapeutin Dr. Shannon Chavez sieht es noch ein wenig pragmatischer und beschreibt Orgasmen als „Reflexe des Körpers“ oder als Nebeneffekt eines tief empfundenes Genusses. Als was genau du den Orgasmus bezeichnet, ist also zweitrangig. Viel wichtiger ist, dass du dir, während ihr bei der Sache seid, keinen Kopf machen solltest, ob du wirklich einen bekommen wirst oder nicht. Stattdessen hilft es, wenn du deine Aufmerksamkeit darauf richtest, die schönen Aspekte des Sexes zu genießen, während sie passieren, rät die Therapeutin. „Wenn du dich auf deine eigene Erregung konzentrierst, kannst du verschiedene Reaktionen deines Körpers nachspüren und üben, Spannung aufzubauen und in deinen Körper zu entlassen.“ Wenn du erregt genug bist, kann das zum Orgasmus führen, sagt sie.
Wie fühlt sich ein Orgasmus an?
Kurz gesagt fühlt sich ein Orgasmus wie ein „intensiver Spannungsaufbau an, auf den eine Freisetzung von Energie in den Körper erfolgt. Diesen erkennst du an verschiedenen Empfindungen in unterschiedlichen Körperteilen, ganz besonders in dem, das stimuliert wird,“ sagt Dr. Chavez. Viele Leute nehmen an, dass sie damit einhergehend ein Gefühl der Erleichterung oder gar der Befreiung verspüren müssen, doch das passiert laut der Therapeutin Marin nicht zwangsläufig. Was rein körperlich passiert, ist, dass „das Hirn mit Botenstoffen überflutet wird, die das Gefühl von Euphorie und Bindung auslösen“, erklärt Dr. Chavez. Marin ergänzt, dass ein Orgasmus am besten mit dem Wort „Genuss“ beschrieben werden kann. „Fühlst du dich nach dem Sex besser als zuvor? Dann hattest du wahrscheinlich einen Orgasmus.“
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Was passiert bei einem Orgasmus in deinem Körper?
Sexualtherapeutin Vanessa Marin erklärt: „Ein körperliches Signal, das ziemlich eindeutig ist, ist unfreiwilliges Muskelzucken.“ Wenn du das Gefühl hast, dass deine Scheidenwand, deine Oberschenkel, dein Po oder deine Bauchmuskeln sich zusammenziehen oder zucken, ist das ein ziemlich deutliches Zeichen für einen Orgasmus. „Manche Menschen werden nach einem sexuellen Höhepunkt sehr sensibel und erleben ein Pochen, Zucken, Nervenflattern und Kribbeln“, sagt Dr. Chavez. Außerdem können dein Atem- oder Herzrhythmus sich verändern, fügt sie hinzu. Manche bekommen auch rote Flecken im Gesicht oder im Dekolleté, sagt Marin.
Wir möchten aber nochmal deutlich machen, dass jeder Mensch anders auf einen Orgasmus reagiert. Selbst, wenn du keines dieser körperlichen Signale an dir feststellst, kannst du zum Höhepunkt gekommen sein. Aber grundsätzlich sind das die klassischen Anzeichen, nach denen du Ausschau halten kannst.
Wie bekomme ich einen Orgasmus?
Das wichtigste ist, dass du entspannt ist. Viele Menschen versteifen sich so darauf, einen Orgasmus zu bekommen, dass sie all ihre Erregung verlieren. Dr. Chavez sagt, dass sexuelle Höhepunkte den meisten nicht einfach so zufliegen, sondern „eine erlernte Reaktion“ sind. Das bedeutet, dass wie du einen Orgasmus erlebst, davon abhängt, wie gut du deinen eigenen Körper kennst. Der gleichen Meinung ist auch Marin, die den Tipp gibt, zu masturbieren, um herauszufinden, was für deinen Körper am besten funktioniert. „Es ist ganz normal, dass du ein wenig Orientierung brauchst, um herauszufinden, was dein Körper braucht.“ „Schlussendlich“, sagt Dr. Chavez, „führt Übung am wahrscheinlichsten zum Orgasmus.“ Nimm dir also die Zeit, dich selbst, deine Anatomie und deine Erregung besser kennenzulernen. Dann hast du auch gute Chancen, früher oder später einen Orgasmus zu erleben.

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