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Ich hatte Sex auf allen möglichen Drogen & so fühlt es sich an

Sex_On_Drugs_Intro
Refinery29 befürwortet in keinster Weise den Konsum von illegalen Drogen.
Wer sich in Deutschland aufhält und Hilfe braucht oder jemanden kennt, der*die drogenabhängig ist und Hilfe benötigt, kann sich unter der 01805 - 313031 (0,14-0,42 € / Minute) an die Sucht- & Drogen-Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wenden oder bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. über die nächstgelegenen Einrichtungen und Selbsthilfegruppen informieren.
Hypothese
Bei diesem Experiment geht es um Sex auf Drogen, nicht Sex für Drogen. Ich werde völlig zugedröhnt mit meiner Freundin schlafen. Ich will „meine Droge“ finden. Etwas, auf das ich zurückgreifen kann, wenn ich mag. Viele meiner Freund*innen heben alle paar Wochen im Club in andere Sphären ab, ich mache das lieber im Bett. So wie ich mich vor vielen Jahren auf die Suche nach „meinem Getränk“ war und dafür den Alkoholschrank meiner Eltern durchprobierte. Ich bin bis heute bei Malibu mit Cola geblieben. Die Frage, auf die ich jetzt eine zufriedenstellende Antwort finden möchte, lautet: Ist Sex auf Drogen wirklich besser als nüchtern?
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Materialien
Viagra (1, 50 mg)
Ecstasy (1, Typ „Ninja Star“)
Pilze
Kokain (Wert: 50 Euro)
Marijuana (1 Polle, Typ „Juicy Fruit“)
Methode
Als beeinflussbares Kind wurde mir früh eingetrichtert, mich vor Drogen in Acht zu nehmen. Das habe ich unter anderem meinem Hippie-Lehrer zu verdanken. In der vierten Klasse erzählte er uns, während die Reste seines Mittagessens an seinem Bart herumwippten, von einem Erlebnis auf Pilzen, bei dem er und seine Kumpels sich direkt nach dem Konsum auf irgendeiner Wiese sehr stark übergeben mussten. Hört man diese Geschichte mit neun Jahren, bekommt man Angst.
So kam es, dass ich in meiner Jugend weder mit Sex noch mit Drogen in Berührung kam. Seitdem habe ich aber alles ausgekostet, was ich bis dahin verpasst hatte. Naja, fast alles. Ein Umzug nach New York hatte meine Aversion gegen Drogen nur noch verstärkt, da ich den gelegentlichen Kokainkonsum meiner damaligen Freundin mit Untreue in Verbindung brachte. Ich verachtete sie fast schon, wenn sie mit zwielichtigen Gestalten in klitzekleinen Bartoiletten verschwand und mit blitzenden Augen und einem durchtriebenen Lächeln zurückkam. Wer weiß, was die beiden dort noch so veranstaltet hatten und wieso war ein anderer Typ überhaupt dazu befugt, sie aufzuheitern?
Meine aktuelle Freundin hat ihre „Drogenzeit“ bereits hinter sich. Wenn illegale Substanzen Buntstifte wären, hatte sie direkt mit einem Maxipack angefangen zu malen, meint Erica immer. Mit 21 Jahren hatte sie bereits Ketamin, Meth, Opiate und Lachgas ausprobiert. Als ich sie bei meinem geplanten Experimente um Hilfe bat, begann sie zuerst damit, einen extrem detaillierten Monolog über die Gefahren der K-Hölle zu halten – danach mussten wir uns beide kurz hinsetzen. Trotzdem willigte sie ein und bot sich als Sober-Buddy an. Heißt: Sie würde mich, nüchtern versteht sich, bei meinen Trips begleiten – und mit mir schlafen.
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Heroin, Crack und Methamphetamine konnten mein Managing Editor und ich recht schnell ausschließen. Stattdessen sollte ich auf Ecstasy, Kokain, Marihuana, Pilzen und Viagra Sex haben. Untersucht würden dabei jeweils die Auswirkungen auf meinen Körper, spezifisch der Tastsinn, die Sexdauer, mentale Veränderungen sowie Gedanken und meine Freundin würde auch ein Urteil abgeben dürfen.
Die Drogen zu beschaffen war kein Problem, dafür kenne ich meinen Bekannten-und Kolleg*innenkreis zu gut und wusste sofort, wer mir was besorgen kann. Ein paar Anrufe später begannen ominöse Umschläge wie von Zauberhand auf meinen Schreibtisch zu flattern, als würde mich die Drogenfee besuchen. Nur das Viagra machte mir Sorgen. Im Netz waren die Pillen recht teuer und es von jemandem aus dem Büro zu „leihen“ kam nicht in Frage, weil ich fast ausschließlich von Kolleginnen im Alter von 25 bis 30 umgeben bin. Also landete ich auf der Website, auf der man in den USA alles kaufen kann: bei Craigslist. Kurz vorbeigescrollt an typischen Angeboten gelangweilter Vorstadt-Mütter und -Väter mit Titeln wie „Garantiert keine dummen Fragen: Biete feuchten Handjob“ und schon fand ich, wonach ich suchte: „Habe Viagra über“. Bingo! Mac und ich einigten uns auf den Austausch von 25 Euro gegen zwei blaue Pillen und verabredeten uns kurze Zeit später in einer edlen Nachbarschaft in Brooklyn. „Du hast den Scheiß schon mal gemacht oder?“ Nervös antwortete ich ehrlich und verneinte. Mac versicherte mir, ich würde „sehr viel Spaß haben“. Da stand ich also und unterhielt mich auf offener Straße mit einem Drogendealer über vierstündige Erektionen. „Ein Halbe reicht locker“, meinte er während er eine kleine Tüte hochhielt, „also sind hier vier richtig geile Nächte für dich drin.“
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Zurück in Manhattan begannen Erica und ich direkt mit der Arbeit, wiederholten nur noch schnell die Regeln:
1. So high wie möglich Sex haben
2. Den Gaumen zwischen den Drogen reinigen, also warten und erst, nachdem das Low vom Ecstasy abgeklungen ist, etwas Neues einwerfen. Alles andere ist auch aus medizinischer Sicht bedenklich.
So war zumindest unser Plan, doch wie es das Schicksal nun einmal so will, ging alles schief. Während wir sonst jede freie Minute mit Sex verbrachten und es auch gern während meines Experimentes getan hätten, war es uns gerade dann nicht möglich, unsere Terminkalender zu leeren, wenn es drauf ankam. Also nahm ich alle Drogen innerhalb unserer einzigen gemeinsamen 72 Stunden.
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Pilze
Bevor eine Tüte Pilze eines Tages auf meinem Schreibtisch landete, hatte ich noch nie Magic Mushrooms gesehen. Das Aussehen war es am Ende gar nicht, worauf man sich hätte vorbereiten können, sondern eher der ekelhafte Geschmack. Sogar irgendwo zwischen einem Peanut Butter und Marmeladen Sandwich versteckt musste ich mich zusammenreißen, nicht zu kotzen. Auf einen Rat hin gingen Erica und ich spazieren. So würden die kleinen Dinger am besten anfangen zu wirken, hatte man mich informiert.
Körperliche Auswirkungen
Auf unserem Spaziergang wurde mir nach wenigen Metern etwas schwindelig. Vielleicht weil ich Window Shopping betrieb – zu viele Reize. Nachdem wir uns auf eine Parkbank gesetzt und kurz durchgeatmet hatten, war ich plötzlich super entspannt. Egal was Erica sagte, ich dachte lange über ihre Worte nach und antwortete erst lange später, aber dafür extrem durchdacht.
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Mentale Auswirkungen
Alles wirkte wie eine Attrappe. Der Park sah aus wie ein Filmset, die Menschen waren für mich Klötze aus verschiedenen Farben – so, als hätte jemand an den Einstellungen des Fernsehers rumgespielt. Ich sah, wie Kinder an einem äußerst charismatischen Mann hinaufstiegen, ihn wie einen großen, bunten Berg behandelten. Außer, dass sein Gesicht komplett tätowiert war, hatte er große Ähnlichkeit mit dem Weihnachtsmann. Plötzlich kamen noch Vögel und Eichhörnchen hinzu, doch mein Blick schweifte ab zu einer zahnlosen Latina, die hinter dem Santa Claus des Waldes stand und einen keuchenden Lacher losließ, der das Blut in meinen Adern beinahe gefrieren ließ. Dann begann sie wild mit einem jungen Mann auf einer anderen Parkbank rumzuknutschen, bis langsam ein Streifenwagen an ihnen vorbeifuhr und sie sich zähmte. Als dann noch eine Taube gegen meinen Kopf flog und mich seitlich mit seinen Flügeln schlug, wurde mir klar, wie viele eigenartige Dinge an einem Mittwochnachmittag in den New Yorker Parks täglich passieren – auch ohne Drogenflash. Wir gingen wieder in die Wohnung.
Auswirkungen auf die Sinne
Erica lud mich dazu ein, dem „Zimmer beim Atmen zuzusehen“, was nichts anderes ist, als an die Decke zu starren. Ich war gelangweilt und sauer, weil ich kein Atmen erkennen konnte und fragte mich stattdessen, wer sich so einen Müll ausdenkt. Lieber küsste ich Erica, doch an Sex war ganz und gar nicht zu denken. Ganz so magisch waren die Mushrooms dann doch nicht. Alles, was sie dann noch drauf hatten, war meinen Penis in einen Shiitake-Pilz zu verwandeln.
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Sexdauer
0 Minuten. Wir küssten uns 15 Minuten, aber das zählt nicht. Schnell vorspulen.
Ericas Bewertung
Zum ersten Mal in unserer Beziehung lernte Erica an diesem Tag meinen völlig desinteressierten Penis kennen, aber das machte ihr erstaunlich wenig aus und sie genoss unsere erste Kuscheleinheit ganz ohne Sex.
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Marihuana
Eine wichtige Info vorweg: Als lebenslänglicher Nichtraucher kann ich absolut nichts inhalieren. Das einzige Mal, dass ich breit war, war mit 18 Jahren, nachdem ich eine „heiße Schokolade“ zu mir genommen hatte. Darin war eine extrem große Menge an marokkanischem Hash verarbeitet und ich hatte den Anfängerfehler begannen, erst ein bisschen zu trinken und nach fehlendem Effekt noch einen richtig großen Schluck zu nehmen. Stoner wissen, was für eine große Qual es sein kann, zu viel Weed über den Magen aufgenommen zu haben. Den restlichen Tag verbrachte ich dementsprechend allein und halluzinierend über der Toilette. Mein Körper geschwächt vom stundenlangen Übergeben, mein Kopf überzeugt davon, meine Existenz sei nichts weiter als ein Stück schwarzes Papier mit seitlich angebrachten roten und gelben LED-Lichtern.
Körperliche Auswirkungen
Die Tatsache, dass ich mich in der Vergangenheit wie der letzte Vollidiot angestellt hatte, führte dazu, dass ich mich extrem gut auf dieses Weed-Experiment vorbereiten wollte. Ich hatte alles: Weed, die Bong meiner Freundin, ein Feuerzug, Kondome und eine Schüssel – nur für den Fall der Fälle. Erica musste mich in die Thematik einer Wasserbong einführen und während sie dies gewissenhaft tat, wurde mir allein vom Geruch des kleinen Restes verbrannten Weeds darin schon schlecht. „Augen zu und durch (-ziehen)“ war meine Devise. Das klappte gut, bis ich den Hustanfall meines Lebens bekam. Trotzdem zog ich noch vier weitere Male stark am Mundstück – Erica machte den Rest – und merkte, wie ich high wurde. „Schnell, zieh dich aus!“ schrie ich und schubste sie ins Schlafzimmer.
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Auswirkungen auf die Sinne
Bitte nicht vergessen, ich war gerade zum zweiten Mal in meinem ganzen Leben breit und fühlte mich extrem schwer. So, als hätte jemand die Schwerkraft der Erde hochgeschraubt. Aber Ericas Haut fühlte sich an wie die weichste, sanfteste Decke, die es gibt. Am liebsten wollte ich mich für immer in sie einkuscheln, doch zum Glück begann sie mich zu küssen. Ab da erinnere mich nur schwammig an den weiteren Verlauf des Abends. Wir hatten Sex, soviel ist klar. Aber es fühlte sich ganz anders an. Sobald ich in Erica eingedrungen war, verlor ich komplett das Zeitgefühl. Gut war, dass Erica es auf sich nahm, die Position immer dann zu wechseln, wenn ihr langweilig oder sie wund wurde, weil ich sonst wahrscheinlich bis ins Morgengrauen einfach dagelegen und weitergemacht hätte.
Mentale Auswirkungen
Etwa zwei Minuten nach meinen Bong-Hits begann ich ähnlich wie damals in Marrokko nach der heißen Schokolade, Bilder in meinem Kopf abzuspulen, die an eine Slideshow aus den 70’er Jahren erinnerten. Ich sah Sofas mit Muppet-Show-Charakteren darauf, dann komplette Dunkelheit, dann britische Fernsehstars mit überdimensional großen Köpfen, dann wieder Schwarz. Vielleicht waren die 70-er tatsächlich so? Ich weiß es nicht.
Sexdauer
Die Zeit hatte an Bedeutung verloren. Erica musste mich also im Nachhinein einweihen. Sie hatte mein Gerammel ganze 90 Minuten lang ausgehalten, bis ich meine ganze Konzentration dafür aufwenden musste, zu kommen. Das tat ich auch – und wie. Es war wie ein monströses Feuerwerk an Sinnesempfindungen, vermischt mit sehr tief verbuddelt geglaubten Kindheitserinnerungen. „Mein Geist ist riesig“, war mein Fazit.
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Ericas Bewertung
Erica war müde, als wir anfingen, und man hätte denken können, sie sei ebenfalls breit. Sie nutzte die Gelegenheit eines völlig neben sich stehenden Freundes dafür, sich zu entspannen. Kein Dirty Talk meinerseits, kein Zerren an Körperteilen, um die Stellung zu wechseln, keine Verrenkungen. Ich war mehr als zufrieden mit den kleinsten Bewegungen, hatte die Augen die ganze Zeit über geschlossen und war nicht wirklich geistig anwesend. Anfangs fand sie meinen Zustand amüsant, doch dann fühlte es sich so an, als würde sie von einem Zombie gefickt werden.
Fazit zu Sex auf Marihuana
Das fehlende Zeitgefühl, ein ausgeprägter Tastsinn: Würde ich beim Weedrauchen nicht die Hälfte meiner Innereien heraushusten, würde ich es definitiv öfter machen, denn ich habe die Erfahrung genossen – viel mehr als beim ersten Mal in Marokko.
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Ecstasy
Auf Pille war ich noch nie geil auf Sex. Alles, was ich machen möchte, ist andere Menschen zu umarmen, sie zuzulabern und ihnen immer und immer wieder zu sagen, wie sehr ich sie liebe. Aber diesmal musste es anders werden und ich hatte einen Plan. Zum späten Nachmittag hin schmiss ich das E ein, während ich Erica und mir eine Badewanne einließ, wir kletterten hinein und ich wartete gespannt darauf, im wohligen Wasser touchy zu werden.
Körperliche Auswirkungen
Nach 20 Minuten in der Wanne war ich plötzlich super drauf. Ich seufzte so stark, dass es sich anfühlte, wie mein erster Atemstoß. Das mit der Badewanne war eine neue und recht spontane Idee und rückblickend erkenne ich an, wie gefährlich und lebensbedrohlich das sein kann. Auf Ecstasy schwankt die Körpertemperatur extrem, was Schwindel verursachen kann. Und dass in der Badewanne ohnmächtig zu werden ziemlich doof ist, muss ich hoffentlich niemandem erklären. Aber ich hatte ja Erica, meinen Drogenbuddy dabei. Ob sie sich gefreut hat, diese Erfahrung mit mir zu teilen, weiß ich nicht, denn ich war extrem gesprächig und öffnete mich emotional wie nie zuvor. Ich lud also eine extragroße Ladung Gefühle und andere Wahrheiten bei ihr ab, bis uns einfiel, dass wir für den Abend Theaterkarten gekauft hatten und uns nur noch 50 Minuten für die Fertigstellung des Experiments blieben.
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Mentale Auswirkungen
Wie erwartet hatte ich eher Lust zu kuscheln statt auf Sex. Für die Wissenschaft gab ich mir jedoch einen Ruck und versuchte mein bestes. Berühren fühlte sich trotzdem besser an, als ihn reinzustecken.
Auswirkungen auf die Sinne
Küssen war so toll, da kam mir die Idee eine Etage tiefer dasselbe zu machen und ich begann Erica zu lecken. Ihre Beine an meinem Rücken zu spüren war sehr angenehm. Rundum eine gute Idee, weil mein Penis eh schlapp machte.
Ericas Bewertung
„Beeil dich, wir kommen zu spät! Achso, hatte ich dir eigentlich erzählt, dass es ein Musical ist und kein Theraterstück?“ Wenn man auf E ist, sollte man in jedem Fall verhindern, in einem übermäßig klimatisierten Raum runterzukommen, während drei Teenager vor dem Stimmbruch Lieder über Popcorn trällern. Das war richtig scheiße!
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Viagra
Ich folgte brav den Anweisungen meines Dealers und nahm nur eine halbe blaue Pille, während Erica und ich American Idol schauten.
Körperliche Auswirkungen
Nach 20 Minuten wurde mir mulmig zu Mute, was aber auch an den schlimmen Versionen von 70’er Balladen liegen konnte. Der Blick in den Spiegel ließ mich ein rosigen Glow erkennen, was laut der Anweisungen auf der Herstellerwebsite auf eine bald eintretende Erektion hinweisen würde. Et voilà: Eine Minute später bekam ich einen so harten Ständer, dass Katzen daran hätten hochklettern können. Mein Glied pulsierte und ich musste mich extrem darauf konzentrieren, nicht zu früh abzuladen.
Auswirkungen auf die Sinne
Am schlimmsten war das Mentale. Noch nie hat sich mein Penis so sehr wie ein Werkzeug angefühlt. Wie ein nicht zugehöriger, hölzerner Dildo, der prothesenartig an mich ranmontiert war und sich selbstständig gemacht hatte. Ich konnte absolut nichts unterhalb der Gürtellinie mehr kontrollieren. Dieser Teil des Experimentes fühlte sich fast feminisierend an: Zum ersten Mal hatte ich Sex, ohne wirklich geil zu sein – zumindest nicht im Kopf.
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Sexdauer
Wenig überraschend dauerte der Sex ewig. Ich hätte noch die ganze Nacht so weitermachen können, aber nach zweieinhalb Stunden hob eine müde, wunde und leicht benommene Erica die weiße Fahne, brachte es aber noch fertig mir einen runterzuholen. Und wie. Der Orgasmus war gewaltig und schön. Ich kam und kam und kam. So viel spritzte heraus, dass Erica und ich, noch bevor es endete, laut loslachten. Der Berg an Sperma in unserer unmittelbaren Umgebung war einfach zu komisch. Als ich endlich fertig war, freute ich mich darauf, ins Bad zu gehen, um zu pinkeln, aber da hatte ich die Rechnung ohne das Viagra gemacht: Mein Penis wurde einfach nicht schlaff. Erst 20 Minuten später konnte ich unter Schmerzen ein paar Tropfen rauspressen – alles eher schlecht als recht.
Auswirkungen auf die Psyche
Während der ersten zehn Minuten sah ich beim Blinzeln viele blaue Punkte. Glücklicherweise hatte ich zuvor den Beipackzettel ordentlich studiert und wusste bereits um diese Nebenwirkung. Bei manchen Männern zieht sich die blaue Brille durch das gesamte Liebesspiel, was auf der einen Seite sehr besorgniserregend ist, auf der anderen recht amüsant, wenn man sich einfach versucht vorzustellen, dass man Schlumpfine fickt.
Ericas Bewertung
Erica hat keine großen Veränderungen bemerkt. Ich sei emotional etwas abwesend gewesen und war leicht rot.
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Kokain
Über Sex auf Koks hatte ich unterschiedliche Geschichten gehört. Während einige meiner Freunde mit göttlichen Ständern gesegnet wurden, hatte ich ebenfalls eine Horrorgeschichte über einen Deutschen gelesen, der beim Liebesspiel immer wieder eine Line konsumierte, um hart zu bleiben. Er mochte das weiße Puder wohl so sehr, dass er eines Tages beschloss, es sich einfach in den Penis zu spritzen, um einen 24-Stunden-Ständer zu bekommen. Das ging leider vollkommen nach hinten los und der arme Mann wurde Tage später ohne Penis, Eier, Finger und Zehen wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Alles musste amputiert werden, nachdem es erst lila und dann schwarz geworden war.
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Zuvor hatte ich mir ehrlich gesagt noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wie Sex auf Koks so sein könnte. Ich weiß nur, dass ich darauf immer sehr redebedürftig und zähneknirschend unterwegs bin. Der Gedanke, eine Line vom Po einer Frau zu schniefen, turnte mich aber schon länger an.
Körperliche Auswirkungen
Ich zog also eine dicke Line vom gebräunten Bauch meiner Freundin und fühlte mich dabei ein bisschen wie James Spader. Ein bekanntes Kribbeln gepaart mit Taubheit durchzog mich, also legte ich noch eine nach.
Auswirkungen auf die Sinne
Meine Erfahrungen mit Koks-induzierter Bewegung hatte sich in der Vergangenheit auf leichtes Tanzen beschränkt. Plötzlich fühlte ich mich jedoch extrem steif, also schniefte ich noch eine kleine Portion von ihrem Arsch und begann sie von hinten zu penetrieren. Ich wollte schnell und hart ficken, aber da machte mein rasant pochendes Herz nicht lange mit. Als ich Angst vor meinem eigenen Puls bekam, bat ich Erica die Arbeit zu übernehmen.
Auswirkungen auf die Psyche
Weiter konnte ich meine Augen nicht aufreißen. Zusätzlich zu meinen steifen Bewegungen zitterte ich am ganzen Körper und suchte nach einem Anker. Den fand ich in Ericas Po und rammte meine Finger so tief in sie hinein, dass ich bis heute überrascht bin, keine bleibenden blauen Flecken hinterlassen zu haben. Irgendwie fühlte ich mich eklig. Wie das lebendig gewordene Klischee eines Wall Street Bankers schrie ich Anweisungen heraus, biss wie wild auf meiner Unterlippe herum und zischte durch die kleinen Lücken meiner Zähne vor mich hin.
Ericas Bewertung
Neid gepaart mit Missachtung. Das war die Droge, vor der sie am meisten Bedenken hatte, denn Erica mag Koks. Ich würde nicht so weit gehen und sie als süchtig beschreiben, aber es ohne sie zu konsumieren war ein bisschen so, als würde man Kinder anketten und genüsslich Ü-Eier vor ihnen essen.
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Sexdauer
Nach etwa 20 Minuten, in denen ich gefühlt einem Herzinfarkt nahe war und Erica dabei zusehen musste, wie sie sich immer wieder die Lippen leckte, beschloß ich, dem Ganzen ein Ende zu bereiten.
Vergleich zum Konsum von Kokain ohne Sex
Kokain zu Hause zu konsumieren ist etwas komplett anderes, als es in sozialen Settings zu nehmen. Ohne sich mit wildfremden Menschen über das ach so tolle eigene Scheißleben zu unterhalten, geht der ganze Spaß verloren. Am Ende ekelte ich mich vor der Person, die ich wurde, und es war mir peinlich, Erica involviert zu haben.
Sex_On_Drugs_Conclusion
Fazit
Aus rein emotionaler Sicht waren die Erfahrungen durchweg positiv (keine Downer, keine Horrortrips), was sicherlich auch an der Anwesenheit meiner Freundin gelegen hat. Das bei weitem stärkste High verspürte ich bei Sex auf Weed, was mich wundert, schließlich werden andere Drogen wie Kokain oder Ecstasy in den Medien viel stärker verteufelt (vor allem in den USA). Auch vom Empfinden her war Marihuana mein absoluter Favorit und allein wegen der Bewusstseinserweiterung werde ich es ganz sicher wieder ausprobieren. Sex auf Drogen allgemein fühlte sich aber auf eigenartige Weise unnatürlich und inszeniert an. Wie gut ich das finde, weiß ich nicht.
Was mir dieses Experiment gezeigt hat ist, wie voreingenommen ich doch war und es sicherlich immer noch in vielen Aspekten bin. Besonders in New York kommt man häufig mit druffen Menschen in Kontakt, die früh angefangen haben zu kiffen und nie damit aufgehört, sondern sich stattdessen freudig weiter durch das Menü probiert haben. Sich da Meinungen zu bilden bleibt nicht aus.
Was ich damit sagen möchte, ist, dass Drogen in unserer Gesellschaft höchst präsent sind und auch wenn ich immer dachte zu ahnen, wie sich ein E-Trip anfühlt, so hatte ich doch keine Ahnung. Ecstasy ist nicht nur zum Tanzen da und auf Weed muss man nicht zwangsläufig chillen und einen Fressflash bekommen. Nachdem ich die Drogen mit einem ganz klaren Ziel (Sex) selbst ausprobiert und mich dazu aus den vermeintlich dafür vorgesehenen Kontexten gelöst habe, ist mir klar geworden, wie sie den Körper und Geist wirklich beeinflussen. Ich denke heute anders über Drogen, nicht mehr bloß als Kick, Angewohnheit oder Sucht, sondern als eine Art Gewürz. Kombiniert mit einer Zutat, in diesem Fall dem Sex, kann dabei eine leckere Mischung wie Hähnchen mit Süß-Sauer-Sauce herauskommen oder aber auch etwas furchtbar Ekliges wie Sojasauce zu Schokokuchen.
Autor: Grant Stoddard
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