Manchmal hast du einfach echt keinen Bock auf Sex. Und das ist völlig okay.
Aber was, wenn das nicht das erste Mal ist, bei dem du dankend ablehnst, sondern bereits das zweite, dritte oder vierte Mal? Was, wenn du dich gar nicht mehr an das letzte Mal erinnern kannst? Was, wenn dir plötzlich durch den Kopf schießt: Stopp mal! Warum will ich eigentlich gar keinen Sex mehr haben? Viele Menschen haben eine niedrige Libido. Und wenn man groß angesetzten Studien Glauben schenken darf, ist das unter jungen Menschen sogar immer häufiger der Fall.
Hast du zum Beispiel gewusst, dass 20- bis 24-Jährige in den USA weniger Sex haben als Gleichaltrige in den 60ern und 70ern? Unsere Eltern treiben’s also quasi öfter als wir. Wie deprimierend ist das denn bitte? Aber irgendwie ist das auch verständlich: Gefangen zwischen stressigen Jobs, Geldsorgen, dem Hang zu Angststörungen und Depressionen und dem Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen (ganz ehrlich, wer hat den Kopf für eine Runde 69, wenn 6.900 Insta-Follower*innen unterhalten werden wollen?), kommt der schwache Sexualtrieb wenig überraschend.
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Jetzt kann es natürlich sein, dass dir Sex einfach nicht so wichtig ist und du gar nicht den Drang hast, irgendetwas zu verändern (was selbstverständlich auch vollkommen fine ist!). Es kann aber auch sein, dass du eigentlich gern wieder mehr Sex hättest, aber nicht weißt, wie du deine Libido steigern sollst.
Wenn du dich fragst, wie du es schaffst, wieder häufiger in Stimmung zu kommen, könnte Yoga dir vielleicht weiterhelfen. Warum das so ist und wie das Ganze funktioniert, erklärt Sarah Drai, Gründerin der Yogalehrer*innen-Vermittlung Yogi2me.
R29: Sarah, was kann denn zum Beispiel zu einer nachlassenden Libido führen?
Sarah Drai: Um es kurz zu sagen: ein Ungleichgewicht. Alles ist miteinander verbunden, und alles, was wir tun, betrifft uns geistig und körperlich. Regelmäßige Bewegung, eine gesunde, ausgeglichene Ernährung, Meditation und Achtsamkeit sind entscheidende Zutaten für ein intaktes Selbstwertgefühl und das Empfinden, begehrt zu werden.
Sarah Drai: Um es kurz zu sagen: ein Ungleichgewicht. Alles ist miteinander verbunden, und alles, was wir tun, betrifft uns geistig und körperlich. Regelmäßige Bewegung, eine gesunde, ausgeglichene Ernährung, Meditation und Achtsamkeit sind entscheidende Zutaten für ein intaktes Selbstwertgefühl und das Empfinden, begehrt zu werden.
Ich habe gehört, eine bessere Durchblutung kann helfen. Kann Yoga da etwas ausrichten?
Asanas, die dem Atem folgen, erleichtern den Blutfluss zwischen allen Körperteilen. Dadurch kann Yoga enorm zur allgemeinen Gesundheit beitragen. Im Prinzip hängt alles rund um den Körper von einer guten Durchblutung ab: die Muskeln beim Sport, die Organe bei der Verdauung, das Gehirn beim Lernen. Sex ist da keine Ausnahme. Also achte darauf, dass dein Kopf über deinem Herzen bleibt, und atme in die Stille hinein.
Asanas, die dem Atem folgen, erleichtern den Blutfluss zwischen allen Körperteilen. Dadurch kann Yoga enorm zur allgemeinen Gesundheit beitragen. Im Prinzip hängt alles rund um den Körper von einer guten Durchblutung ab: die Muskeln beim Sport, die Organe bei der Verdauung, das Gehirn beim Lernen. Sex ist da keine Ausnahme. Also achte darauf, dass dein Kopf über deinem Herzen bleibt, und atme in die Stille hinein.
Inwiefern können sich die stressreduzierenden Eigenschaften von Yoga auf die Libido auswirken?
Yoga ist eine Übung für Körper und Geist. Gehen wir mal davon aus, dass die meisten Probleme in unserem Leben von uns selbst verursacht werden – durch ungesunde Gewohnheiten oder einen leichtfertigen Lifestyle. Schütteln wir all das ab, kommen wir dem Kern unseres Ichs viel näher. Stress trägt zu einer schlechten Körperwahrnehmung bei. Schlechtes Körperbild = schlechter Sex. Außerdem erhöht sich bei Stress de Cortisolspiegel. Das Stresshormon hemmt den Sexualtrieb und bringt uns dazu, unsere Beziehungen und Partner*innen infrage zu stellen. Daher: Atme es aus, krabbel unter die Bettdecke und auf geht der Spaß.
Yoga ist eine Übung für Körper und Geist. Gehen wir mal davon aus, dass die meisten Probleme in unserem Leben von uns selbst verursacht werden – durch ungesunde Gewohnheiten oder einen leichtfertigen Lifestyle. Schütteln wir all das ab, kommen wir dem Kern unseres Ichs viel näher. Stress trägt zu einer schlechten Körperwahrnehmung bei. Schlechtes Körperbild = schlechter Sex. Außerdem erhöht sich bei Stress de Cortisolspiegel. Das Stresshormon hemmt den Sexualtrieb und bringt uns dazu, unsere Beziehungen und Partner*innen infrage zu stellen. Daher: Atme es aus, krabbel unter die Bettdecke und auf geht der Spaß.
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Ich habe gelesen, dass Hatha-Yoga ursprünglich aus dem Tantra kommt. Kann das helfen?
Die älteste Überlieferung östlicher Philosophie und Wissenschaft ist der Tantrismus des Sri-Vidya-Glaubens, der als “Wissenschaft des Erlebens vollendeter Schönheit“ gilt. Jede Art von Yoga, die körperliche Posen und Atemtechniken verwendet, ist eine Form des Hatha-Yogas. Obwohl die meisten bei tantrischem Yoga wohl zuallererst an Sex denken, bringt diese uralte Praxis eigentlich viele Yoga-Bräuche zusammen: Asana, Mantra, Mudra, Bandha, Pranayama und Meditation. All das baut die eigene Stärke auf, bringt dem Geist Klarheit und sorgt im Alltag für ein Gefühl der Glückseligkeit.
Die älteste Überlieferung östlicher Philosophie und Wissenschaft ist der Tantrismus des Sri-Vidya-Glaubens, der als “Wissenschaft des Erlebens vollendeter Schönheit“ gilt. Jede Art von Yoga, die körperliche Posen und Atemtechniken verwendet, ist eine Form des Hatha-Yogas. Obwohl die meisten bei tantrischem Yoga wohl zuallererst an Sex denken, bringt diese uralte Praxis eigentlich viele Yoga-Bräuche zusammen: Asana, Mantra, Mudra, Bandha, Pranayama und Meditation. All das baut die eigene Stärke auf, bringt dem Geist Klarheit und sorgt im Alltag für ein Gefühl der Glückseligkeit.
Wie viel Yoga sollte zum Alltag gehören – reicht ein Kurs pro Woche überhaupt?
Je häufiger du trainierst, desto ausgeglichener wirst du. Um langanhaltende Verbesserungen und Veränderungen zu bemerken – sowohl körperlich als auch geistig –, ist es wichtig, jeden Tag auf der Matte zu stehen. Körperlich äußert sich das so: Deine schwachen, knackenden Gelenke, deine verspannten Muskeln, deine schlechte Haltung und Koordination werden sich enorm verbessern. Du lernst außerdem deinen Körper und seine Anatomie besser kennen; du erfährst, wo deine Grenzen liegen. So abschreckend das tägliche Training auch zunächst klingen mag, irgendwann gehört es genauso zum Alltag dazu wie das Zähneputzen. Yoga ist ein Lebensstil, nicht einfach bloß ein Hobby wie Golf.
Je häufiger du trainierst, desto ausgeglichener wirst du. Um langanhaltende Verbesserungen und Veränderungen zu bemerken – sowohl körperlich als auch geistig –, ist es wichtig, jeden Tag auf der Matte zu stehen. Körperlich äußert sich das so: Deine schwachen, knackenden Gelenke, deine verspannten Muskeln, deine schlechte Haltung und Koordination werden sich enorm verbessern. Du lernst außerdem deinen Körper und seine Anatomie besser kennen; du erfährst, wo deine Grenzen liegen. So abschreckend das tägliche Training auch zunächst klingen mag, irgendwann gehört es genauso zum Alltag dazu wie das Zähneputzen. Yoga ist ein Lebensstil, nicht einfach bloß ein Hobby wie Golf.
Welche Posen würdest du empfehlen, um unseren schwachen Libidos einen Tritt in den Hintern zu geben?
Katze/Kuh (Marjaryasana/Bitilasana): Diese Pose stärkt die Kegelmuskeln und verschließt den Beckenboden – genau diese wundervollen Muskeln, die sich beim Orgasmus zusammenziehen. Während du lernst, deine Beckendrehung besser zu kontrollieren und dein Steißbein von der Katze in die Kuh zu heben, werden deine Kegelmuskeln stärker – und du bekommst bessere, längere und kontrolliertere Orgasmen.
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Sitzender Schmetterling (Baddha Konasana): Diese Übungs ist toll bei einem schwachen Sexualtrieb! Die Pose dehnt die Innenseiten der Oberschenkel und öffnet die Hüften – für einen größeren Bewegungsradius. Sie sorgt dafür, dass Ängste von dir abfallen, und hinterlässt ein Gefühl der Offenheit und Intimität.
Taube (Kapotasana): Hier werden tiefe Spannungen in der Hüfte gelöst und der Geist beruhigt, indem sich deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem lenkt, während du ins Becken atmest. Diese Pose verbessert deine Bereitschaft zu sexueller Intimität mit deinem Partner oder deiner Partnerin.
Adler (Garudasana): Diese sexy Pose findet man sogar im Kamasutra. Indem die Beine entlastet werden, strömt dein ganzes Blut durch deinen Gebärmutterhals – und stimmt die Körperregion auf jede Menge Zuneigung ein.
Schulterbrücke (Setu Bandha Sarvangasana): Durch diese Pose stärkst du deine Hüftmuskeln, straffst deine Vagina und verbesserst so deine Orgasmen. Schön die Beckenbodenmuskulatur anspannen!
Herabschauender Hund (Adho Mukha Svanasana): Diese Übung beruhigt deinen Geist und belebt deinen Körper – beides wichtige Voraussetzungen für guten Sex! Dieses Asana gibt deinem Selbstbewusstsein und deinen Muskeln einen Boost und bringt dich schon mal in die richtige Stimmung, wenn du diesen straffen, starken Yogi-Hintern in die Höhe reckst.
Sitzender Winkel mit Vorbeuge (Upavistha Konasana): Diese Pose verbessert deine Durchblutung im Beckenbereich und sorgt für mehr Energie und Vitalität.
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