WERBUNG
WERBUNG

Warum ich mich für eine Nasen-OP während Corona entschied

Foto: freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Beth Strong
Mein Seitenprofil vor meiner Nasen-OP
Bis heute erinnere ich mich an ein Erlebnis, das sich ereignete, als ich 16 Jahre alt war: Ich war auf dem Nachhauseweg von der Schule, als zwei Jungs auf ihren Fahrrädern an mir vorbeifuhren und dabei das Tempo verlangsamten. Einer sah mich an, drehte sich zu dem anderen um und sagte: „Ihre Nase... wie schade.“
Obwohl es sich dabei bloß um eine beiläufige Bemerkung von einem Teenie handelte, ist sie Jahre später immer noch in mein Gedächtnis eingebrannt. Das war nicht das erste Mal, dass ich mir Kommentare über meine Nase anhören musste: Ein Klassenkamerad bezeichnete sie einmal als „Zinken“ und mein Vater, von dem ich meine Nase geerbt habe, hat mehr als einmal scherzend erwähnt, dass sie etwas „Hexenhaftes“ hätte. Als jemand mit recht feinen Gesichtszügen hatte ich das Gefühl, dass meine Nase mein Gesicht komplett überschattet. Deshalb hatte ich lange Zeit mit dem Gedanken an eine Nasenkorrektur gespielt.
WerbungWERBUNG

Warum werden Nasenkorrekturen seit der Pandemie immer beliebter?

Nach jahrelangem Hin und Her in meinem Kopf entschied ich mich 2020 schließlich für eine Nasen-OP. Bis dahin war ich noch nie wegen eines Knochenbruchs operiert worden. Die Entscheidung, mich einem größeren Eingriff mitten in meinem Gesicht und noch dazu während einer Pandemie zu unterziehen, fiel mir alles andere als leicht. Während alle anderen während der Lockdowns Bananenbrot zu backen und TikTok-Tänze zu lernen schienen, sah ich mir Vlogs zum Thema Nasenkorrekturen an. Ich verbrachte Stunden damit, Recherchen über die Wiedergenesung anzustellen und mich durch Vorher-Nachher-Bilder im Internet zu wühlen. „Warum ausgerechnet jetzt?“ fragst du dich vielleicht. Meine Entscheidung hatte praktische Gründe: Durch das Arbeiten von zu Hause aus konnte ich viel Geld sparen, das ich sonst fürs Essen in Restaurants oder für Treffen mit Freund:innen ausgegeben hätte. Immerhin ist so eine Operation nicht billig: In Deutschland kann sie um die 4.500 Euro kosten.
Wie sich herausstellte, war ich damit nicht allein. Aufgrund eines globalen Phänomens, das als „Zoom-Boom“ bezeichnet wird, ist das Interesse an kosmetischen Eingriffen enorm gestiegen. Fachleute glauben, dass das damit zu tun hat, dass die meisten von uns jetzt mehr Videogespräche als je zuvor führen und wir nun deshalb ständig unser Spiegelbild zu sehen bekommen. Das hat zur Folge, dass die Unsicherheiten, die wir in Bezug auf unser Aussehen haben, zunehmen.
Foto: freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Beth Strong
Der beratende plastische Chirurg Dr. Tunç Tiryaki äußert sich folgendermaßen dazu: „Ich habe einen Anstieg bei allen Arten plastischer Chirurgie bemerkt. Nasenkorrekturen sind da keine Ausnahme.“ Die Beliebtheit, an denen sich Nasen-OPs erfreuen führt Dr. Tiryaki auf Gesichtsmasken und die Tatsache zurück, dass wir im Moment mehr Zeit zur Verfügung haben als normalerweise. „Ein Mund- und Nasenschutz ermöglicht es Träger:innen, gewisse Partien während des Heilungsprozesses dahinter zu verstecken“, sagt er. Eine Maske verdecken zum Teil die starken Schwellungen, Blutergüsse und Rötungen, die mit einer Nasenkorrektur einhergehen und noch eine Weile nach dem Eingriff bestehen bleiben.
WerbungWERBUNG
Zu Beginn sprach ich mit einem Chirurgen, für den ich mich nach etwas Recherchieren entschieden hatte, über Zoom. Eigentlich hatte ich vorgehabt, ihn nach Weihnachten persönlich kennen zu lernen, aber aufgrund von Reisebeschränkungen und neuen Lockdown-Runden saß er auf unbestimmte Zeit in Italien fest. Deshalb musste ich mich auf die Suche nach neuen Behandelnden machen. Ich fand einen anderen Chirurgen, dessen Arbeit mir so gut gefiel, sodass ich sofort ein persönliches Treffen mit ihm vereinbarte. Ich musste während des gesamten Beratungsgesprächs eine Maske tragen (ein Muss für jede Art von chirurgischem Eingriff, um sicherzustellen, dass Patient:innen vollständig vorbereitet sind und mit den Chirurg:innen ihrer Wahl auch tatsächlich zufrieden sind). Erst als er meine Nase sehen wollte, konnte ich meinen Mund- und Nasenschutz ablegen. Seine Kompetenz und sein Auftreten haben mich sofort beruhigt und meine Entscheidung bestätigt.

Wie läuft der Prozess ab?

Die Gesundheitschecks vor dem Eingriff sind ziemlich routinemäßig. Zusätzlich zu den üblichen Untersuchungen musste ich aber fünf Tage vor meiner Operation einen COVID-Test machen. Danach musste ich in Quarantäne, da ein negativer Schnelltest am Morgen der Operation erforderlich war, damit diese durchgeführt werden konnte. Obwohl die Pandemie definitiv ein paar zusätzliche Schritte zum Gesamtprozess hinzugefügt hat, betont Dr. Tiryaki, dass sich für plastische Chirurg:innen und ihre Teams nicht viel geändert hat. „Der Operationssaal ist ohnehin immer extrem sauber und steril; das muss er auch sein“, sagt er. „Jetzt kommt bloß hinzu, dass wir uns außerdem an die vorgegebenen Corona-Sicherheits-und Hygieneregeln halten müssen.“
Ehe ich mich versah, war es auch schon Zeit für die Operation selbst. Ich durfte keine Begleitpersonen mitnehmen. Das hat mich an und für sich nicht sonderlich gestört. Als ich aber unerwarteterweise wegen Komplikationen bei der Anästhesie über Nacht bleiben musste, hätte ich mir schon jemanden an meiner Seite gewünscht. Am nächsten Morgen konnte ich nach Hause gehen. Es überraschte mich, wie gut es mir ging. Obwohl mir meine Chirurg:innen (und andere, die Erfahrung mit Nasen-OPs hatten) immer wieder versichert hatten, dass eine Nasenkorrektur eine der am wenigsten schmerzhaften Operationen überhaupt ist, glaubte ich ihnen erst dann so richtig.
WerbungWERBUNG

Wie lange dauert die Wiedergenesung nach der Nasenkorrektur?

Foto: freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Beth Strong
der 2. Tag nach der OP
Die nächsten zwei Wochen bestanden aus jeder Menge Schlaf, Binge-Watching meiner Lieblingsserie The Office und viel Ananassaft (anscheinend gut gegen Blutergüsse). Als ich ein paar Tage später für die Gipsentfernung wieder in die Klinik musste, war ich dankbar dafür, dass ich mein Gesicht in der U-Bahn mit einer Gesichtsmaske zumindest zum Teil bedecken konnte. Außerdem musste ich mir danke des Mund-und Nasenschutzes keine Gedanken darüber machen, wie ich meine verbleibenden blauen Flecken verstecken sollte, wann immer ich etwas einkaufen wollte. Alle negativen Aspekte des vergangenen Jahres beiseite hatte ich durch die Pandemie ausreichend Zeit, mich zu erholen – ganz ohne den Druck, wieder unter Leute kommen zu müssen, bevor ich mich bereit dazu fühlte.
Wenn es um Nasenkorrekturen geht, steht Sicherheit natürlich an erster Stelle. Das Wichtigste, worauf du achten solltest, so Dr. Tiryaki, ist, dass der Chirurg oder die Chirurgin qualifiziert ist. Er rät auch dazu, im Vorhinein ausreichende Recherchen über den oder die Behandelnde anzustellen und zu überprüfen, ob er oder sie in internationalen Publikationen oder Konferenzen erwähnt wird, was noch ein kleiner Extra-Pluspunkt wäre.
Es dauert bis zu einem Jahr, bis alles vollständig verheilt ist. Deshalb wird es noch eine Weile dauern, bis ich das endgültige Ergebnis sehen kann. Allerdings bin ich schon jetzt so verliebt in meine neue Nase. Die Veränderungen sind nicht nur ästhetischer Natur: Der psychologische Effekt, dass ich mir keine Sorgen mehr darüber machen muss, was Leute über mein Seitenprofil denken, fühlt sich an, als ob mir eine große Last von den Schultern genommen wurde. Obwohl das letzte Jahr im Allgemeinen schwierig war, bin ich froh, dass ich mich für einen Eingriff während Corona entschieden habe, da das verpflichtende Tragen einer Maske den Wiedergenesungsprozess viel angenehmer für mich gemacht hat.
Foto: freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Beth Strong
nach der OP

More from Skin Care

WERBUNG