Lange Zeit hast du in Sachen Achselhygiene bei Sprays, Roll-ons und Co. nur auf zwei Kriterien geachtet: den Duft und der Fähigkeit, Achselschweiß zu unterbinden. Ein 48 Stunden Schweißschutz, das auch noch angenehm riecht, war die beste Wahl in der Drogerie. Dabei hast du dich höchstwahrscheinlich – wie viele andere – nicht einmal gefragt, ob es sich bei deinem Produkt nun um ein herkömmliches Deo oder ein Antitranspirant handelt. Hauptsache es wirkt. Aber heutzutage haben wir ein erhöhtes Bewusstsein dafür, was tatsächlich in den Produkten enthalten ist, und es stellt sich beim Kauf nicht mal mehr nur die Frage, ob du ein Antitranspirant oder ein Deo holen solltest, sondern sogar, ob es nicht besser wäre, auf natürliche Alternativen auszuweichen.
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Wahrscheinlich hast du schon oft gehört, dass Aluminiumsalze – also die schweißblockierenden Wirkstoffe, die in traditionellen Antitranspirantien verwendet werden – mit alarmierenden Gesundheitsrisiken wie Brustkrebs in Verbindung gebracht werden. Während diese Behauptungen zwar schon weitgehend dementiert wurden, haben seither viele Marken aluminiumfreie Optionen hergestellt, die zwar den Körpergeruch maskieren können, aber nicht den Schweiß verhindern, der damit einhergeht. Logisch also, dass dieses Dilemma es dir nicht leicht macht, das richtige Mittel gegen Schweiß zu finden.
Damit du nicht bei jedem Shoppingtrip in der Drogerie daran verzweifelst, welches Produkt du nun mit nach Hause nehmen sollst, habe ich für dich mit Dermatolog*innen geredet und sie gebeten, mir alle nötigen Informationen über die Schweißblocker zu verraten. Im Folgenden findest du ihre Antworten zu den typischsten Deo-Fragen.
Was ist der eigentliche Unterschied zwischen (natürlichen) Deos und Antitranspirantien?
Einfach gesagt, ist der Hauptunterschied zwischen einem Antitranspirant und einem Deodorant Schweiß. „Antitranspirantien stoppen tatsächlich die Bildung von Schweiß und Transpiration“, erklärt die Dermatologin Dr. Caroline Robinson. „Natürliche oder aluminiumfreie Deodorants haben zwar einen angenehmen Duft, der dazu beitragen kann, normale Körpergerüche zu deaktivieren, aber da sie keine Aluminiumsalze enthalten, können sie die Schweißbildung nicht aufhalten.“
Warum sind Menschen den herkömmlichen Antitranspirantien gegenüber so skeptisch eingestellt?
Die Dermatologin Dr. Hadley King meint, dass die weit verbreitete Angst, Schweißblocker könnten (trotz des Mangels an schlüssigen Beweisen) schlecht für die Gesundheit sein daher rührt, dass die Kosmetikindustrie in letzter Zeit mehr und mehr den Fokus auf umweltfreundlichere Produkte richtet. „Es gibt derzeit definitiv einen Trend zu ‘natürlicher‘ Schönheit, und dazu gehört auch der Verzicht auf konventionelle, aluminiumhaltige Antitranspirantien oder Deos“, sagt Dr. King. „Zwar haben wir keine Daten, die zeigen, dass bestimmte Inhaltsstoffe in Deodorants oder Antitranspirantien zu Brustkrebs führen -– auch wenn viele Medien das behaupten. Das heißt aber nicht, dass alle Stoffe als unbedenklich angesehen werden. Propylenglykol, Triclosan, Parabene und eben auch Aluminium könnten in manchen Fällen negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben.“
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Deshalb verzichten Fans der natürlichen Deodorants nicht nur auf Aluminium. „Propylenglykol ist ein Zusatzstoff, der zum Beispiel die Deodorantpaste vor dem Austrocknen schützen soll. Wenn du jedoch zu viel davon aufnimmst, könnte es Leber- und Nierenschäden verursachen“, sagt Dr. King. „Einige Untersuchungen haben herausgefunden, dass Triclosan verschiedene Gesundheitsprobleme wie Störungen des Hormonsystems und ein erhöhtes Krebsrisiko mit sich bringt. Parabene ahmen die Wirkungen von Östrogen in unserem Körper nach, wodurch dein Hormonhaushalt möglicherweise durcheinander gebracht werden kann“, meint die Dermatologin.
Gibt es natürliche Deodorants, die genauso gut wirken wie ein Antitranspirant?
Es ist leichter gesagt als getan, dein Antitranspirant gegen ein natürliches Deodorant auszutauschen, besonders wenn du ein stark schwitzender Mensch bist. Aber glücklicherweise gibt es heute auch natürliche Produkte, die dank neuer Formeln, ähnlich wie ein Antitranspirant wirken. Sie verhindern Schweißflecken, in dem sie Feuchtigkeit absorbieren, und das ohne chemische Zusätze und ohne die Schweißdrüsen zu verstopfen. Zu den beliebtesten natürlichen Desodorierungsmitteln gehören Alkohol, Backpulver, Holzkohle, Pfeilwurzelpulver und Kristallmineralien.
Laut Dr. King dauert es manchmal, bis du die richtige Formel für dich findest. „Keiner dieser Inhaltsstoffe blockiert die Schweißkanäle; vielmehr wirken sie, indem sie Feuchtigkeit absorbieren. Aber jeder Stoff wirkt bei jedem Menschen anders“, sagt sie. „Alkohol, Backpulver, Holzkohle und Pfeilwurzelpulver zum Beispiel haben feuchtigkeitsabsorbierende Eigenschaften und neutralisieren Achselgeruch. Allerdings können sie die empfindliche Haut austrocknen und reizen. Ich empfehle deshalb das Deo der Marke Crystal, weil es die Haut nicht reizt und ein Zeolith-Mineralsalz verwendet, um das Bakterienwachstum zu verlangsamen, was den Körpergeruch reduziert.“
Fakt ist aber, mit einem natürlichen Deo werden deine Achseln nie komplett trocken sein, aber immerhin verschwindet der strenge Geruch. Und im Gegensatz zu den Stoffen in Antitranspirantien musst du dir bei der Verwendung der natürlichen Alternativen keine großen Sorgen um deine Gesundheit machen. Und das ist doch eigentlich auch wichtiger als ein paar Schweißflecken, oder?
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