Meine Haut und ich haben nicht immer das beste Verhältnis gehabt. Sie hat mir Pickel, Schwellungen, Schuppen und Sonnenbrände bereitet in den 25 Jahren, seit es mich gibt und ich habe sie mit jeglichen Behandlungen und Medikamenten behandelt. Doch erst, nachdem ich mich mit Dr. Nicholas Perricone unterhielt, begann ich zu vermuten, dass meine Ernährung vielleicht zu meinem mangelnden Enthusiasmus gegenüber meinem Gesicht beitrugt.
Dr. Perricone hat sich in der Welt der Hautpflege einen Namen gemacht; nicht nur wegen seiner kultigen Produktreihe. Er ist zertifizierter Dermatologe und Mitglied der New York Academy of Sciences und des American College of Nutrition. Oh, und nebenbei hat er mehrere New York Times Bestseller geschrieben. Sein Ethos? Entzündungen im Körper stecken hinter jedem Hautproblem, dass du haben könntest und du kannst es mit deiner Ernährung bekämpfen.
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Die Idee kam Dr. Perricone erstmals, als er im Medizinstudium Krebszellen untersuchte. „Ich stellte fest, dass dort Entzündungen vorhanden waren wegen der Pathologie, aber ich bemerkte auch mehr Entzündungen in älterer Haut im Vergleich zu junger Haut”, erklärt er. „Mir wurde klar, dass egal wo die Krankheit ihren Ursprung hatte, egal was die Ursache war, entzündungshemmende Mittel lösten das Problem häufig oder linderten zumindest die Symptome”. Er begann sich zu fragen, ob eine entzündungshemmende Ernährung einen ähnlichen Effekt haben könnte. „Ich bin außerdem Ernährungswissenschaftler, also untersuchte ich Lebensmittel und stellte fest, dass Essen Entzündungen hervorrufen kann”, sagt er. Also begann er eine Ernährung zu entwickeln, die Entzündungen im Körper reduzieren würde. Dabei ging er davon aus, dass dies auch das Hautbild verbessern würde.
Erste Schritte
Ich war neugierig, deshalb entschied ich mich nach etwas Recherche den 28-Tage Plan des Doktors auszuprobieren. Der Plan erlaubt drei Mahlzeiten und zwei Snacks am Tag und sieht etwa 30 Minuten Bewegung an sechs Tagen die Woche vor, so viel Wasser wie möglich zu trinken und regelmäßig Nahrungsergänzungen zu nehmen. Obwohl der Plan nicht spezifisch angibt, welche Ergänzungen ich nehmen sollte, entschied ich mich für Dr. Perricone Skin Clear Supplements, da reine Haut schließlich mein Ziel war. (Er hat Produkte für alles von gutem Stoffwechsel bis zu schönem Haar, du kannst dir also aussuchen, was am besten für dich ist.) Außerdem soll man eine von Dr. Perricone entworfene Hauptflege-Kur befolgen, aber da ich wirklich sehen wollte, wie meine Ernährung meine Haut beeinflusst, ließ ich meine Hautpflege so wie immer.
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Ich würde mich selbst als recht gesunden Menschen bezeichnen. Ich ernähre mich gut, gehe vier oder fünf Mal die Woche ins Fitnessstudio und trinke so viel Wasser, dass ich häufiger die Bürotoilette besuche als den Konferenzraum.
Ich bin das Ganze also etwas arrogant angegangen. Sogar nachdem ich durch den Ernährungsplan geblättert hatte. Dafür, dass sich das ganze „Diät” nannte, war es voller Dinge, die ich sowieso schon aß. Besonders wird auf grünes, blättriges Gemüse, Nüsse, Oliven und Olivenöl und mageres Proteinen wie helles Geflügel geachtet. Lachs und andere Fischsorten mit hohem Omega-3 Wert bilden den Grundstein, weil diese fetthaltigen Säuren genau das Richtige für deine Haut sind.
„Das Wichtigste ist, Stärke und Zucker zu vermeiden, weil das die Dinge sind, die einen rapiden Anstieg im Blutzucker verursachen”, sagt Dr. Perricone. Diese Anstiege lösen die Entzündungen aus. Natürlich wissen wir, dass Zucker eine große Rolle spielt, aber viele Leute vergessen einfache Kohlenhydrate und Stärke. Ich denke da zum Beispiel an Weißbrot, Pasta und Kartoffeln. Der Körper wandelt diese Lebensmittel fast sofort in Zucker um, wodurch dein Blutzucker ansteigen kann.
Obwohl ich typischerweise sehr wenig Zucker zu mir nehme, esse ich durch meine italienischen Wurzeln ständig Pasta. Und da ich alleine lebe, ist es super leicht für mich einfach eine Schüssel davon mit einem Haufen angebratenen Gemüse zu kochen und so zu tun, als wäre es gesund. Ich bin außerdem der größte Pizzafan der Welt - so sehr, dass ich vermutlich durchschnittlich vier Stücke pro Woche gegessen habe. Zähle das alles mit meiner Sushi-Sucht zusammen (und all dem Reis, der dazu gehört), und ich habe quasi jeden Tag einfache Kohlenhydrate gegessen.
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Die Diät sieht außerdem vor, auf Alkohol zu verzichten. Meine Zwei-Gläser-an-Wochenabenden Weinroutine war weder für meine Hüften noch für mein Portemonnaie gut. Aber das schlimmste? Kein Kaffee - auch wenn ich den Doktor angefleht habe. In seinem Buch über die Diät erklärt Dr. Perricone, dass Kaffee abgesehen vom Blutdruck außerdem Insulin erhöht und Cortisol stimuliert, auch als Stresshormon bekannt. Zu viel Cortisol führt dazu, dass dein Bauch Fett anstaut. Nicht gut. Also habe ich mir meine 3-am-Tag Angewohnheit eiskalt abgewöhnt.
Abgesehen vom Kaffeeentzug war ich erstaunt, welche Auswirkungen diese Diät auf mich haben würde. „Deine Haut wird beeindruckend aussehen”, prophezeit Dr. Perricone. „Du wirst deutlich strahlendere, weniger geschwollene Haut, und definiertere Konturen und Wangenknochen haben. Viele legen mehr Muskeln zu und haben mehr Energie.” Wie konnte ich nicht angetan sein?
Trotz alledem behandelte ich die Woche vor dem ersten Tag meiner Diät (oder D-Day, wie ich anfing ihn zu nennen), als würde ich hingerichtet werden - ich nahm soviel Alkohol, Käse, Kaffee und Kohlenhydrate zu mir, wie ich vertragen konnte.
Die Diät
An Tag 1 war ich kurz davor aufzugeben (jap, Tag eins). Erstens war ich total erschöpft. So plötzlich mit dem Kaffee trinken aufzuhören, war nicht die schlauste Entscheidung. Ich habe außerdem ganze 200 Dollar beim ersten Lebensmitteleinkauf ausgegeben. Normalerweise zahle ich nicht mehr als 80 Dollar pro Woche. Aber anstatt auf der Stelle aufzugeben, riss ich mich zusammen und entschied mich nicht den genauen Essensplan und die Rezepte der Seite zu befolgen. Stattdessen nutzte ich die Liste mit erlaubten Lebensmitteln als Grundlage und kochte für mich selbst.
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Mein Tag lief meist so ab: Ich wachte auf, trank ein Glas Wasser und ging eine Stunde lang ins Fitnessstudio. Frühstück war meist ein Omelett aus einem Eigelb und zwei Mal Eiweiß mit etwas Gemüse, Blaubeeren und Truthahn-Bacon oder geräuchertem Lachs. Zu Mittag gab es einen großen Salat voll mit Putenbrust, Oliven, Nüssen und/oder Sellerie, gefolgt von gebratenem Gemüse und gegrilltem Lachs. Klingt lecker, oder?
Naja, an Tag zwei begann ich in meinem Kopf zu handeln. Aber richtig. Ich hätte alles für eine Tasse Kaffee getan - nackt durch den Supermarkt laufen, mit allen Müttern meiner Ex-Freunde zu Mittag essen, du verstehst schon meine Verzweiflung. Mein Körper macht quasi einen heftigen Entzug durch und mein Gehirn wusste damit nicht umzugehen.
Aber an Tag vier wendete sich das Blatt. Ich wachte um 6 Uhr morgens für mein Workout auf und war überhaupt nicht müde. Ich bemerkte, wie sich meine Haut verbessert hatte. Ich musste nicht dick Feuchtigkeitscreme auftragen, damit meine Haut glänzte und meine Akne wurde weniger. Ich hatte plötzlich Lust auf das Essen, das ich aß und war in der Lage den Überschuss an Süßigkeiten abzulehnen, der ständig bei uns im Büro die Runde macht. Mein Workout kam mir leichter vor, ich sah schneller fit aus und mein Denkprozess war klarer. Es fühlte sich an, als hätte ich mich über Nacht in Wonderwoman verwandelt.
Nicht, dass es keine Nachteile gab. Mein Sozialleben schrumpfte, weil ich keinen Alkohol trank. Essen gehen war in Ordnung; ich konnte in fast jedem Restaurant etwas finden (dank guter Ratschlage von Dr. Perricone). Aber meine Freunde wussten alle bestens über meine Diät Bescheid, deshalb hatte ich das Gefühl. als würden meine Essgewohnheiten unter einer Lupe beobachtet, was gar keinen Spaß machte.
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Etwa zwei Wochen nach Beginn der Diät packte mich eine heftige Erkältung. Ich werde nicht gerade häufig krank, aber dieses Mal hat es mich richtig erwischt. Ich lag fast eine Woche lang im Bett, konnte kaum arbeiten, kaum Sport treiben und alles was ich wollte, war ein verdammtes Sandwich und Mac and Cheese. Nachdem ich mich den ersten Tag lang strikt an meine Regel gehalten hatte, ließ ich nach und erlaubte mir etwas Orangensaft und Hühnersuppe. Ich fragte meinen Arzt um Rat, der nicht genau sagen konnte, ob meine Diät zu meiner Krankheit beigetragen hatte. Es war vermutlich eine Kombination aus einem drastischen Anstieg meiner Workouts, meine plötzliche Ernährungsumstellung und der Tatsache, dass fast jeder in New York krank wurde. Aber ich fühlte mich elendig - frag meine Arbeitskollegen.
Fin
Nachdem ich wieder gesund war, fühlte sich meine Diät wieder gut an. Meine Workouts wurden immer besser, ich hatte meine Energie zurück und fing an zu denken, dass ich den Rest meines Lebens so essen könnte und damit zufrieden wäre. Freunde und Familie begannen mir Komplimente zu machen. Ich strahlte, meine Wangenknochen waren betont und meine Kleidung passte mir besser. Zum ersten Mal, seit ich angefangen hatte, zu trainieren, sah ich, wie sich Bauchmuskeln formten - etwas, dass mir vorher nicht vergönnt war.
Aber ich sah keine tatsächlichen Resultate bis ich meine Vorher/Nachher-Bilder nebeneinander platzierte (siehe oben, in denen ich übrigens kein bisschen Make-Up trage). Ich konnte es kaum glauben. Ich sah aus als hätte ich gerade eine Gesichtsbehandlung und ein Mini-Facelift hinter mir. Die Ringe unter meinen Augen waren verschwunden, die Konturen meines Gesichts waren definierter und ich strahlte. Außerdem glänzten meine Haare mehr. Dr. Perricone hatte Recht - der Unterschied war offensichtlich.
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Also wo stehe ich jetzt? Ich halte mich an die Diät - größtenteils. Ich habe mir wieder erlaubt, zu trinken, wenn auch sehr reduziert, denn ich trinke nicht mehr allein zu Hause wie früher. Ich esse nur dann Pasta, wenn ich essen gehe und Pizza ist eine Belohnung. Ich habe seit Beginn der Diät keine Tasse Kaffee angerührt und mit Zucker kann ich gar nichts mehr anfangen. Auch wenn ich es nicht zum abnehmen gemacht habe, habe ich etwas 5 Kilo abgenommen, seit ich meine Ernährung umgestellt habe. Dr. Perricone sagte, das würde vermutlich passieren, da ich viel Wassergewicht verlieren würde. Ich fühle mich großartig und meine Haut glänzt immer noch - trotz gelegentlicher Ausnahmen.
Mir ist jetzt bewusst, dass was ich meinem Körper zuführe, mein Aussehen und mein Wohlbefinden beeinflusst. Und obwohl ich Kohlehydrate liebe, bin ich absolut damit zufrieden, sie für besondere Gelegenheiten aufzuheben, weil ich mich so am besten fühle. Ich bin nicht hier, um irgendwem zu sagen, wie er*sie sich zu ernähren hat. Das entspricht unseren Prinzipien hier bei Refinery29. Ich sage nur, dass das, was wir essen, sich in unserem Gesicht widerspiegeln kann und wird - zum Positiven oder zum Negativen. Vielleicht steckt die Lösung für deine Hautprobleme nicht in deinem Cleanser - sondern auf deinem Teller.
Hinweis: Bitte frage deinen Arzt, bevor du diese oder andere Diäten ausprobierst.
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