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Hautnah: Wunderschöne & intime Close-ups von 10 echten Frauen

Triggerwarnung: Der folgende Artikel beinhaltet potentiell verstörende, explizite Fotos mit Selbstverletzungsnarben
In den letzten Monaten wurden große Brands wie Urban Decay, MAC und L’Oreal für ihre Social-Media-Fotos von Models mit „echter“ Haut gefeiert. Poren, Sommersprossen, Leberflecken, Falten und Gesichtshaare lachten uns fröhlich von den Bildern entgegen – was tausende Instagram-User auf der ganzen Welt nicht nur glücklich machte, sondern sie auch ermutigte. Die gephotoshoppte Perfektion wurde durch eine realistischere Darstellung natürlicher Haut ersetzt. So machten die Labels vorerst immerhin einen Schritt in die richtige Richtung.
Ob Dehnungsstreifen, Narben oder Weißfleckenkrankheit: Den verschiedenen Hauttypen, Störungen und Krankheiten, die Menschen haben können, wurde bisher noch zu wenig Beachtung geschenkt. Damit sich das endlich ändert, zeigen wir Close-ups von zehn wundervollen Frauen, die uns offen und ehrlich von ihrem Verhältnis mit ihrer Haut erzählt haben. Denn es ist an der Zeit, dass wir unser größtes Organ so lieben, wie es ist, anstatt uns von immer neuen, geschönten Darstellungen blenden zu lassen.
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Nadiya, 33

Ich mag meine Brüste generell nicht – sie sehen null so aus, wie schöne Brüste aussehen sollten. Deshalb schenke ich ihnen meistens einfach gar keine Beachtung, was ich ziemlich traurig finde. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann sie auf einmal nicht mehr glatt waren, sondern voll mit Dehnungsstreifen und kleinen roten Adern. Und dabei habe ich noch nicht mal Kinder bekommen – also auch nie gestillt! Ich denke es liegt daran, dass ich mein ganzes Leben sehr oft ab- und wieder zugenommen habe. Mein Busen hat diese Reise anscheinend mitgemacht und hängt mittlerweile nur noch schlaff herunter. Deshalb fühle ich mich auch nie komplett wohl, wenn ich ihn auspacken muss. Nur mit BH und versteckt unter den Klamotten finde ich ihn einigermaßen okay. Meine Brüste sind schuld, dass ich mich beim Sex nie richtig gehen lassen konnte, um ehrlich zu sein.
Doch jetzt sind sie mir zum allerersten Mal in meinem Leben einfach egal. Mein Partner mag sie und gibt mir das Gefühl, sie wären süß. Ich fühle mich jetzt wohler mit ihnen. Sie sind zwar nicht gerade bildschön, sondern eher eigenartig, aber sie fühlen sich schön weich an. Durch dieses Fotoshooting habe ich gelernt, sie für das zu lieben, was sie sind – und das, obwohl ich sie noch vor sechs Monaten nie und nimmer so offen gezeigt hätte! Ich denke, mehr Frauen sollten ihre „Hautfehler“ zeigen, damit wir sehen, dass niemand makellos ist. In Zukunft werde ich versuchen, öfter über solche Sachen zu reden, denn selbst ein paar kleine Worte können einen großen Unterschied machen.
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Sam, 22

Ich leide an Epidermolysis Bullosa, wodurch ich am ganzen Körper Blasen, Wunden und Hautverfärbungen bekomme. Es ist sehr ungleichmäßig und ziemlich heftig. Die Blasen sind unterschiedlich groß und schmerzen häufig stark. Jeden Morgen muss ich sie mit einer Nadel öffnen, damit sie abschwellen. Anschließend trage ich eine antiseptische Creme auf und verbinde die Stellen. Ich wurde mit der Krankheit geboren und hatte demzufolge von Anfang an überall Blasen. Ich wurde ins Krankenhaus gebracht und blieb einen Monat lang dort – so lange dauerte es, bis sie herausgefunden hatten, was ich habe. Das größte Problem sind die Reaktionen anderer Leute. Wenn ich allein auf dieser Erde wäre, wäre alles nur halb so schlimm. Doch die Realität sieht natürlich anders aus. Meine ganze Kindheit wurde ich gemobbt, was sehr schwer für mich war. Und was Intimität und Beziehungen angeht: Ich habe panische Angst davor, mich jemandem nackt zu zeigen, weshalb ich andere Menschen oft nicht an mich heranlasse. Eigentlich versuche ich, so viele Stellen wie möglich unter meiner Kleidung zu verstecken, aber das ging beim Fotoshooting natürlich nicht. Die Art und Weise wie die Bilder gemacht wurden, hat mir dabei geholfen, meine Haut aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Ich hätte nie gedacht, sie könnte künstlerisch inszeniert werden!

Margo, 30

Die Medien zeigen eine Idealvorstellung davon, wie Haut aussehen soll. Als Millennial bin ich mit Girlbands aufgewachsen, die aus Mädels mit perfekter, braungebrannter Haut bestanden. Sie waren für mich das Nonplusultra. Ich wollte immer so sein wie sie, doch meine Haut ist sehr hell und ich habe Sommersprossen. Über die Jahre habe ich übertrieben viel Geld für Bräunungscremes ausgegeben. Wenn ich nicht gerade versucht habe, meine Hautfarbe zu verändern, versuchte ich, meine Sommersprossen abzudecken. Ich ging in Beauty-Abteilungen und lies mir extrem deckende Foundations aufquatschen, mit denen ich am Ende aussah wie ein Geist. Abgesehen davon passte mein Gesicht dann natürlich auch nicht mehr zum Rest meines mit Sommersprossen übersätem Körper. Mittlerweile bin ich 30 und habe festgestellt, dass das einfach keinen Sinn macht. Ich bin jetzt zufriedener mit meiner Haut und vergesse meine manchmal, dass ich Sommersprossen habe. Erst, wenn mich jemand darauf anspricht, denk ich wieder an sie und dann werde ich auch immer noch verlegen.
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Letztens habe ich mich bei ASOS umgeschaut und da sind mir die vielen Models mit Sommersprossen aufgefallen. Ich finde das fantastisch! Ich hoffe nur, dass das auch so bleibt und kein kurzlebiger Trend ist. Aber wie es aussieht, entwickelt sich die Mainstream-Beauty-Branche gerade in eine breitgefächerte Richtung, was super ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es gar nicht so lange her ist, das gebräunte europäische Haut traurigerweise als Norm gesehen wurde, was PoC natürlich ausschloss. Aber jetzt scheinen wir zumindest auf dem richtigen Weg zu sein – auch, wenn dieser noch sehr lang ist.
Abgesehen von meinen Sommersprossen habe ich noch ein paar andere Hautprobleme. So bekomme ich bei starken Temperaturschwankungen oder wenn mich jemand berührt manchmal rote Flecken – was besonders blöd ist, weil ich Massagen absolut liebe. Bei diesem Anblick sind schon manche erschrocken und dachten, ich hätte irgendeine ansteckende Krankheit oder so. Außerdem habe ich an den Armen, Beinen und am Po leichte Keratosis Pilaris (kleine weiße oder rote Pickelchen, wodurch sich die Haut rau anfühlt). Ich wusste lange nicht, was das ist und habe versucht, es durch Peelings in den Griff zu bekommen. Aber dadurch wurden die Stellen nur noch röter und empfindlicher. Heute weiß ich, dass sehr viele unter der sogenannten Reibeisenhaut leiden – es ist total normal und wir sollten nicht das Gefühl haben, es verstecken zu müssen.

Naomi, 25

Ich arbeite in der Kostüm- und Textilbranche und bin ständig am Kreieren und Nähen. Das bedeutet, ich sehe meine Narben jeden Tag. Als Freelancerin muss ich oft networken und die Narben sind das Erste, was die Leute beim Hände schütteln sehen. Und auch dem Typen, mit dem ich letztes Wochenende ein Date hatte, sind sie sofort aufgefallen. Ich denke, viele sind überrascht, wenn sie sie sehen, denn ich komme immer gut gelaunt und sorglos rüber. Wir alle urteilen oft vorschnell und viele ziehen Rückschlüsse auf meine mentale Gesundheit, wenn sie meine Narben sehen. Mir fallen die Reaktionen anderer Menschen sehr schnell auf. Ich habe nie gern Armbänder oder Ringe getragen, denn ich dachte, ich würde dadurch noch mehr Aufmerksamkeit auf die Verletzungen ziehen. Aber irgendwann dachte ich: Wenn sie eh schon hinschauen, sollen sie auch was zum Anschauen haben! Meine Narben sind ein Teil von mir und meiner Identität – das, was ich damals durchgemacht habe macht mich zu dem, was ich heute bin. Ich ritze mich nicht mehr. Meine Mutter starb vor kurzem und ich habe kurz darüber nachgedacht, wieder damit anzufangen. Aber sie hasste es, also ließ ich es bleiben. Stattdessen versuche ich mich jetzt abzulenken, in dem ich nähe.
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Maddy, 57

Vitiligo habe ich schon mein ganzes Leben. Es ist eine Autoimmunerkrankung, aber meine Mutter denkt, es könnte etwas damit zu tun haben, dass ich als Kind Masern hatte. Sie hatte so einige Theorien, aber als ich klein war, wusste niemand, was ich habe – und niemand war wirklich daran interessiert, es herauszufinden. Ich hatte die Weißfleckenkrankheit auch im Gesicht, aber mittlerweile ist es komplett weiß, genau wie einige Stellen meiner Haare. Am Körper ist es relativ symmetrisch. Wenn ich mich sonne, werden die Stellen braun, in denen noch Pigmente sind, aber an den weißen Stellen verbrenne ich mich – und damit meine ich, ich verbrenne mich so richtig.
Meine Mama hat die Krankheit nie zum Thema gemacht, weshalb ich meine Haut bis zum Teenageralter nie versteckte. Manche Menschen fragten mich: „Warum bedeckst du dich nicht?“, aber warum sollte ich das wollen? Außerdem ist es ist überall. Ich müsste mir also auch auf meine Hände und Füße Foundation schmieren. Ich selbst vergesse es manchmal sogar – bis mich jemand anschaut. Ich arbeite als Lehrerin und manche Kinder sprechen mich darauf an. Ich musste schon einige gehässige Kommentare wegstecken wie „Ihr Fake Tan sieht aber nicht gut aus“, aber ich bin einfach immer offen und erzähle, ich leide unter einer Hautkrankheit. Das was mich am meisten nervt, sind meine Haare. Weil die hellen Stellen die Farbe nicht so gut annehmen, gebe ich sehr viel Geld fürs Färben aus.
Ich bin Mitglied einer Vitiligo-Facebook-Gruppe. Es ist toll, mit anderen Betroffenen darüber zu reden. Es hat mir nie groß etwas ausgemacht, bis auf die Stellen auf meinem Gesicht, weil ich früher aussah wie ein Panda. Ich versuche, mich nicht zu bräunen, denn der einzige braune Fleck, der noch übrig ist, ist ein Streifen auf meiner Nase. Seit kurzem habe ich jetzt auch Diabetes, was mit der Weißfleckenkrankheit zusammenhängen kann. Auch Hashimoto-Thyreoiditis (eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Schilddrüsenentzündung führen kann) und perniziöse Anämie (eine Form der Blutarmut) können Begleiterscheinungen sein.
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Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen enttäuscht, dass mein Vitiligo zum Teil verschwunden ist. Anscheinend verliert man bis zum Alter von 50 etwa 50 Prozent der Pigmente, also bin ich eigentlich noch ganz gut dran.

Lena, 18

Über Dehnungsstreifen habe ich mir eigentlich nie wirklich Gedanken gemacht. Das erste Mal aufgefallen sind sie mir bei meiner Mutter als ich etwa 7 Jahre alt war. Ich fragte sie, was das ist und sie antwortete es wären Dehnungsstreifen. „Die sind ganz normal. Viele Menschen bekommen sie, wenn sie wachsen“, erklärte sie. Als ich jünger war mochte ich meine richtig, weil sie wie Tigerstreifen aussahen. Jedes Mal, wenn ich sie anschaute dachte ich, sie würden richtig cool aussehen. Erst als ich älter wurde stellte ich fest, manche Leute machen ein großes Ding daraus. Ich bemerkte, dass die Models in den Magazinen keine Dehnungsstreifen hatten und es dauerte eine ganze Weile, bis mir klar wurde, die Fotos wurden retuschiert.
In dem Moment in dem ich verstand, woher die Streifen kommen und wie sie entstehen, waren sie mir egal. Ich hatte eine Phase, in der ich dachte, sie würden vielleicht etwas zu groß werden. Deshalb versuchte, ich nicht zu viel ab- oder zuzunehmen, damit sie nicht noch wachsen. Aber ich weiß, sie sind normal und nichts, was ich behandeln lassen müsste. Ich hoffe, Body Positivity ist nicht nur ein kurzlebiger Trend, sondern eine langfristige, positive Veränderung unserer Wahrnehmung.

Kate, 26

Ich bin extrem blass und war sogar noch blasser als ich jung war. Ich wurde deswegen oft gehänselt – sie nannten mit Geistermädchen und sagten, meine Haut wäre durchsichtig, weil man buchstäblich meine Adern sehen konnte. Wegen meiner Sommersprossen hat mich dagegen nie jemand gemobbt. Ansonsten habe ich noch ein ziemlich großes Muttermal auf meinem Bein. Ich finde es eigenartig, dass es mittlerweile Beauty-Stifte gibt, mit denen du dir Sommersprossen aufmalen kannst. Gigi Hadid, eins der schönsten Models der Welt, lässt all ihre Leberflecken wegretuschieren. Warum sind Sommersprossen süß, aber Sachen wir Schuppenflechte nicht? Meine Mitbewohnerin denkt darüber nach, online eine aufhellende Creme zu kaufen, um ihre Sommersprossen loszuwerden. Ich dagegen bekomme Komplimente von meinen Eltern für meine. Ich finde sie cool. Manchmal entdecke ich neue Pünktchen und freue mich darüber. Je älter ich werde und desto mehr Urlaube ich mache, desto mehr Flecken bekomme, aber ich mag es.
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Nicola, 38

Ich war schon etwa 5 Jahre alt als mein Muttermal auftauchte, aber es wird trotzdem Geburtsmal genannt. Ich erinnere mich noch daran als es entdeckt wurde: Meine Mutter und mein Vater schauten mich an und hatten Angst, wie ich reagieren würde. Sie gingen mit mir zu vielen Ärztinnen, aber niemand war sich wirklich sicher, bis uns dann irgendjemand versicherte, es wäre nur ein Geburtsmal. Manchmal werden Menschen damit geboren, manchmal tauchen sie ein paar Jahre später auf. Ich musste mir in meiner Kindheit kaum dumme Kommentare anhören, aber trotzdem war ich extrem schüchtern. Ich dachte, wenn ich mich unsichtbar mache, würde mich niemand bemerken. In der Grundschule wurde ich mal gefragt, ob mir jemand aufs Auge gehauen hätte. Angefangen, darüber zu reden, habe ich erst letztes Jahr – nicht mal meine besten Freund*innen wussten, wie ich mich damit fühle.
Mit 17 entdeckte ich dank des Britischen Roten Kreuzes Camouflage-Make-up (die Hilfsorganisation hat eine Abteilung, die sich u.a. mit dem Thema Narben beschäftigt). Außerdem habe ich über eine Laserbehandlung informiert, doch das kommt nicht in Frage, weil es um mein Auge ist. Mein Selbstvertrauen hatte ich nur, wenn ich Make-up trug. Doch irgendwann stellte ich fest, es ist nicht schön, etwas verstecken zu müssen. Jeder Mensch hat irgendeine Art Muttermal – es ist eine Metapher für etwas, das wir vielleicht verstecken.
Das ist jetzt das erste Mal, dass ich kein Camouflage-Make-up in meiner Tasche habe. Die emotionale Unterstützung beim Shooting war fantastisch.

Lottie, 22

Ich habe auf meinen Armen und Oberschenkeln Narben. Es ist komisch, aber ich vergesse sie oft und sie fallen mir erst wieder auf, wenn jemand sie anschaut. Ich habe vor fünf oder sechs Jahre angefangen, mich selbst zu verletzen. Meine Narben habe ich nie versteckt, was manche Leute schockiert, weil sie es nicht gewöhnt sind. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Narben, die durch eine OP oder ähnliches entstanden sind und Narben, die du selbst zugefügt hast. Aber wenn ich meine verstecken wollen würde, müsste ich jeden Tag in Jeans und Pullover rumlaufen und würde im Sommer zerfließen. Sie offen zu zeigen sorgt bei mir nicht wirklich für Unwohlsein. Es gibt Zeiten, in denen ich sie verstecke – bei Bewerbungsgesprächen zum Beispiel oder wenn kleine Kinder in der Nähe sind –, aber ich weiß nicht genau warum. Vielleicht, weil es meine Familie so wollte. So musste ich beispielsweise auf der Hochzeit meiner Tante als Brautjungfer etwas Langärmeliges tragen. Ich selbst hätte gar kein Problem damit gehabt, meine Narben zu zeigen, sie aber schon. Was komisch ist, denn schließlich ist es ja meine Haut.
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Unwohl in meiner Haut fühle ich mich nur im Bikini am Strand, weil du dort alles sehen kannst. Viele schauen neugierig, sagen aber meistens nichts. Und wenn Kinder mich darauf ansprechen sage ich oft: „Ich habe mit einem Tiger gekämpft! Du solltest ihn sehen”.
Nachdem ich meinen Schulabschluss gemacht hatte, ging ich zur Uni und fühlte mich plötzlich sehr alleine. Ich hatte schon seit Jahren unter Angststörungen gelitten, doch ohne Freunde und ohne Perspektive geriet ich in eine Abwärtsspirale. Ich fühlte mich wie betäubt und Ritzen war das Einzige, was ich machen konnte, um irgendetwas zu fühlen. Es wurde schnell zu einer Sucht und es war sehr schwer, damit aufzuhören. Meine Mutter brachte mich zum Arzt, doch der sagte nur ich solle mir einfach Freunde suchen und mir was Schönes für den Sommer vornehmen. Na vielen Dank auch. Ich landete in stationärer Behandlung, bevor ich schließlich an CAMS (Collaborative Assessment and Management of Suicidality) überwiesen wurde. Keine Ahnung, wie wir dieses Jahr überstanden haben – es beeinflusste meine ganze Familie.

Diane, 25

Ich würde die Beziehung zu meinen Sommersprossen als Hassliebe bezeichnen. Früher überwog der Hass, um ehrlich zu sein. Die Jungs nannten mich Sommersprossengesicht und sogar meine Schwester hänselte mich. Trotzdem habe ich nie versucht, sie mit Foundation oder so abzudecken, denn dann damit würde ich mich einfach seltsam fühlen – mein Gesicht sähe dann so leer und ausdruckslos aus. Ich frage mich, was ich machen würde, wenn ich mir aussuchen könnte, ob ich sie habe oder nicht. Aber wenn jetzt jemand zu mir kommen würde und sagen würde: „Es gibt eine magische Behandlung mit der du die Sommersprossen im Handumdrehen loswirst“, dann würde ich es wahrscheinlich nicht machen. Ich finde es eigenartig, wenn Leute sagen, Sommersprossen sind mega toll und sie hätten gern selbst welche. Ich denk dann immer nur so: Nein, willst du nicht. Du willst die süßen Pünktchen neben der Nase – keine Flecken am ganzen Körper. Den Sommersprossen-Trend finde ich auch extrem komisch. Letztens habe ich jemanden mit aufgemalten Punkten im Bus gesehen und fand es irgendwie ein bisschen… beleidigend? Es schockierte mich und gleichzeitig wusste ich nicht recht, wie ich mich fühlen soll. Auch in Zeitschriften sind Sommersprossen in. Es gibt einen Sommersprossenstift von Topshop. Designer*innen präsentierten ihre Kreationen an Models mit aufgemalten Pünktchen. Warum sie nicht einfach Frauen mit echten Sommersprossen casten konnten, verstehe ich nicht. In meiner Kindheit und Jugend gab es irgendwie keine Vorbilder mit Sommersprossen – abgesehen von Lindsay Lohan… Meghan Markle hat mal gesagt, sie hätte ihre Sommersprossen früher immer überschminkt, doch jetzt ist das nicht mehr der Fall. Ich denke also, die Einstellung der Gesellschaft verbessert sich langsam.
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Ganz abgesehen von der Optik ist es natürlich wichtig, die eigenen Sommersprossen im Blick zu behalten. Weil ich so viele habe, habe ich meinen Freund gebeten, mir dabei zu helfen und eventuelle Veränderungen zu beobachten – genau wie bei meinen Leberflecken.
Wenn du dich selbst verletzt oder eine Person kennst, die eventuell Hilfe brauchen könnte, kannst du die Hotline der Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 anrufen oder den Chat der Telefonseelsorge nutzen.
Einige Namen wurden geändert.

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