Akne fühlt sich manchmal wie ein Fluch an. Es scheint, als ob sie einfach aus heiterem Himmel auftaucht und dir den ganzen Tag vermiesen will. Deshalb machst du auch alles Erdenkliche, um sie schnell wieder loszuwerden. Von Salben bis hin zu Cremes hast du bestimmt schon alles versucht, um die blöden Pickelausbrüche unter Kontrolle zu kriegen. Doch was ist, wenn deine Akne gar keine Akne ist und du sie deshalb nicht mit den herkömmlichen Mitteln los wirst?
Genau das passierte Beauty Writer Alina Gonzalez von Byrdie. Sie war sich sicher, an typischer hormoneller Akne zu leiden, bis sich durch Eigenrecherche und einen Besuch beim Dermatologen zeigte, dass es sich bei ihr tatsächlich um ein ganz anderes Hautproblem handelte – nämlich um Periorale Dermatitis (PD) oder auch Mundrose genannt. Falls du mit diesen Begriffen nichts anfangen kannst, ist das kein Problem. Mithilfe von Alina und ihren Erfahrungen mit der Krankheit, erkläre ich dir, wie du die Mundrose erkennst und was du tun kannst, wenn du sie hast.
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Mundrose ist eine weit verbreitete Hautkrankheit, die nicht ansteckbar ist. Meistens tritt sie im Gesicht auf und wie der Name schon vermuten lässt, besonders häufig im Mundbereich. „Vor allem Frauen im Alter zwischen 20 und 45 Jahren sind davon betroffen, denn das sind meistens diejenigen, die besonders fruchtbar sind und häufig die Pille nehmen“, erklärt sie. Zwar ist noch nicht klar, was genau PD auslöst, aber man vermutet, dass es mit Veränderungen des Hormonhaushalts zu tun haben könnte und die werden mit der Einnahme der Pille begünstigt.
Egal welchen Grund Periorale Dermatitis hat, wichtig ist, dass sie schnell diagnostiziert wird, denn auf herkömmliche Aknemittel springt sie nicht an. Tatsächlich können sie sie sogar schlimmer machen – was auch bei Alina der Fall war. Trotz Aknemittel häuften sich die pickelähnlichen, roten Flecken um ihren Mund und sie merkte, dass sie alle paar Wochen (circa in der Zeit, wenn sie die Pille nach der Pause wieder einnahm) genau an der gleichen Stelle wieder erschienen. Da wusste Alina, dass es sich nicht um Akne handeln kann. Sie fing an, im Internet zu recherchieren und stieß auf die Periorale Dermatitis. Nach einem Besuch beim Arzt hatte sie dann auch die Gewissheit.
Wenn dein Arzt oder deine Ärztin Mundrose bei dir festgestellt hat, wird er oder sie dir möglicherweise eine Antibiotikabehandlung verschreiben, die die Symptome beseitigen sollen. Wenn das nicht klappt, wird auch gerne auf die Nulltherapie zurückgegriffen. Dabei sollst du vollständig auf die Anwendung von Pflegeprodukten für dein Gesicht verzichten. Das heißt: Keine Hautcremes, Lotionen, Gesichtswasser und auch keine Waschlappen und Co. An dein Gesicht darfst du bei der Nulltherapie nur noch lauwarmes Wasser ranlassen.
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Nach vielen Antibiotika (die sie sogar depressiv machten) und zwei ärztlichen Fehlschlägen, riet ein dritter Dermatologe Alina zu eben dieser Behandlungsmethode. Morgens reinigte sie ihr Gesicht mit Wasser und abends benutzte sie einen sanften Cleanser für sensible Haut. Auf Pads, Waschlappen, Seren, Peelings, Primer und Co. verzichtete sie so gut es geht. Das Einzige, was sie noch auf ihre Haut auftrug, war Make-up und auch nur, weil ihr Dermatologe dagegen keine Einwände hatte.
Wenn du dich strikt an die Richtlinien deines Arztes oder deiner Ärztin hältst, sollte die Mundrose in wenigen Wochen wieder abklingen. Das bedeutet aber leider nicht, dass du sie auch für immer los wirst, denn die Krankheit kann immer wiederkehren. Auch Alina hatte trotz erster Erfolge mit der Nulltherapie öfter wieder mit den Pickelchen zu kämpfen, aber je mehr sie sich mit den möglichen Ursachen auseinandersetzte, desto effektiver war ihre Pflegeroutine. Sie merkte irgendwann beispielsweise, dass heißer Kaffee und bestimmte Zahnpastasorten einen PD-Ausbruch begünstigten, also verzichtet sie auf diese. Also mach dich nicht verrückt und versuche einfach herauszufinden, was deine Trigger sind und sie so gut es geht zu vermeiden, dann ist alles halb so schlimm.
Alinas ganzen Erfahrungsbericht findest du hier.
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