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Trennungs-1×1: 5 Regeln fürs Schlussmachen

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Foto: Natalia Mantini
Meine Zwanziger zeichneten sich durch eine intensive Dating-Phase aus, während der ich leider oft geghostet wurde. Das passierte so oft, dass ich irgendwann beschloss, eine Standard-Nachricht als Entwurf abzuspeichern, auf die ich bei jedem weiteren Ghosting-Vorfall zugreifen konnte. Ich musste sie nur noch an den jeweiligen Typen anpassen und entsprechend umformulieren. Für gewöhnlich verschickte ich sie mit einem lauten Seufzer und leitete sie gleich danach an andere Freund:innen weiter, die gerade das Gleiche durchmachten.
„Aus deiner Funkstille schließe ich, dass du mich nicht mehr sehen willst“, schrieb ich. „Das ist ja auch völlig in Ordnung. Ich wünschte bloß, du hättest das Ganze nicht hinausgeschoben, sondern hättest mir einfach gesagt, dass du keinen Kontakt mehr zu mir willst – immerhin sind wir schon seit ein paar Monaten zusammen. Ein kleiner Hinweis für die Zukunft: Wenn du dich trennen willst, solltest du es einfach tun. Die andere Person wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ausflippen. Wenn du mit dem Schlussmachen aber wartest, führst du dein Gegenüber nur unnötig an der Nase herum. Das fühlt sich ganz schön demütigend an und ist nicht besonders respektvoll. Probier's beim nächsten Mal doch lieber mit Direktheit.“

Ich beendete meine Nachricht damit, dass ich dem jeweiligen Kerl alles Gute wünschte. Unweigerlich bekam ich eine schnelle Antwort (er hatte sich also nicht die Finger gebrochen und war also doch noch in der Lage, zu tippen), in der er sich entschuldigte. Er erklärte, dass er sehr beschäftigt gewesen sei und sich schon die ganze Zeit bei mir melden wollte und bla bla bla – leere Worte. Ich war stolz auf mich, weil ich wusste, dass ich das Richtige getan und ihn zur Rede gestellt hatte. Fairerweise muss ich aber zugeben, dass ich mir damit ebenfalls die unangenehme Aufgabe erspart habe, Schluss machen zu müssen; ich hatte ihn bloß kontaktiert und auf sein Schweigen angesprochen, um mich nach meinen eigenen Regeln – mit einem kleinen Anflug von Frechheit – für immer verabschieden zu können. Eines steht fest: Eine Beziehung zu beenden, geht niemandem leicht von der Hand und ich kenne keine einzige Person, die gut darin ist.
Eines ist dabei schon komisch: Das Durchschnittsalter bei der ersten Hochzeit steigt seit Langem immer mehr an (was natürlich bedeutet, dass wir mehr Jahre oder sogar Jahrzehnte mit Leuten zusammen sind, von denen wir uns vielleicht am Ende trennen). Angesichts dieser Umstände kommt es häufiger dazu, dass wir Beziehungsschlussstriche setzen müssen. Gleichzeitig scheint sich Ghosting immer mehr in der Dating-Welt breit zu machen (wenn man all den Erzählungen und Artikeln online Glauben schenken kann). Damit ist Schlussmachen ein größeres Thema und schwieriger als je zuvor. Es gibt jetzt sogar eine App, die diese unangenehme Aufgabe für dich übernimmt!

Sich zu trennen macht nie Spaß. Danach steht schließlich zumindest eine Person mit gebrochenem Herzen da. Trotzdem ist es nicht die Aufgabe der Person, die Schluss macht, der anderen dabei zu helfen, mit ihrem Liebeskummer klarzukommen und die Trennung zu verarbeiten.
„Abgelehnt zu werden, fühlt sich einfach beschissen an“, sagt Dr. Joanne Davila, Professorin für Psychologie und Autorin von The Thinking Girl's Guide to the Right Guy: How Knowing Yourself Can Help You Navigate Dating, Hookups, and Love. „Eine Trennung ist für alle Beteiligten eine ätzende Erfahrung – egal, wie sie vonstatten geht. Das müssen wir einfach so akzeptieren und in den sauren Apfel beißen, wenn es dazu kommt.“
Trennung ist aber nicht gleich Trennung. Manche verlaufen respektvoll. Andere wiederum fühlen sich wie ein Schlag ins Gesicht an. Wenn du auf menschliche Art Schluss machst, ermöglichst du der anderen Person einen gesunden Verarbeitungsprozess. Wenn es sich bei der Person in Frage also um kein Monster handelt, solltest du dich dabei einfühlsam und respektvoll geben.
Wie kannst du also Expert:innen zufolge eine Beziehung auf eine „nette“ Weise beenden? Nimm dir am besten folgende fünf Regeln zu Herzen. So kannst du nach dem Schlussmachen immer noch in den Spiegel schauen und brauchst dich nicht hinter Nachrichten und passiv-aggressiven Anschuldigungen zu verstecken.
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