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Eigenurintherapie für eine bessere Haut – hilft das wirklich?

Photographed by Amelia Alpaugh.
Ich möchte, dass ihr euch zurücklehnt, die Augen schließt und lange darüber nachdenkt, was ihr für eine perfekte Haut tun würdet. Also für eine reine, richtig strahlende Haut. Würdet ihr eure Ernährung umstellen? Würdet ihr euch darauf einlassen, jeden Tag einen Orgasmus zu haben? Würdet ihr auf ein Wattepad pinkeln und damit das Gesicht abtupfen?
Wie bekloppt ist das denn?, fragt sich jetzt sicherlich die eine oder andere. Ich will hier wirklich niemanden missionieren, ich weiß nicht einmal, ob ich's selbst tun würde. Aber ich sehe mich auch nicht in erster Linie als die Absenderin dieser Nachricht, sondern nur als Vermittlerin – und in dieser Funktion richte ich mich primär an diejenigen, die offen sind für alternative Methoden zur klassischen Medizin, etwa für Hautbehandlungen mit Blutegeln oder das Einnehmen von Plazenta-Globuli. Es gibt da nämlich noch eine weitere DIY-Behandlungsmethode, die sich insbesondere eignen soll, um schlechte Haut und Pickel zu bekämpfen, und die alle paar Jahre eine wahre Renaissance erlebt: Die Rede ist von der Eigenurintherapie.
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Eigenurin wird seit Jahrtausenden als Heilmittel für den Körper und den gesamten Organismus genutzt. Seit Anbeginn hat man ihn verwendet, um äußere Verletzungen mit den im Urin enthaltenen Antikörpern zu behandeln. Das Sekret sei außerdem „steril, antimikrobiell und entzündungshemmend“, erklärt Dermatologe Dr. Joshua Zeichner. Deshalb hört man immer wieder davon, dass Urin auch zur Behandlung von schlechter Haut, etwa gegen Ausschläge oder Akne, eingesetzt werden kann.

Für wen eignet sich eine Eigenurinbehandlung & was muss ich beachten?

Natürlich sollte man bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen, bevor man Urin zum Toner fürs Gesicht umfunktioniert. Dr. Whitney Bowe hat diesbezüglich drei wichtige Tipps für uns:
• Ihr solltet ausschließlich den eigenen Urin verwenden.
• Ihr solltet ihn außerdem unmittelbar bzw. sehr zeitnah verwenden, um keine bakterielle Verschmutzung zu riskieren.
• Wer zu Blasenentzündungen neigt, Diabetes hat oder regelmäßig Medikamente oral einnimmt, die zudem das Hautbild beeinflussen können, sollte sich von Urin fern halten.
Dr. Bowe scheint selbst nicht ganz desinteressiert. „Es ist wirklich nicht so abstoßend, wie es zunächst einmal klingen mag“, sagt sie. „Ich verschreibe permanent Mittel mit unterschiedlich hohen Konzentrationen an Urea, das ist der Hauptbestandteil von Urin. Urea hilft der Haut bei vielen, alltäglichen Regenerationsprozessen und entfernt zudem die toten Hautzellen. Außerdem hält es die Haut feucht und verleiht ihr zusätzlichen Glanz, denn Urin enthält viele Mineralstoffe wie Salze, Hormone, Antikörper und Enzyme, von denen einige tatsächlich äußerst wohltuend für die Haut sein können.“
Sie betont trotzdem, dass es aktuell noch nicht genügend verlässliche Studien gibt, die die Wirkung von Eigenurin nachweisen. Es sei also weiterhin schwierig, die genauen Auswirkungen zu messen: „Es handelt sich nicht um ein allheilendes Wundermittel, aber es schadet eben auch nicht.“ Dr. Zeichner hingegen findet, Eigenurinbehandlungen seien wirklich nur der allerletzte Ausweg, etwa für Menschen, die ohne alles auf einer einsamen Insel stranden. Applaus an dieser Stelle für alle, die in einer solchen Situation noch an Gesichtspflege denken. „Traditionelle Kosmetika, Reinigungsmittel und Aknebehandlungen sind der körpereigenen Flüssigkeit mittlerweile weit überlegen“, fügt er hinzu.
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So wendet ihr die Eigenurintherapie richtig an:

Wenn ihr es bis hierhin geschafft habt und noch nicht vor Ekel und Augenrollen umgekommen seid, dann habt ihr euch die Anwendungshinweise zur Eigenurintherapie für bessere Haut von Dr. Bowe höchstpersönlich definitiv verdient. Bitteschön!
• Pinkelt zuerst in einen kleinen Becher, der steril ist.
• Tränkt dann ein Wattepad darin und tupft das Gesicht damit ab, wie ihr es auch mit einem Toner machen würdet.
• Lasst den Urin etwa 10 Minuten einwirken, wascht euer Gesicht mit etwas Seife und lauwarmem Wasser ab und tragt Feuchtigkeitspflege auf.
• Kippt den Rest weg, sterilisiert den Becher, und posaunt es einfach nicht sofort auf der Straße herum.
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