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Wenn du das liest, benutzt du Peelings vermutlich zu oft

Foto: Erin Yamagata.
Wenn du wie ich in den 90er Jahren aufgewachsen bist, denkst du beim Thema Peeling bestimmt sofort an das Visibly Clear Pink Grapefruit Peeling von Neutrogena. Die kultige pinke Tube hatte einen festen Platz in all unseren Badezimmern.
Und selbst wenn es nicht dein Einstieg in die Welt der Hautpflege war, war es höchstwahrscheinlich der Auslöser deiner Besessenheit, deine Haut so glatt und makellos wie möglich zu bekommen. Und obwohl es heute viel mehr Möglichkeiten gibt, hat sich an unserer Begeisterung für Gesichtspeelings nichts geändert: Auf dem milliardenschweren Hautpflegemarkt rangieren Peelings nach Masken an zweiter Stelle, denn sie gelten als die beste Verteidigung gegen den Feind Nummer 1: abgestorbene Hautzellen.
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Aber die Sache ist die: Abgestorbene Hautzellen sind gar nicht so schlimmm und du kannst deine Haut übrigens auch überpeelen. Wie oft ist also zu oft, wenn es ums Peelen geht? Was ist der Unterschied zwischen chemischen und mechanischen Peelings? Und was kannst du tun, wenn du es mit einem neuen Gesichtspeeling übertrieben hast? All das erfährst du in unserem Peeling-Leitfaden.

Was bedeutet Peeling?

„Unter Peeling versteht man den Prozess, bei dem abgestorbene Hautzellen auf der Hautoberfläche entfernt werden, die bereits dabei sind, sich aufgrund des normalen und kontinuierlichen Zellkreislaufs der Haut abzulösen“, sagt Dr. Monica Li, Dermatologin und Dozentin an der University of British Columbia. Deine Haut schält sich ganz von selbst: Neue Hautzellen wandern in die oberste Schicht der Epidermis (eine der drei Schichten, aus denen die Haut besteht) und lösen sich etwa alle vier bis sechs Wochen ab. Aber manchmal braucht die Haut ein wenig Hilfe, sei es aufgrund von Alterung (die die Zellerneuerung verlangsamt), umweltbedingten oder hormonellen Veränderungen oder einfach aufgrund von Produktablagerungen. Hier kommen Peelings ins Spiel.
Aber bevor du dich zu einem täglichen Peelingprogramm entschließt, solltest du bedenken, dass tote Hautzellen auch nützlich sein können. Forschungen haben ergeben, dass einige der abgestorbenen Hautzellen, die wir loswerden wollen, Wasser und Feuchtigkeit aus der Umwelt und den Produkten, die du aufträgst, binden. Wenn du zu viele abschrubbst, kannst du die oberste Hautschicht schwächen.
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„Wenn das Peeling zu aggressiv oder zu häufig durchgeführt wird, kann es zu einer Störung des Gleichgewichts der normalen Hautflora [die Ansammlung von Bakterien, Viren und Pilzen auf unserer Haut] kommen, was die Stärke und Intaktheit der Hautbarrierefunktion beeinträchtigen kann“, sagt Dr. Li. „Mäßigung ist ein allgemeiner Grundsatz im Leben, und das gilt auch fürs Peelen.“

Wie oft sollten wir ein Peeling verwenden?

Empfindliche Hauttypen können in der Regel einmal pro Woche ein Peeling machen“, empfiehlt Dr. Li. Wenn deine Haut extrem fettig und nicht empfindlich ist, kannst du bis zu dreimal pro Woche ein Peeling machen. Aber fang langsam an – du wirst überrascht sein, wie unregelmäßig du diesen Schritt in dein Hautpflege-Programm einbauen musst. Wenn du deine Haut berührst und sie sich holprig oder rau anfühlt, solltest du zu einem Peeling greifen. Ansonsten ist es wirklich nicht nötig, sagt Dr. Li.
Und wenn du weißt, dass deine Haut von Natur aus trocken und/oder empfindlich ist (wenn sie sich angespannt anfühlt oder deine Haut leicht rot wird und brennt, vor allem, wenn du ein neues Produkt in deine Hautpflege integrierst), dann könnte ihr natürlicher Peelingprozess ausreichen.
Aber du solltest nicht nur den Hauttyp berücksichtigen, bevor du ein Peeling anwendest: Es geht auch um den Zustand der Haut. Wenn deine Haut „unter Stress steht, solltest du von einem Peeling absehen“, sagt Jessica Berto, Kosmetikerin und Schulungsleiterin bei ProjectSkin MD, einer Klinik, die kosmetische Dermatologie und lasermedizinische Dienstleistungen anbietet.
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Das heißt, wenn du ein Ekzem oder eine Schuppenflechte hast oder unter zystischer Akne leidest, solltest du mit dem Peeling warten. „Haut, die Anzeichen einer aktiven Infektion aufweist oder nicht intakt ist, was auch Insektenstiche oder offene Wunden auf der Haut einschließt, sollte nicht gepeelt werden, bis sie abgeheilt ist“, sagt Dr. Li.

Welche Arten von Peelings gibt es?

Du kannst zwischen einem mechanischen oder einem chemischen Peeling wählen. Bei einem mechanischen Peeling wird die Haut entweder mit einem Gerät (z. B. einer Reinigungsbürste) oder mit einem Peelingmittel (z. B. kleine Reiskörner oder Maispulver) buchstäblich geschrubbt, wodurch abgestorbene Hautzellen entfernt werden.
Bei einem chemischen Peeling hingegen werden Inhaltsstoffe wie Alphahydroxysäuren (z. B. Glykolsäure) und Betahydroxysäuren (z. B. Salicylsäure) verwendet, um den „Klebstoff“, der die abgestorbenen Hautzellen zusammenhält, zu lösen. Dadurch können sie sich lockern und von der obersten Hautschicht ablösen. Lass dich von dem Begriff „Säure“ nicht täuschen – deine Haut wird hier nicht verbrannt.

Was ist besser: chemische oder mechanische Peelings?

Das hängt von deinem individuellen Hauttyp und deinen Bedürfnissen ab – und auch davon, was du magst. Mechanische Peelings haben sich seit den Tagen der Mikroperlen und Nussschalen, die winzige Mikrorisse in der Haut verursachen können, die zu Irritationen und Empfindlichkeit führen, stark weiterentwickelt. Heutzutage werden Peelings aus Zucker oder Fruchtenzymen mit Körnchen hergestellt, die klein genug sind, um die Haut auf sanfte Weise zu peelen, ohne die Hautbarriere zu beschädigen.
Wenn du jedoch empfindliche Haut hast, solltest du lieber zu einem sanften chemischen Peeling greifen, sagt Dr. Li. „Die physische Bewegung des Schrubbens und Reibens der Hautoberfläche kann zu Irritationen und anderen Beschwerden führen“, erklärt sie. Sie empfiehlt, nach Peelings aus Milchsäure und Polyhydroxysäure Ausschau zu halten. Sie haben eine größere Molekularstruktur, daher können sie nicht so tief in die Haut eindringen und fühlen sich sanfter an.
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Sowohl chemische als auch mechanische Peelings haben ihre Vorteile. Am besten wählst du das richtige für dich aus, indem du einfach beobachtest, welches sich auf deiner Haut besser anfühlt, sowohl während der Anwendung als auch direkt danach (ist deine Haut gereizt oder weicher als je zuvor?). Aber bitte verwende nicht beide gleichzeitig.

Woher weißt du, ob du übertrieben hast?

Oh, das wirst du schon merken. Rötungen, Reizungen, Brennen oder Spannungsgefühle beim Auftragen deiner Lieblingsprodukte oder Trockenheit und Abschuppung – all das sind die Anzeichen. Du hast nämlich nicht nur die abgestorbenen Hautzellen abgeschrubbt, sondern auch die gesunden Zellen darunter – dadurch reagiert die Haut empfindlicher auf echt alles.

Was solltest du tun, wenn du zu viel gepeelt hast?

Zuerst solltest du mit dem Peeling aufhören. Ansonsten empfiehlt Dr. Li, sich an unparfümierte, sanfte Reinigungsmittel und Feuchtigkeitscremes zu halten, um deine geschwächte Hautbarriere zu stärken. Die von Dermatolog:innen bevorzugten Marken wie CeraVe und La Roche-Posay wurden für empfindliche Haut (oder für Haut, die vorübergehend empfindlich und/oder reaktiv ist) entwickelt und können helfen, sie wieder zu stärken.
Wenn deine Haut wieder normal aussieht und sich normal anfühlt, was bei jedem Hauttyp individuell ist und ein paar Tage bis Wochen dauern kann, kannst du das Peeling wieder anwenden – langsam, während du dich gleichzeitig bei deinen abgestorbenen Hautzellen für all die gemeinen und unfairen Dinge entschuldigst, die du im Laufe der Jahre über sie gesagt hast.
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