Regel Nummer eins, wenn es ums Thema “Gute Vorsätze“ geht: Mach dir selbst nicht zu viel Druck. Ich weiß, ich weiß, das ist gar nicht so leicht. Denn in der Sekunde, in der du den Vertrag des Fitnessstudios unterschreibst, steigt automatisch der Druck in dir, dieses Jahr wirklich mehr Sport zu machen. Sobald du einkaufen gehst, wird deine Entscheidung, weniger Schokolade zu essen auf die Probe gestellt. Und wenn dein Wecker das erste Mal eine halbe Stunde eher klingelt, damit du vor der Arbeit noch meditieren kannst, wirst du sicher auch lieber snoozen wollen. Aber abgesehen davon, dass diese drei Vorsätze natürlich super klischeehaft sind, kann so ein neues Jahr wirklich ein ganz guter Grund sein, ein bisschen an sich zu arbeiten. Wobei “arbeiten“ vielleicht das falsche Wort ist. Denn so ernst muss das Ganze gar nicht werden. Eher aufregend. Und bereichernd. Und lohnend.
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Bevor ich meine ach so weisen Ratschläge dazu mit dir Teile, muss ich noch was gestehen: Ich bin nicht gerade der größte Fan von Vorsätzen – es sei denn sie sorgen dafür, dass ich etwas Lustiges schreiben darf. Für mich hat es noch nie Sinn gemacht, mich jeden Januar neu erfinden zu müssen, denn das würde ja bedeuten, ich bräuchte ein jährliches Update. Aber ich mag mich so wie ich bin. Und ehrlich gesagt wird es irgendwann auch lächerlich, mir Jahr für Jahr vorzunehmen, mehr zu lesen, wenn ich Netflix einfach besser finde.
Tipps für Singlefrauen und mehr (Selbst-)Liebe in 2020
Wenn du das jedoch anders siehst (und davon gehe ich mal aus, sonst würdest du wohl kaum den Artikel lesen): Auch gut! Vielleicht ist der Januar für dich ja die Geheimwaffe gegen deinen inneren Schweinehund. Aber dann mach’s bitte auch richtig. Überleg dir Vorsätze, die gut für dich sind – und nicht für andere. Schließlich geht es ja um deine persönlichen Ziele, Träume, Wünsche und Hoffnungen. Überfordert? Unsicher, wo du anfangen sollst? Keine Angst, ich nehm' dich an die Hand und begleite dich ein Stück.
Mach’s dir hübsch
Singlefrauen sind Einrichtungsprofis. Ich geh sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, alle, die allein wohnen sind potentiell super darin, es sich gemütlich zu machen. Schließlich müssen sie sich mit niemandem absprechen und keine Kompromisse treffen. Sie können ihren eigenen Stil ausleben und ihre eigenen Vorstellungen in Eigenregie umsetzen. Von den Möbeln über Dekoa-Artikel bis hin zu Musik und Raumduft können sie alles selbst aussuchen. Dein Duschvorhang kann dein Lieblingsmuster haben. An der Wand kannst du deine Lieblingsbilder aufhängen. Auf deinen Couchtisch kannst du deine Coffee Table Books legen – oder eine Schale mit Potpourri aufstellen. Was ich sagen will ist, genieße es, deine eigenen Entscheidungen treffen zu können! Richte dich so ein, dass du dich wohlfühlst. Und scheiß auf die Meinung anderer.
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Tritt einem Club bei – aber keinem Gym
Jetzt mal Butter bei die Fische: Wenn du im Juli keinen Bock hast, deine Freizeit in einem Fitnessstudio zu verbringen, sehe ich keinen Grund, warum du dich dazu zwingen solltest, im Januar hinzugehen. Damit will ich nicht sagen, dass dir empfehle, gar keinen Sport zu machen! Aber such dir eine körperliche Aktivität aus, die dir wirklich Spaß macht und bei der du auch langfristig dranbleibst.
Abgesehen von Sportclubs gibt es natürlich noch viele andere Gruppen, denen du beitreten könntest. Ich bin auf jeden Fall ein großer Fan von Hobbygruppen, weil dort nämlich auch echte Freundschaften entstehen können. Tritt einem Bowlingclub bei (das habe ich tatsächlich letzten Herbst gemacht und es macht wirklich Spaß!). Geh zum Aktzeichnen. Nimm Französischunterricht. Mach einen Kochkurs. Aber nicht, um „vielleicht jemanden kennenzulernen“ (platonisch oder romantisch), sondern weil du lernen willst, Pasta selbst zu machen. Und dann lad all deine Freund*innen zum Dinner zu dir ein.
Sollten analoge Clubs einschüchternd auf dich wirken, versuch’s für den Anfang mit einer Facebook-Gruppe. Ja, Facebook weiß genug über dich, um dir Werbeanzeigen passend zu deiner Blutgruppe zu präsentieren, aber scheiß drauf! Es gibt ein paar wirklich coole Facebook-Gruppen, durch die du Leute kennenlernen kannst, die deine Interessen teilen. Erweitere deinen Horizont und du findest heraus, was es da draußen alles Spannendes gibt. Es gibt so viele Möglichkeiten, den Feierabend zu gestalten also versuch wenigstens ein oder zwei Abende in der Woche nicht allein mit Netflix zu verbringen.
Nimm deine To-do-Liste in Angriff
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Der Januar ist ein wirklich guter Monat für To-dos. Deine Familie hast du letzten Dezember schon getroffen, mit deinen Freund*innen hast du Silvester verbracht und jetzt hast du Zeit (und wenn wir ganz ehrlich sind) auch Lust, endlich mal wieder etwas Me-Time einzuplanen. Du musst deine freien Wochenenden nicht mehr nutzen, um Geschenke zu besorgen und Adventskaffeekränzchen zu veranstalten also nutze sie! Schreib eine Liste mit allen Dingen, die in letzter Zeit liegengeblieben sind, wie Kleiderschrank aussortieren, Unterlagen sortieren und Besorgungen machen. Und wenn du sie am Ende des Monats abgearbeitet hast, wirst du dich super frei und erleichtert fühlen.
Sag auch mal Nein
Wir Singlefrauen tendieren dazu, jede Einladung, jeden Termin und jede Erledigung als “Chance“ zu sehen, jemanden kennenzulernen. Das ist eine kraftraubende, ermüdende Art und Weise zu leben und ich bin absolut kein Fan davon. Aber trotzdem machen wir es – ich bin da keine Ausnahme. Weil wir auch nur Menschen sind. Und weil wir dazu erzogen wurden. Lass uns dieses Jahr dazu nutzen, Dinge nicht zu machen, wenn uns unser Bauchgefühl sagt, wir sollten sie nicht machen. Lass uns versuchen, nachsichtiger mit uns selbst zu sein.
Lass dich nicht vom Schamgefühl, das viele Single-Frauen verspüren und das uns dazu bringt, pausenlos auf der Suche nach einem neuen Partner oder einer neuen Partnerin zu sein, drängen. Es schadet nicht, ab und zu mal „Nein“ zu sagen – im Gegenteil: Es kann dir und deiner mentalen Gesundheit helfen! Alles daran zu setzen, eine*n Freund*in zu finden, sorgt dafür, dass du verzweifelt wirkst und wirst. Und das brauch ja wohl niemand. Nutze deine Kräfte also lieber für Selfcare und deine Interessen – so lenkst du dich gleichzeitig nämlich auch von der Suche nach der großen Liebe ab. Schau dir allein einen Film an, lies ein Buch, mach in deinem Wohnzimmer mit einem YouTube-Video Yoga; tu einfach was für dich – ohne Hintergedanken. Mach dir selbst im neuen Jahr weniger Druck, okay?
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Das wird mein Jahr
Ich starte das neue Jahr nicht gern mit falschen Hoffnungen und Versprechungen. Von der Phrase „Das wird mein Jahr“ halte ich gar nichts, denn sie sorgt für 12 Monate Dauerstress. Abgesehen davon: Jedes Jahr ist mein Jahr. Ich lebe jedes Jahr. Eins ist nicht mehr oder weniger “meins“ als das andere. Bis jetzt hatte jedes Jahr seine Höhen und Tiefen und ich gehe davon aus, 2020 wir das genauso werden.
Wovon ich dagegen sehr viel halte ist, das Jahr behutsam und mit Nachsicht zu beginnen. Ich nehme mir gern viel Zeit, genieße die ruhige Phase nach der hektischen Weihnachtszeit.
Ob du nach Selbstverbesserung strebst oder nicht, du bist toll. Ob du versuchst, dieses Jahr auf Dates zu gehen oder nicht, du bist wertvoll und verdienst es, eine Partnerschaft zu haben. Und ob du gute Vorsätze fürs neue Jahr hast oder nicht, ist komplett deine Entscheidung – und beide Varianten sind legitim. Happy New Year.
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